kurz&bündig
Die Stadt Steyr in Oberösterreich lockt nicht nur wegen seiner Nähe zu Niederösterreich, sondern vor allem wegen seinem bezaubernden Stadtkern samt historischen Gebäude, den beiden dort zusammentreffenden Flüssen Enns und Steyr und den charmanten Ortsteilen fernab des Zentrums.Warum nach Steyr?
Warum die Stadt bei einem Stadtspaziergang überrascht!
Warum nach Steyr?
Warum die Stadt bei einem Stadtspaziergang überrascht!Zugegeben, die Überschrift ist so was wie ein Insider. Der entstand, als ich das Wochenende in Steyr buchte und mich mein Begleiter verständnislos fragte: „Was bitte tun wir denn dort?“ Und das hörte ich nicht nur einmal. Was nichts daran änderte, dass ich eisern daran festhielt, weil ich wusste, ja, Steyr kann so einiges. Immerhin hatte ich noch vage eine spätgotische Stadtpfarrkirche und einen netten Ortskern in Erinnerung. Er hatte vielleicht nur Traktoren und Waffen im Kopf, wer weiß.
Steyr hat natürlich viel mehr zu bieten als Waffen und Traktoren. Wobei die heutigen Steyr-Daimler-Puch Werke und die Arbeiter natürlich einen wichtigen Aspekt der Stadt(-geschichte) darstellen, ganz klar. Ein so gewichtiger, dass ein ganzes Museum, das „Museum Arbeitswelt Steyr“ darüber berichtet. Auch über diesen Aspekt kannst du bei einem Besuch also mehr erfahren.
Die Altstadt von Steyr
Für dich als Besucher ist die Stadt aber vor allem eines: eine kleine, historische Stadt. Eine Stadt mit Geschichte, die immerhin bis ins Mittelalter zurückgeht. Um 980 wurde zum Schutz vor den Ungarneinfällen das heutige Schloss Lamberg, die ehemalige „Stirapurhc“ errichtet. Unter der Burg und Stadtpfarrkirche entstand die städtische Siedlung, die noch heute im Wesentlichen besteht. Natürlich nicht 1:1 ganz klar. In der Gotik und Barockzeit wurden zahlreiche Häuser modernisiert und natürlich auch später.
Trotzdem, genau diese Geschichte wirst du überall wiederfinden in Steyr. In der Fassade des Bummerlhauses – dem am besten erhaltenen spätgotischen Profanbau Österreichs, auf dem Stadtplatz, wo sich unterschiedliche historische Fassaden und denkmalgeschützte Häuser nur so aneinander reihen. Im Rokokorathaus oder der spätgotischen Pfarrkirche oberhalb der Siedlung. Im Wehrgraben, im Innerberger Stadel und im großartigen wieder errichteten Stadttor. Oder in den zahlreichen anderen Kirchen oder Schlössern. Die Liste ist lang und zu sehen gibt es genug.

Dazwischen kannst du jederzeit eine Kulturauszeit nehmen und einfach nur das Stadtleben genießen. Ein wenig Flanieren, ein wenig Shoppen und am Stadtplatz einen Kaffee trinken. Möglichkeiten gibt’s genug und Leben ebenfalls (bei uns nochmal eine extra Portion, da eine Oldtimertreffen am Stadtplatz stattfand).
Enns meets Steyr
Wenns dir zu bunt wird, dann geh’ am besten ans Wasser. Lebensader von Steyr, schon seit Urzeiten. Weil Wasser ja immer gleichbedeutend mit Erreichbarkeit und auch in Sachen Transport unbezahlbar war. Hier gibt’s gleich zwei Flüsse, die hier nächst dem Zentrum zusammenfließen: die Enns und Steyr. Das gibt natürlich optisch so einiges her. Weil es einfach schön ist, in einen Fluss zu schauen, oder daneben entlang zu spazieren. Und noch besser ist es, wenn es zwei davon gibt, die noch dazu zusammen fließen.

Ideal ist es an den Fluss selbst zu können. Auch das ist möglich. Bei der Zwischenbrücke kannst du nach dessen Überquerung (vom Ortskern kommend) auf den Ortskai hinunter gehen und über eine Stiege direkt auf eine Schotterbank. Kurz pausieren, ins Wasser schauen oder sogar ein paar Schritte in selbiges wagen.

