kurz&bündig
Das Sziget Festival auf der „Donauinsel“ in Budapest findet jährlich in der ersten Augusthälfte statt. Das einwöchige Festival ist schon länger kein Geheimtipp mehr und lockt Musikfans aus aller Welt. 2011 und 2015 wurde das Sziget als bestes europäisches Festival ausgezeichnet. Zu Recht! Auf über 60 Bühnen kannst du internationale Bands und unterschiedliche Musikstile live erleben. Die gemütliche Atmosphäre und das Rundherum machen den Festivalbesuch zu etwas ganz Besonderem!Wenn Festival, dann Sziget. Oder wie es bei uns immer hieß: Sziiiiiiiiiget! Laut geschrien, voller Vorfreude, fast wie Teenager, die wir eigentlich schon lange nicht mehr waren. Ja ein Festival ist eben pure Freude! Ab ins Auto, rauf auf die Insel. Donauinsel. Aber nicht die Wiener, sondern die Budapester. Entscheidender Unterschied. Entscheidender Grund auch für die große Vorfreude.
Eine Stadt an der Donau. Eine Insel darin. Ein Festival drauf.

©Rockstar Photographers
Man könnte ja meinen es sei das Gleiche. Könnte man. Sollte man aber nicht. Denn ich habe mehrmals beide Veranstaltungen besucht und eins weiß ich genau: Zu vergleichen sind die beiden Events nicht.
5 Gründe, warum das Sziget Festival das bessere Donauinselfest ist
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Das musikalische Angebot
Die vier (oder waren es fünf) Jahre in Folge, in denen ich das Sziget Festival besuchte, hab’ ich eigentlich immer schon ein Ticket gekauft, bevor ich überhaupt wusste wer auftreten wird. Klingt jetzt nach einer eher unlogischen und auch unklugen Entscheidung. Denn geht es in erster Linie nicht um Musik? Ja, natürlich tut es das. Aber ich wusste, so oder so, wird es ein gelungener Aufenthalt.

©Rockstar Photographers / Sandor Csudai
Weil das Line-Up eigentlich immer meinem Geschmack entsprach. Weil immer große, bekannte und von mir heiß geliebte Bands unter den Acts auf der Hauptbühne waren und weil auch wirklich großartige Bands unter den weniger bekannten auf den kleineren Bühnen waren. Die heute wiederum ganz groß sind und schon dank Sziget so früh von mir für mich entdeckt werden konnten. Einerseits also blindes Vertrauen in die Organisation der Festivalbetreiber, in den guten Ruf des Sziget Festivals und den namhaften Bands, die da schon zusagen würden.
PS.: Ob das Line-Up nun deinem Geschmack entspricht oder nicht ist natürlich ganz individuell. Ich war ja schon leider länger nicht am Sziget und als ich gehört habe Ed Sheeran gehört zu einem der Hauptacts, hab’ ich das mit dem persönlichen Geschmack und blindem Vertrauen auch in Frage gestellt. Trotzdem, schlussendlich wäre ich heuer mit Foo Fighters, Florence & The Machine und Franz Ferdinand auch wieder mehr als glücklich.
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Das nicht-musikalische Angebot

