Gone Girl, Filmempfehlungen für Netflix und Co
Was schauen wir heute? Noch nie war das Auswählen von Filmen so schwierig wie mit Streamingdiensten und diesem riesigen Film- und Serienangebot. Hier drei Ideen für außergewöhnliche Filme aus dem Genre Crime und Thriller.

3 Filmempfehlungen (für Netflix & Co)

Kennst du das? Seit du dich zu Hause für Netflix oder andere Streaming Dienste entschieden hast, fällt es immer schwerer die richtigen Filme und Serien zu finden. Statt einfach zur Prime Time den Fernseher aufzuschalten und zu schauen, was eben gerade läuft, suchst du dich gefühlte Stunden durch das weitläufige Angebot. Nur, um nach 30 Minuten entweder aufzugeben, oder statt dem Film, der zeitmäßig locker drinnen gewesen wäre, doch irgendeine, bereits vertraute, mittelmäßige Serie anzuschauen.

Irrational Man

Woodie Allen | 2015 | Filmkomödie

Ein Film von Woodie Allen, der gar nicht nach Woodie Allen aussieht. Ein Film, der als Komödie betitelt ist, aber gar keine ist. Ein Film, der, wie ich es gerade lesen durfte, von der Kritik nicht allzu positiv aufgenommen wurde, mir aber Anfang letzten Jahres wirklich gut gefallen hat. Kritik hin oder her, Geschmäcker sind eben verschieden.

Die Geschichte beginnt mit der Ankunft des Philosophieprofessors Abe Lucas (Joaquin Phoenix) am College von Newport. Dem Professor eilt der Ruf eines brillanten Philosophen voraus. Einer, der tief in einer existenziellen Krise steckt. Zweifel über den Sinn des Lebens und seine Arbeit ziehen ihn runter. Bald freundet er sich mit der Studentin Jill Pollard (Emma Stone) an. Als sie bei einem Restaurantbesuch zufällige hören, wie eine Mutter wegen eines korrupten Richters das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren soll, trifft eine Entscheidung, die sein Leben verändert wird.

Hier noch eine etwas positivere Kritik:

Irrational Man sei ein „kleiner und böser Film, wie ihn Allen alle paar Jahre zwischen seine Komödien schiebe“, stellte Anke Westphal in der Berliner Zeitung fest. Sie verglich den Film mit Match Point, Allens erstem Film. Dabei liege das größte Vergehen darin, „einzig aus einer neurotischen Langeweile der Unterforderung heraus unethisch und sogar verbrecherisch zu handeln.“

Gone Girl – Das perfekte Opfer

David Fincher | 2014 | Krimidrama | zu sehen auf Netflix

Lange einer der besten Filme dieses Genres, die ich gesehen habe. Frustrierend irgendwie, ja, bestimmt, aber auch deswegen erfrischend anders und empfehlenswert. Weil das klassische Happy End, gibt es eben nicht immer. Manchmal ist die Situation schwieriger, verworrener, komplizierter, schier unlösbar.

Der Film beginnt am fünften Hochzeitstag des Ehepaar Nick (Ben Affleck) und Amy Dunne (Rosamund Pike) und mit dem Verschwinden von Amy. Eine Ehe, die nach außen hin perfekt scheint. Erfolgreiche Journalisten, die nach der Printmedienkrise in eine Kleinstadt zogen, um die krebskranke Mutter von Nick zu pflegen. Amy selbst berühmter Kinderstar und glückliche Hausfrau. Mit dem Verschwinden beginnt diese Fassade zu bröckeln. Was anfangs noch wie eine Entführung aussieht, erhärtet sich schnell zum Mordverdacht. Nick soll gewalttätig sein, untreu und steht plötzlich im Verdacht seine Frau ermordet zu haben. Doch was davon ist wahr, was ist inszeniert? Wem soll man glauben? Ein Film voller Wendungen und Intrigen, der die Zuschauer leicht frustriert zurück lässt.

Kritik dazu: „Empire-Redakteur Ian Freer urteilt: „Stylish, gewagt und voller Wendungen ist ‚Gone Girl‘ ein Date Movie à la David Fincher: düster, smart und gefährlich. Auch wenn das Finale nicht liefert, was vorher versprochen wurde, kann einem von den Wendungen, Überraschungen und der konsequenten Darstellung moralischer Verdorbenheit schwindlig werden.“

Memento

Christopher Nolan | 2000 | Kriminalfilm 

Ein großartiger Film, auf den ich selbst dank Internet Empfehlung gestoßen bin. Der versprach etwas anders zu sein, ein wenig verworrener und komplexer, als alles, was ich die letzten Monate gesehen habe. Ein Versprechen, das er auch gehalten hat. Ein Film, der übrigens auch sonst groß gefeiert wurde. 2001 räumte er den 1. Platz beim Sundance Film Festival ab, 2002 wurde er für den Oscar und Golden Globe nominiert und 2016 schaffte es der Film bei einer Umfragen von BBC auf Platz 25 der 100 bedeutendsten Filme des 21. Jahrhunderts.

Worum es in der Geschichte geht, ist eigentlich schnell gesagt. Der Hauptdarsteller Leonard Shelby (Guy Pearce) erleidet nach einem Einbruch, dem seine Frau vergewaltigt und ermordet wird, eine Kopfverletzung und in weiterer Folge anterograde Amnesie. Seine letzte Erinnerung ist der Anblick seiner sterbenden Frau, alle anderen Erlebnisse, bleiben ihm nur kurz im Gedächtnis. Dennoch beschließt er den Mörder seiner Frau zu finden und sie zu rächen. Ein System von Polaroids, Notizen und Tätowierungen hilft ihm dabei den Überblick zu bewahren.

Absolute Besonderheit des Filmes ist die Inszenierung. Durch die spezielle Erzählweise erlebt der Zuschauer wie Leonard selbst die Geschichte bruchstückhaft. Durch das parallele Erzählen der Geschehnisse unmittelbar vor der Handlung (in schwarz-weiß) wird die Geschichte dann aber doch ganz erzählt und entwickelt eine überraschende Wendung.

Also, gemütlich auf die Couch, Popcorn her und Film ab. Viel Vergnügen!

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