Irgendwann wirst du dich dann aber wieder in Richtung Stadt aufmachen. Wenn du dich noch nicht so richtig trennen kannst, dann kann ich dir den Promenadenweg empfehlen. Wieder über die Brücke und rechter Hand einbiegen. Hier führt ein schöner, schattiger Weg entlang des Flusses. Hier kannst du immer wieder mal ins Wasser schauen, oder die tollen Blicke auf das Minoritenkloster am gegenüberliegenden Ufer werfen.
Die charmanten Ortsteile

Bis du zur nächsten Brücke kommst. Die du wieder überqueren kannst und damit in einen anderen bezaubernden Stadtteil von Steyr kommst. Andere Welt ist vielleicht zu viel gesagt. Aber müsst’ ich mir einen Stadtteil aussuchen, der mir am besten gefällt, oder besser, könnt ich mir hier einen Wohnort aussuchen, dann wär es diese Gegend. Wenn du über die Brücke beim Arbeitermuseum (leider unbenannt, aber die nächste nach der Zwischenbrücke, wo Enns und Steyr zusammenfließen) überquerst, lässt du den letzten Rest Stadt hinter dir. Kommst in kleine schmale Gassen, an dessen Rand die Steyr fließt. Verwachsen und ruhig, unterbrochen von kleinen Stegen oder idyllischen Terrassen am Fluss. Die Häuser direkt an dieser Gasse sind genauso alt und dementsprechend niedrig. Stammen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert und sind einmal mehr, einmal weniger renoviert. Hier kannst du in aller Ruhe schlendern, immer wieder mal zum Fluss schauen oder die Häuserfassaden bewundern. Fernab von jeglichem Trubel.
Zu Besuch beim Christkind – der Ortsteil Christkindl in Steyr
Ähnlich fernab liegt der Ortsteil Christkindl. Den du aber eher mit dem Bus oder Auto erreichen wirst, weil zu Fuß ist das schon ein ziemliches Stück. Und hinauf geht’s da auch ordentlich. Fernab vom Trubel liegt dieser Ortsteil aber nur (wahrscheinlich) 10 Monate im Jahr. Denn hier ist natürlich der Name Programm!

Das Christkind oder besser den Ortsteil Christkindl zu besuchen wird wohl bei deinen Besuch am Programm stehen, wenn du im Advent kommst. Weil, Christkindlmarkt in Christkindl und direkt beim Christkindl-Postamt, wo bitte gibt’s das sonst schon? Richtig, nirgends, das gibt’s nur in Steyr. Klar also, dass du dich da auf den Weg machen wirst zum etwas erhöht gelegenen Ortsteil Christkindl und zur dortigen Wallfahrtskirche samt Christkindl Postamt.

Im Sommer ist die Gegend eher ruhig und beschaulich. Weil das Christkind ja natürlich im Sommer nicht hier verweilt. Weil dort im August noch kein Trubel herrscht und kein Weihnachten nahe ist. Weil daher auch die Krippenausstellung, das Postamt und auch der Shop verriegelt sind. Der Stadtteil bzw. die Gegend um die Wallfahrtskirche ist aber auch im Sommer wunderschön. Hier findest du absolute Ruhe und bist, trotz weniger Minuten von der Stadt entfernt, doch total „am Land“ (ja das kann nur ein (derzeitiger) Wiener sagen, ich weiß). Von hier gehen auch einige Rad- oder Wanderwege weg.
Das rät dir freets für deinen Besuch in Steyr
- Wenn du länger in Steyr bleibst und gerne in der Natur bist, dann besuch doch den Nationalpark Kalkalpen. In weniger als einer Stunde bist du dort, es gibt auch einen Shuttle Bus.
- Überleg dir, ob du nicht eine geführte Tour machen möchtest. Die meisten historischen Gebäude sind nur von außen sichtbar (es steht aber überall eine Telefonnummer, die du zwecks Besichtigung anrufen kannst), leichter ist es aber vielleicht mit einer geführten Tour. Infos über die Möglichkeiten findest du ebenfalls auf der Website des Tourismusverbands.
Zuletzt besucht: August 2015
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Hallo Claudia!
Danke für den Tipp mit Steyr!
Hab mich von dir ispirieren lassen und war am 30.4. erstmals dort.
Ein bezaubernde, alte Stadt mit Flair. Undendlich viele, Gassen, Ecken, Häuser, Ansichten und das mit dem allgegenwärtigen Element Wasser.
Konnte viele schönes Fotos machen.
Das wird nicht der letzte Besuch gewesen sein.
Lieber Rainer! Das freut mich total, auch dass es dir gefallen hat. Steyr hat wirklich einiges zu bieten 🙂