Freitag Nachmittag. Das Thermometer kratzt an der 30°C-Grenze. Während andere im Freibad einen freien Liegeplatz suchen, mache ich mich auch den Weg in die Berge. Das Almtal und der Bergsee am südlichen Talende warten auf mich. Und sie warten schon seit 13.000 Jahren auf mich. Denn zu dieser Zeit hat ein gewaltiger Felssturz den Fluss aufstauen lassen, der Almsee entstand. Die Wege für fahrbare Untersätze enden am Südende des Almsees, wer weiter kommen will, muss sich nun selbst auf den Weg machen.
Der Genuss steht im Vordergrund
Natur erleben und beobachten
Seit den 1960er Jahren steht der See unter Naturschutz. Und wenn du mit offenen Augen am See entlang gehst, kannst du dies auch wahrnehmen. Auf meinem kurzen Spaziergang am Ostufer beobachtete ich nicht nur klassische Gewässervögel wie Enten und Schwäne, sondern konnte auch Bachsaiblinge im Wasser und eine Ringelnatter am Weg entdecken. Die Ringelnatter verschwand jedoch bald in den eiskalten und glasklaren Zuflüssen des Aagbaches. Diese Zuflüsse sind eine weitere natürliche Besonderheit am Almsee und wirken wie eine kleine, aber perfekt funktionierende Aulandschaft.
Und wenn ein See von solch eisigen Zuflüssen gespeist wird, kann man sich vorstellen, dass die Badetemperatur für den Großteil der Bevölkerung keinen Schwimmzug wert ist. Das Schwimmen ist im Naturschutzgebiet grundsätzlich nicht verboten, vor allem am Nordende werden schon mal Tempi gemacht.
Tauchen ist im Gegensatz dazu jedoch nicht erlaubt, die maximale Seetiefe von 9 Metern würde auch kaum Taucher anlocken. Dafür gilt unter Fliegenfischern der Almsee als „Eldorado“.
Spazieren und wandern am Almsee
Auf einem 5,9 Kilometer langen Rundweg kann der See zur Gänze auf Schusters Rappen umrundet werden. Schotterbänke, hölzerne Sitzbänke und zwei Einkehrmöglichkeiten am Südende des Sees laden zum Verweilen ein. Der Weg ist unschwierig und auch mit Sandalen begehbar.
Wem dieser Spaziergang zu wenig ist, kann den 11 Kilometer langen Weg nach Westen zum Offensee einschlagen und dabei auch 500 Höhenmeter überwinden. Retour geht’s jedoch nur auf der gleichen Strecke.
Und wer noch höher hinaus will, macht sich auf den Weg in das südliche Tote Gebirge. Hier warten mit dem Gipfel des Rotgschirr (2.261m) und der Pühringerhütte (1.638m) zwei bekannte Tourentipps im Toten Gebirge auf dich. Für all jene, die den Almsee und die Alm genauer unter die Lupe nehmen wollen und auch noch ein paar Tage Zeit zur Verfügung haben, kann ich die Begehung des 55 Kilometer langen Almuferweges empfehlen. Dieser startet an der Almmündung bei Bad Wimsbach und verläuft im Almtal zum Almsee.
Ausreichende Infrastruktur für einen herrlichen Ausflug am Almsee
Wie schon erwähnt, warten am Südende des Sees zwei Gastwirtschaften auf dich. Der „Gasthof Seehaus“ befindet sich direkt am großen Parkplatz und an der letzten Bushaltestelle am Südende, das „Deutsche Haus“ ist 400 Meter vom Parkplatz entfernt. Das „Deutsche Haus“ ist als Ferienhaus ausgeführt und kann gemietet werden. Der Gasthof kann neben einer Gastwirtschaft auch mit Ferienappartements dienen. Vom Gastgarten des Seehauses hat man einen wunderbaren Blick auf das Tote Gebirge. Und genau hier habe ich auch den gemütlichen Nachmittag ausklingen lassen.
Weitere Tipps für deine Wanderung am Almsee
Parkplatz ist beim Ausgangspunkt vorhanden.
Da der See und die Uferbereiche unter Naturschutz stehen, gehören Hunde unbedingt an die Leine. Wasser ist vorhanden, Kontakt mit Weidevieh besteht keiner. Hunde sind im Gasthof Seehaus und im Deutschen Haus erlaubt.
Kinderwagen ist hier möglich.
Einkehrmöglichkeit: Gasthof Seehaus und Deutsches Haus am Südufer des Sees.
Zu deiner Orientierung gibt’s hier noch einen Zufahrts- und Umgebungsplan vom Almsee.
Gastautor Martin Moser
Niederösterreicher mit oberösterreichischen Wurzeln, Wandersmann, Autor, Gassigeher. Themenschwerpunkt: Aktiv in der Natur. Meine Freizeit verbringe ich dort, wo das Vogelgezwitscher den Autolärm ablöst und die Stille der Wald- und Bergwelt die Oberhand besitzt. Und meist ist meine Vierbeinerin mit dabei.
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