Dass ich überhaupt wandern ging, lag eigentlich am Wetter. Weil ich nicht im Urlaub die ganz Zeit bei leichtem Nieselregen im Zimmer sitzen wollte. Weil ich das zu Hause auch kann. Daher wurde also beschlossen, trotz Regen, ein wenig rauszugehen. Spazieren war eigentlich die ursprüngliche Intention und ja, da war doch mal die Rede von einem Pilgerweg nach St. Wolfgang. Der ja ursprünglich bei St. Gilgen beginnt und bis nach St. Wolfgang führt. Ich war damals Quereinsteiger, weil ich in der Fürberg Bucht genächtigt habe und daher direkt dort mit dem Weg begann. Damals hatte ich noch den Uferweg von St. Gilgen zur Fürberg-Bucht im Gedächtnis, der ja wunderhübsch neben dem See und schön flach dahin geht. Der ja auch das Anfangsstück des Pilgerwegs ist. Daher dachte ich, dass so ein Weg natürlich auch nach St. Wolfgang führt und das könne man ja leicht mit Regenjacke und Regenschirm bewältigen. Was ich nicht bedachte: Da liegt der Falkenstein dazwischen.
Der Pilgerweg nach St. Wolfgang: Informativer Themenweg in schöner Naturkulisse
Wie gesagt, eigentlich geht’s ja in St. Gilgen los. Wunderschön flach neben dem See entlang bis zur Fürberg Bucht. Bei mir ging es beim Badeplatz Fürberg los, wo auch ausreichend Parkplätze vorhanden sind (solltest du auch dort einsteigen wollen). Am Kiosk vorbei, geht es dann gleich mal in den Wald (gut für mich, da es dort dann kaum mehr Regen gab).
Aufstieg bis zur Falkensteinkapelle

Und auch gleich einmal bergauf, aber richtig. Spätestens da hab’ ich dann meine Illusion eines flachen Uferweges verworfen, aber natürlich nicht aufgegeben (den Weg, nicht die Illusion; die war weg). Also immer weiter hinauf, vorbei an den zahlreichen Kreuzwegstationen, die du dann vorgeben kannst zu lesen, um ein wenig zu pausieren. Oben angelangt kommst du zuerst zur Falkensteinkapelle. Eine Kapelle in Fels gehauen, wirklich urig und stimmungsvoll. Übrigens angeblich ein Kraftplatz, kann also nicht schaden, da zu pausieren und deine Energien aufzuladen.
Jetzt bist du schon mitten drin im Pilgerweg. Das verraten dir die einzelnen Beschriftungen, die am Wegesrand zu finden sind. Die mehr über die Stationen verraten und über den Weg, den der Heilige Wolfgang damals zurücklegte. Bei der Wasserkapelle vorbei, der Bildstockkapelle und der Hackenwurfkapelle, wo Wolfgang angeblich seine Hacke warf und damit den Ort auswählte, an dem St. Wolfgang gegründet wurde.
Herrlicher Ausblick am höchsten Punkt des Falkensteins
Dazwischen kannst du dann auch einmal rechts ausscheren, um auf den höchsten Punkt des Falkensteins zu kommen. Was ich dir unbedingt empfehlen möchte. Denn dort kannst du einen wundervollen Blick über den See und das Umland genießen.

Du wirst es dir denken können: höchster Punkt heißt, höchste Anstrengung geschafft. Genau, von jetzt an geht es nur noch bergab. Was ja in Sachen Wandern auch ganz gut sein kann! Vorbei an den letzten Stationen des Pilgerwegs bis nach Ried und zum Ufer des Wolfgangsees. Von dort geht es dann entlang Richtung St. Wolfgang immer schön flach und mit herrlichem Panorama. Rechts der See und links grüne Wiesen. Bis du St. Wolfgang bzw. die Schiffstation erreichst.
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Bis zum Ende oder doch nur bis zur Schiffstation?
Wenn du ein hartgesottener Pilger bist, „musst“ du natürlich noch ein Stück weiter bis zur Wallfahrtskirche, quasi Pfarrkirche in St. Wolfgang. Zugegeben, bei mir ging’s nicht so weit, weil ich schon am Tag zuvor in St. Wolfgang war. Wenn du aber durchhältst und das kleine Stück noch gehst (viel ist es ja wirklich nicht mehr), dann wirst du natürlich auch belohnt: einerseits mit dem Bewusstsein, dass du auch den gesamten Pilgerweg gegangen bist, andererseits mit einem kulturellen Highlight. Weil die Kirche St. Wolfgang hat es rein kunsthistorisch schon in sich, vor allem dessen Altar: der spätgotische Flügelaltar von Michael Pacher. Ein bedeutendes Werk der österreichischen Spatgotik.

Wenn nicht, bist du bei der Schiffstation am Ziel angelegt. Weil, und das ist jetzt wirklich empfehlenswert, du musst nicht wieder alles zu Fuß zurück, sondern kannst das Schiff nehmen. Also diesen Punkt in Sachen Freizeit auch gleich abhaken, wenn du den Wolfgangsee nur ein wenig vom Wasser aus sehen möchtest. Das nächste Linienschiff bringt dich also wieder zurück nach Fürberg (oder St. Gilgen), wo du dann auch nicht mehr weit hast bis zu deinem Auto.

Ausgangspunkt: St. Gilgen über Falkenstein nach St. Wolfgang; retour mit dem Schiff zum Ausgangspunkt

Das rät dir freets für deine Wanderung am Pilgerweg nach St. Wolfgang
- Wenn du eine kurze, mittelmäßig anstrengende Wanderung möchtest, nimm das Schiff zurück. Sonst musst du den gleichen Weg nochmals machen.
- Natürlich kannst du theoretisch auch von St. Wolfgang beginnen. Wenn du aber nebenher auch etwas über den Hl. Wolfgang erfahren möchtest, beginne trotzdem von der anderen Seite, weil sonst die Schilder nicht mehr stimmen!
- Wenn du nicht bis ganz nach St. Wolfgang möchtest, kannst du auch direkt in Ried bei der Schiffstation aufhören!
- Hunde dürfen nur mit Beißkorb und Leine am Schiff befördert werden!
- Wie du gelesen hast, Abkürzungsmöglichkeiten gibt es einige. Der ursprüngliche Weg verläuft von der Pfarrkirche St. Ädydius in St. Gilgen bis zur Pfarrkirche in St. Wolfgang. Du kannst aber bei der Fürberg-Bucht einsteigen und in Ried aussteigen. Der Weg wird sich um ca. 45min verkürzen.
- Wenn du verlängern möchtest: von St. Wolfgang geht’s am See entlang noch bis nach Strobl. Dort kannst du dann ebenfalls mit dem Schiff wieder retour.
Zuletzt besucht: 2014