Major Kata – Rockstar Photographers
Andererseits ist Musik beim Sziget nicht alles. Natürlich wichtiger Bestandteil, aber nicht nur. Hier lässt sich der Tag einfach genießen. Bei internationalem Essen, bei Veranstaltungen, rund um die Bühnen. Einem Tanz- oder Töpferkurs, einem Kinofilm, dem Besuch des Luminariums, einem entspannten Tee im Afrikadorf oder einer Shoppingtour entlang der zahlreichen Standln auf der Insel. Oder natürlich einfach beim Relaxen auf der Wiese vor der Weltmusikbühne, mit einem kalten Bier in der Hand. Beim Sziget geht es gemütlich zu. Ruhig. Entspannt. Das Line-Up ist nicht so dicht gedrängt wie auf anderen Festivals, der erste Hauptact beginnt erst gegen 14:00. Da blieb Zeit, einfach das Inselleben zu genießen.
PS.: Letztes Jahr hab’ ich gehört, es gibt auch sogenannte Hidden Stages. Also versteckte Bühnen, die durch eine „Geheimtür“ (wie ein Tixi Klo) zu betreten sind. Besonders coole Sache, wie ich finde!
PPS.: So wie ich hörte geht das Angebot in den letzten Jahren eher in einer ernstere, informative und politische Richtung. Da hört man von politischen Workshops, Infostände zu NGOs oder Gesundheitsthemen.
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Die Kosten am Sziget Festival
Damit meine ich eigentlich gar nicht die niedrigeren Preise für Speis & Trank, die zu mehr Entspannung wegen weniger Geldsorgen beitragen. Nein ich meine die Eintrittspreise. Und ja mir ist bewusst, dass das Donauinselfest gar nichts kostet. Ein Punkt, der also eigentlich an das Wiener Festival gehen sollte. Eigentlich.
ABER. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Freier Eintritt bedeutet zwar einerseits Geld sparen aber auch das Plus an Besuchern. Die eben mal kurz vorbei schauen, die kommen, um Party zu machen. Und so stehst du dann, eingezwängt zwischen anderen Menschen am Hang und spähst irgendwie vor auf die FM4 Bühne. Versuchst dich dem permanenten Schieben von den nachkommenden Leuten zu widersetzen und standhaft auf deinem Platz zu bleiben. Mir macht das ja normalerweise gar nichts, wenn viel los ist. Ich bin da überhaupt nicht anfällig hinsichtlich Platzangst oder Ähnlichem. Aber bei meinem letzten Besuch am Donauinselfest, war mir das zu viel. Wenn die Menschen hinter und vor dir größer sind und du einfach nur noch hin und her geschoben wirst, macht das keinen Spaß mehr.
Beim Sziget Festival zahlst du Eintritt. Die Tickets kosten und natürlich auch hier steigt der Preis von Jahr zu Jahr. Aber so sind zumindest die Besucher reglementiert und es bleibt trotz großer Beliebtheit immer im Bereich des Erträglichen (und ein wenig zugehen darf und soll es ja auch auf Festivals!)
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Bargeldlos
Stichwort Kosten, Geld und Infrastruktur. Ein weiterer Vorteil des Sziget Festivals ist das bargeldlose Bezahlen und zwar mit dem Festival Bändchen. Ja genau, das Eintrittsband ist gleichzeitig Geldbörse. Hat einen Chip integriert und lässt sich via App oder an einer Aufladestation wieder aufladen. Das übrig gebliebene Geld gibt’s am Ende wieder als Bargeld retour. Gefährlich, einerseits, wenn man gerade in Partylaune ist und einfach mal nicht aufpasst. Aber es passt wieder zum entspannten Flair des Festivals. Kein Acht geben auf das Geldbörserl und dessen Inhalt. Kein unnötiges Umwechseln von Euro auf Forinth. Einfach konsumieren und dann bezahlen.
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Internationales Publikum / Island of Freedom

© Bodorkós Máté – Rockstar Photographers
Zu guter Letzt ein Punkt, den ich beim Sziget Festival immer geliebt habe: die Internationalität. Hier ist das Publikum ganz durchgemischt was die Nationalitäten betrifft. Immer wieder haben wir Leute aus ganz Europa getroffen, verrückte, musikbegeisterte, ausgelassene, friedliche Leute. Das trägt zum ganz besonderen Flair bei. Übrigens sind es laut Veranstalter mehr als 100 Nationalitäten, die das Festival besuchen, von überallher, sogar aus Neuseeland oder Brasilien. Unterschiedliche Kulturen treffen hier für ein paar Tage völlig friedlich aufeinander.
Das rät dir freets für deinen Besuch am Sziget Festival!
- Mehr Infos zu allen Themen gibt’s auf der Website nachzulesen
- Kleinere, freundliche Haustiere (Frettchen, Hund & Co) sind auf der Insel erlaubt!
- Du kannst unterschiedliche Tickets kaufen, für nur 1 Tag, 5 oder alle 7! Es gibt auch Early Bird Tickets!
- Das Line Up wird laufend erweitert!
- Ganz viele Infos und ganz ganz viele Fotos findest du übrigens auf der Website des Sziget Festivals.

Zuletzt besucht: 2009 (zusätzliche Infos von einer Besucherin aus 2015)