m Zuge des Landesausstellung hab’ ich von dem Angebot erfahren, eine Bootsfahrt am Wiener Neustädter Kanal zu unternehmen. Welt in Bewegung eben, passt ja perfekt. Dass das Angebot jedoch gar nichts mit der Landesausstellung zu tun hat und schon vorher bestand, hab’ ich erst später erfahren. Freut mich aber umso mehr, denn so besteht es nun noch weiter.
Stadtbesichtigung der etwas anderen Art
Anfang September, an einen schönen Spätsommertag, machen wir uns also auf nach Wiener Neustadt in Richtung Stadion, in Richtung Stadtrand. Genau hier, hinter dem Stadion, liegt ein kleines Stück des ursprünglich 63 Kilometer langen Kanals. 1803 wurde dieser künstlich angelegte Kanal, der das Transportieren von Lasten bis nach Wien erleichtern sollte, eröffnet, heute ist noch ein 36 Kilometer langes Stück übrig. Zu dem sind wir nun unterwegs, besser gesagt zum Bootsverleih. Nachdem wir eine kleine Brücke passiert haben, dauert es gerade mal 10 Sekunden, dass die Stadt verschwindet. Links von uns der Kanal, eingesäumt in eine Allee mit meterhohen Pappeln. Vor uns der Bootsverleih, unsere Anlaufstelle.
Dann geht’s auch schon los. Unsere Wertsachen geben wir in eine wasserdichte, schwimmende Box (man weiß ja nie!) und bekommen eine schnelle Einweisung. Nachdem mein Mann jahrelange Bootserfahrung besitzt, höre ich nur mit einem halben Ohr zu und lasse die Blicke über den Kanal schweifen. Links die Übungsstrecke, zum Gewöhnen, der kurze schattige Teil inmitten der Allee (unfassbar, dass wir quasi in der Stadt sind). Rechts der lange Abschnitt, der mal bis nach Wien führte. Ohne Schatten, umgeben von Wiesen und Blumen, weiter hinten die Straße. Eine Stunde ungefähr wollen wir unterwegs sein und der Chef des Bootsverleihs gibt uns Tipps, wann wir ca. umkehren sollen. Zurück müssen wir nämlich gegen die Strömung und das darf nicht unterschätzt werden.


Ab ins Boot und Paddel in die Hand
Dankend und nickend steigen wir einer nach dem anderen ins Boot. Nehmen jeweils ein Paddel in die Hand und begeben uns auf die Teststrecke; und was soll ich sagen – nach kurzer Eingewöhnung (wie halte ich dieses Paddel jetzt am besten?) liebe ich es. Diese ungewohnte Art der Fortbewegung, die meterhohen Bäume, das Plätschern des Wassers. Die Ruhe, der Entdeckergeist, die neuen Perspektiven. Einfach toll. Schnell kommen wir zum Bootsverleih zurück und begeben uns weiter auf Entdeckungsreise.

Ungeahnte und unbekannte Blickwinkel vom Wiener Neustädter Kanal
Ich komme nun immer besser mit dem Boot zurecht, bin aber dankbar für die kräftige Ruderunterstützung meines Mannes. Auch wenn sich das Streckenbild weitgehend ändert, bleibe ich fasziniert. Die Sonne scheint uns ins Gesicht (Spätsommer oder Frühling ist zweifellos die beste Zeit für so einen Ausflug) und langsam gleiten wir immer weiter durchs Wasser. Ab und zu begegnen wir anderen Booten, hin und wieder einem Radfahrer. Wir entdecken immer neue Wegstücke, fahren unter Brücken, lassen uns treiben und genießen den Anblick des teils naturnahen Kanals.

Fünf Freizeitideen für Wiener Neustadt
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Nach fantastischen 45 Minuten erreichen wir wieder den Bootsverleih. Wir gönnen uns ein kühles Getränk im schattigen Gastgarten und beobachten die anderen Bootsfahrer am Kanal. Bald brechen wir auf, lassen den Wiener Neustädter Kanal hinter uns und kehren in die Stadt zurück. Erinnern werden wir uns an den Ausflug aber länger. Wie gesagt, Top 3, definitiv.

Tipps von freets für eine Bootsfahrt am Wiener Neustädter Kanal
- Kinder nur wenn sie größer sind und mit Schwimmweste
- Keine Bootserfahrung nötig, aber dann der Einschulung brav zu hören
- Parkplatz beim Bootsverleih vorhanden
- Auch Fahrräder gibt’s hier zum Verleih, wenn ihr lieber auf festen Boden bleibt
- Für Ungeübte und mittelmäßig Sportliche sind die 45min gerade perfekt
- Beim Bootsverleih kann man auch einkehren.
Nützliche Hinweise für deinen Ausflug
Rechte Kanalzeile 69, Am Triangl, 2700 Wiener NeustadtÖffnungszeiten: Anfang Mai–Ende September bei Schönwetter
Mo–Sa: ab 14:00, Sonn- und Feiertag ab 10:00; 1. Juli–31. August täglich ab 10:00
Preis: Halbe Stunde: 1er Kajak 6,00; 2er Kajak und 3er Kanadier 8,00; 1 Stunde: 10 | 14 Euro, jede weitere halbe Stunde: 4 bzw. 6 Euro
Aktualisiert: Jänner 2022
Mobil: 0664 / 1429736
https://www.schifferlfahren.at
Zuletzt besucht: September 2019
Danke für diesen tollen Tipp – das kommt sofort auf meine To-do-Liste 🙂
Unbedingt Christine, es ist wirklich schön 🙂
Ist SUP auch möglich?
Liebe Andrea, ehrlich gesagt weiß ich es nicht, aber da die Strömung doch recht stark ist, glaube ich eher nicht Am besten direkt beim Bootsverleih nachfragen, der Besitzer weiß da gut Bescheid. Dort gab es jedenfalls keine SUPs zum Ausleihen als ich das letzte Mal da war, ob man mit eigenen fahren darf, am besten eben erfragen. Kajak gäbe es definitiv noch.Liebe Grüße!
was ist SUP?
Liebe Trine, SUP ist Stand Up Paddling – also stehend auf einem Surfbrett paddeln.
Liebe Grüße!