kurz&bündig
Von Mitte August bis Ende November findet seit nun 20 Jahren der Weinherbst in Niederösterreich statt. Mehr als 100 Weinorte locken mit Festen, offenen Kellergassen, Genussmeilen, Verkostungen und mehr. Die über 800 Veranstaltungen drehen sich ausnahmslos rund ums Thema Wein und finden größtenteils in den Weinbergen oder Kellergassen statt – kurz: in malerischer Kulisse. Klingt nicht nur großartig, ist es auch!Keine Sorge, derzeit ist es der Weinherbst und nicht der tatsächliche Herbst, der nach Niederösterreich kommt. Der die schöne Jahreszeit – meine persönliche Lieblingsjahreszeit – einläutet und etwas vorverlegt. Schon mit dem Altweibersommer beginnen lässt. Grund: die von alters hergekommenen Traditionen und Feste rund um den Wein: den Beginn der Lese, deren Ende, Erntedank oder die Weintaufe. Um nur einige zu nennen. Beim Weinherbst dreht sich also alles um den Wein. Hier gibt’s viel zu entdecken, viel zu sehen und vor allem viel zu verkosten und zu genießen. In diesen vier Monaten steht in den Weinbaugebieten Niederösterreichs und bei deren Gästen alles im Zeichen des Genusses!

Die Stationen beim Weinherbst in Niederösterreich
Weinregionen gibt’s in Niederösterreich natürlich so einige und, so viel vorab, überall macht der Weinherbst Station. Da hätten wir das namenstechnisch naheliegende Weinviertel. Aber natürlich auch andere Weinbauregionen, wie das Krems-, Kamp- oder Traisental, den Wagram oder die Weinbaugebiete in der Thermenregion Wienerwald. Nicht zu vergessen das Weinbaugebiet östlich von Wien: die sogenannte Römerweinstraße Carnuntum. Orte gibt’s also genug aufzusuchen und Zeit hast du dazu auch immerhin vier Monate lang, von Ende August bis Ende November.
Einen Vorgeschmack kannst du dir auch schon mal mit diesem kurzen Video über den Weinherbst (mit Ausschnitten des Kellergassenkulinariums) holen:
Das Kellergassenkulinarium
der Startschuss für den Weinherbst in Niederösterreich
Das Kellergassenkulinarium
der Startschuss für den Weinherbst in NiederösterreichEingeläutet wird diese kulinarische Top-Saison jährlich mit einem „Kellergassenkulinarium“, bei dem du nicht nur die edlen Tropfen der regionalen Winzer probieren kannst, sondern auch Köstlichkeiten regionaler Wirtshauskultur. Und das auch nicht irgendwo: nein, thematisch passend findet das Kellergassenkulinarium immer in einer Kellergasse statt. Dieses Jahr war das die Kellergasse in Breitenwaida (Weinviertel). Von dem es, weil kürzlich aufgesucht, ein wenig mehr zu lesen gibt. Ja auch von freets wurde also ganz offiziell der Weinherbst eingeläutet.
Allein die Location ist für mich als jemand, der aus keinem Weinbaugebiet kommt, ein Traum: eine Kellergasse. Also neben dem Weinberg DER Ort, der mit Wein verknüpft ist oder besser war. Der Ort, den ich bislang nur dank Komarek und Steinhauer vom Polt kannte. Ein Ort, an dem früher gepresst, gelagert und verkostet wurde und der heute vielerorts eine Renaissance erlebt (in den wunderschön renovierten Kellergassen werden Weinverkostungen oder eben Veranstaltungen wie das Kellergassenkulinarium oder Kellergassenfeste abgehalten).

Kleine, aneinander gereihte, oft in den Berg gehauenen Häuser außerhalb des Dorfs: das ist also Schauplatz des Kulinariums. Genauer gesagt, die unterschiedlichen Weinkeller. Denn das Kellergassenkulinarium führt dich tatsächlich durch die Gasse: Jeder Gang findet in einem anderen Keller statt. Während du also köstlichen Wein mit einem dazu ausgewählten Menü (ja keine Weinbegleitung, sondern umgekehrt) genießt, entdeckst du auch die Kellergasse so ganz nebenbei. Spazierst von Keller zu Keller und von Winzer zu Winzer.
Das Kellergassenkulinarium in Breitenwaida
Dieses Jahr eben das Ganze in Breitenwaida, einem Weinort in der Marktgemeinde Hollabrunn, der in Sachen Weinbau zwar vergleichsweise eher unbekannt ist, aber dieses Jahr zeigte, was ihn ihm steckt. Das Kulinarium startete beim äußerst schönen Heurigen Groiss außerhalb der Kellergasse (allein der Heurige wäre einen erneuten Besuch wert!). Hier wurde zuerst das Programm erläutert und der erste Wein und erste Gang gemütlich verkostet.
Danach ging’s auch schon zur Kellergasse und zu den nächsten kulinarischen Highlights. Bei jeder Station wurde jeweils ein Gang und zwei Weine verkostet, die vorab von den Herstellern (sprich Winzer und Köchen) kommentiert wurden. Kurz: Es wurde geschlemmt, es wurde verkostet, es wurde am Wein genippt und anerkennend genickt. Den Ausführungen der Winzer und der ortsansässigen Musik gelauscht.

Das alles in der herrlichen Umgebung der Kellergasse, bis hinauf zum (fast) krönenden Abschluss. In einem kleinen Garten oberhalb des Weinkellers, am oberen Ende der Kellergasse mit fantastischem Ausblick auf die untergehende Sonne und die umliegende Gegend von Breitenwaida.

Stichwort untergehende Sonne: ich war gleich zu Beginn (Start 16:00) dabei. Das Kellergassenkulinarium läuft danach gestaffelt in kleineren Gruppen bis spät abends. Bei mir ging’s also bei einsetzender Dämmerung wieder hinunter zur letzten Station, wieder zum Heurigen Groiss und zum letzten Anstoßen bei Abendlicht. Zu dieser Zeit wurden gerade die ersten Fakeln entlang des Wegs entzündet und bei anderen Gästen ging’s da erst los. Die erlebten das Fest am romantisch beleuchteten Fakelweg und in schummrigen Weinkellern.

Du siehst, oder besser, du liest: ich war begeistert. Und das wirst du auch sein, da brauchst du kein großer Weinkenner sein (bin ich auch nicht, keine Sorge), sondern einfach nur hervorragenden niederösterreichischen Wein und gutes Essen zu würdigen wissen.
Das rät dir freets für den Weinherbst in Niederösterreich
Eigentlich nur zwei Dinge:
- Die Tickets sind heiß begehrt. Wenn du dich also von mir anstecken hast lassen, dann buche lieber früher als später ein Ticket für ein Weinkulinarium.
Das gilt natürlich auch und vor allem für die Auftaktveranstaltung. Das Kellergassenkulinarium 2016 findet nicht in Breitenwaida, sondern in einem anderen Weinort in ähnlicher Form statt. - Wirf einen Blick ins Programmheft und auf die übrigen Veranstaltungen! Mit dem Kellergassenkulinarium ging der Weinherbst ja erst los und es gibt auch zahlreiche Events, bei denen du kein Ticket brauchst! Beispielsweise die Genussmeile zwischen Bad Vöslau und Mödling. Ebenfalls sehr empfehlenswert.
*Einladung // Der Beitrag wurde unterstützt von Niederösterreich Werbung
Zuletzt besucht: September 2017