Zugegeben von meiner damaligen Wohnung im 2. Bezirk war es schon eine ziemliche Fahrerei für einen kurzen Spaziergang. Den könnte man auch direkt dort unternehmen. Der Spaziergang am Kahlenberg hat natürlich aber seine ganz besonderen Highlights, die eine Anfahrt mit Auto oder U-Bahn und Bus auf alle Fälle wett machen: Der Weg ist so schön und die Blicke auf Wien hervorragend. Kein Thema für mich also, als ich mit dem Auto ca. 25 Minuten von der Wiener Innenstadt an den Stadtrand fahre. Es fühlt sich dadurch fast noch mehr an wie eine kleine Reise, eine Auszeit, eine Stadtflucht. Aus den inneren Bezirken zu Weinbergen, Wäldern und Wiesen. In denen es sich herrlich spazieren, aber auch wandern lässt. Denn hier laufen so einige Wanderwege zusammen und es gibt viele Möglichkeiten, den beschriebenen Spaziergang auszudehnen.
Spaziergang auf den Wiener Hausbergen: Vom Kahlenberg zum Leopoldsberg
Ausgangspunkt Kahlenberg
Ich habe mich für den Spaziergang entschieden. Eine kleine Tour von Wiener Hausberg Nummer 1 zu Hausberg Nummer 2. Vom Kahlenberg zum Leopoldsberg. Wir starten beim großzügigen Parkplatz (am Wochenende sicher auch gut gefüllt, aber auch Endstation des 38A, wenn du lieber öffentlich kommst) und lassen die Aussichtsterrasse samt Café einmal link liegen. Zuerst soll einmal ein wenig spaziert und die Natur genossen werden. Den Ausblick über Wien, den man hier genießt, heben wir uns für den Schluss auf. Neugierig folgen wir dem Schild „Waldseilpark Kahlenberg“ und der roten Markierung in Richtung Leopoldsberg.
Relativ rasch legen wir das erste Stück durch den Wald zurück. Es geht auch nur bergab, bis wir die Elisabethwiese erreichen. An dessen unteren Ende gehen wir mitten in den Waldseilpark Kahlenberg. Über unseren Köpfen befinden sich diverse Klettermöglichkeiten und Stationen, vor uns der Wald. Nach kurzer Zeit (in Summe 1,4km) erreichen wir den Leopoldsberg.
Die Aussicht am Leopoldsberg genießen
Dort leitet uns der Weg direkt zur Burg am Leopoldsberg. Die leider noch immer nicht wirklich sehr präsentabel aussieht und gesperrt ist (Sept. 2015). Schade. Aber die Blicke von der dazugehörigen Aussichtsplattform vor der Burg über Wien sind Trost genug.
und keine Freizeittipps mehr verpassen
Unter uns die Stadt. Wien. Die Donau samt Donauinsel, davor die Weinberge. Sofort beginnen wir die markanten Gebäude und Orte Wiens zu suchen und identifizieren. Eine Stadtentdeckung der besonderen Art, die mir immer wieder gefällt und die du sicher auch oft und gerne erlebst. Übrigens lässt es sich von hier in drei Himmelsrichtungen schauen. Sogar das imposante Stift Klosterneuburg können wir von oben bewundern.
Pausieren am Weg
Wenn du dich satt gesehen hast, geht’s dann den gleichen Weg leicht variiert wieder zurück. Dieses Mal oberhalb der Elisabethwiese. Dort befindet sich auch die Hütte am Weg, die Josefinenhütte, die sich natürlich ideal für eine kleine Einkehr eignet. Ob nun ein Kaffee im Gastgarten, ein Picknickkorb, den du auf der Elisabethwiese plünderst, oder doch lieber eine deftige Mahlzeit zum Aufwärmen, bleibt dir überlassen. Wir genießen die Pause in der gemütlichen Hütte, das freundliche Service und die wirklich guten Gerichte.
Nach einer Stärkung spazieren wir die letzten Meter bergauf zurück zum Parkplatz. Nicht ohne dieses Mal auch bei der Aussichtsplattform samt Café vorbei zu schauen. Diese lädt wohl vor allem im Sommer zum Relaxen einlädt. Leider ist bei uns das Wetter Ende September doch zu frisch, um es sich auf den Liegestühlen gemütlich zu machen. Der Ausblick ist auch hier wunderbar.
Weitere Tipps für deinen Besuch am Kahlenberg/Leopoldsberg
Parkplätze am Leopoldsberg sowie Kahlenberg ausreichend vorhanden
Anreise: mit PKW oder öffentlich (38A). Achtung: Abends wird der Leopoldsberg nicht mehr angefahren?
Mehr? Wandermöglichkeiten gibt’s einige: Komm‘ mit dem Bus und geh’ vom Leopoldsberg den Nasenweg ins Kahlenberger Dorf. Dort kannst du wieder mit dem Bus retour fahren. Die Tour ist auch ein Teil des Stadtwanderweges 1.
Ein paar Gehminuten vom Kahlenberg gibt’s auch die Stefaniewarte.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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