Eine kleine feine Wanderung. Nicht zu lang, nicht zu anstrengend, aber trotzdem voller Naturschönheiten. Ja, die Wanderung entlang der Myra im Naturpark Myrafälle bei Muggendorf ist ganz nach meinem Geschmack. 2015 bin ich die Strecke das erste Mal seit meiner Kindheit gegangen und habe die kleine Tour mit einer Freundin in vollen Zügen genossen. Auch wenn ich damals gar nicht so gerne und oft gewandert bin, das Gehen über Brücken, Stege und entlang des Wasserfalles hat mir sehr gut gefallen. Dazu gab’s tolle Ausblicke und eine schöne Wiese als Picknickplatz. Kein Wunder, dass ich 2020 nochmal gekommen bin, oder? Auch wenn die Wanderung dann etwas anders war, als fünf Jahre zuvor.
Was ein Ausflug zu den Myrafällen in Muggendorf alles zu bieten hat
Die kleine Ortschaft Muggendorf im Bezirk Wiener Neustadt Land wäre wohl kaum jemanden ein Begriff, wenn es die Myrafälle nicht gäbe. Dank des idyllischen Wanderwegs entlang des Baches hat sich die Gegend allerdings zum beliebten Ausflugsziel gemausert. So beliebt, dass – so hat mir ein Bewohner der umliegenden Dörfer erzählt – das Dorf schon Parkplatzdorf statt Muggendorf genannt wird, weil es mehr Parkplatz als Dorf ist. Genau hier, am Parkplatz, lasse ich auch mein Auto stehen und spaziere die wenigen Meter zum Eingang des Naturparks.
Dort, am Ufer des Myrateichs, liegt der Eingang des Naturparks. Nachdem ich am Automaten unser Ticket gekauft habe (sehr „hübsch“ direkt vor einer Steinwand platziert) kann es los gehen.
Der Wasserweg im Naturpark Myrafälle
Ein Stück bergauf und wir befinden uns schon mitten im Geschehen. Bei bestem Wetter genießen wir das üppige Grün, das klare Wasser und die kühle Brise. Über diverse Holzstege und Brücken marschieren wir weiter nach oben. Immer wieder „müssen“ wir stehen bleiben. Das Wasser beobachten und die Blicke zurück und hinunter genießen. Die Anstrengung der Steigung merke ich kaum, zu sehr lasse ich mich von den Myrafälle in ihren Bann ziehen. Vor uns „stürzt“ sich das Wasser die Felsen runter, sammelt sich in kleinen Becken und glitzert in der Sonne.
Dank Themenweg und dazugehörigen Informationstafeln gibt es ab dem ersten Meter auch eine Menge Wissenswertes über die Sage der Myra und die Nutzung des Wassers zu erfahren. So gehen wir begeistert Stiege für Stiege weiter nach oben. Bis wir – 2020 vor einem meterhohen Drehkreuz stehen, das uns den Weg versperrt. Nur mit gültigem Ticket kommen wir durchs Kreuz, was sich zu diesem Zeitpunkt – alleine mit Kind vor den Füßen und Kleinkind am Rücken – doch auch als Herausforderung darstellt.
Schnell schlucke ich meine Ärger runter – wir sind ja irgendwie durchgekommen – und marschiere mit den beiden Mädels weiter in Richtung Stausee. Der Wasserweg führt nach wie vor entlang der Myra, dieses Mal flacher und weniger in unmittelbarer Nähe. Immer wieder gibt es Möglichkeiten hautnah mit dem Wasser in Berührung zu kommen. Am oberen Stausee liegt die Myra „naturgemäß“ still und ruhig da und erstreckt sich einige Meter nach hinten. Am anderen Ufer liegt der Karnerwirt, ein schöner Ort zur Einkehr mit einem Spielplatz. Wir gehen aber weiter. 2015 und 2020. Denn wir haben einen anderen Pausenplatz im Kopf und folgen der grünen Beschilderung in Richtung Hausstein.
und keine Freizeittipps mehr verpassen
Der Weg über den Hausstein
Grund ist einerseits die Möglichkeit zum Rundweg. Denn ich mag Rundwege einfach. Sie zeigen dir mehr von der Gegend. Aber auch, weil der Weg jede Menge zu bieten hat. Stichwort Hausstein und dazugehörige Wiese. Dieses Mal geht es also um Ausblicke und Wald anstelle von Wasser. So gehen wir zunächst ein Stück am Ufer des Stausees entlang bis wir in den Wald abbiegen; steil bergauf in Richtung Haussteinwiese. Kein Problem 2015, etwas anstrengend 2020 für unsere Madame und mich mit Mini-Maus in der Trage. Trotzdem schaffen wir es und genießen den Anblick der großen Picknickwiese umso mehr.
Wir setzen uns ins Gras, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, rasten und jausnen. Wir plaudern, vergessen die Zeit und tun einfach nichts. Später, bei unserem zweiten Besuch 2020, machen wir es ähnlich, nur die Mini-Maus läuft glücklich über die Wiese, sie ist ja fit. (übrigens ein Bild, das ich nicht so schnell vergessen werde).
Nach dieser Pause haben wir Kraft für einen letzten kleinen „Umweg“. Rund 10 Minuten von der Wiese entfernt liegt der Gipfel des Haussteins. Ein großartiger Aussichtspunkt mit herrlichen Blicken übers Tal.
Gemütlich geht es wieder in Richtung Wasserfälle, immer bergab bis du wieder die Myrafälle erreichen. 2015 gingen wir den gleichen schönen Weg bei den Wasserfällen nach unten. 2020 müssen wir zur Enttäuschung aller auf den breiten Forstweg abbiegen (Drehkreuz). Bald schon erreichen wir den Myrateich und dem Ausgangspunkt und belohnen uns mit einem großen Eisbecher und (2020) einem anschließenden Spielplatzbesuch.
Mein Fazit zur Wanderung bei den Myrafällen
Der Wander- und Wasserweg Myrafälle ist ein schöner und abwechslungsreicher Rundweg. Mit kleineren Kindern ist die Strecke nicht zu unterschätzen, weil doch einiges an Steigung zurückgelegt wird, die Stege und Brücken am sorgen aber für viel Abwechslung. Leider sind die Myrafälle kein Geheimtipp mehr und ein beliebtes Ausflugsziel. Daher solltest du unbedingt wenn möglich unter der Woche und am besten nicht in den Ferien kommen. Den Ticketautomaten, das Drehkreuz und die stolzen 5 Euro als Eintrittspreis finde ich auch etwas überzogen. Wenn du das beiseite lässt ist es aber ein wirklich schöner und empfehlenswerter Ausflug.
Weitere Tipps:
Parkplatz: vorhanden, gut beschildert
Besuchszeit: Die Myrafälle sind ein beliebtes Ausflugsziel. Wenn möglich komm’ unter der Woche, da ist es ruhiger. Der Ausflug eignet sich an heißen Tagen. Die kühle Brise des Wassers, der schattige Weg, einfach perfekt.
Mehr: Du kannst die Wanderung noch ausdehnen. Von hier geht’s weiter zur Steinwandklamm
Festes Schuhwerk ist gut, da die Steine und Wurzeln durch das Wasser rutschig werden können.
Hunde sind an der Leine erlaubt.
Beim Myrateich und Karnerwirt gibt es einen großen Kinderspielplatz. Besonderes Highlight beim Myrateich ist eine Floßfahrt über den Teich.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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