Warst du schon einmal im Almtal? Wenn ja, dann kennst du diese außergewöhnlich fantastische Landschaft ja. Die türkisen Flüsse, die beeindruckenden Bergsillhoutten des Toten Gebirges, den weißen Schotter und die grünen Nadelbäume. Die lose besiedelte Landschaft, den fantastischen Almsee. (Wenn nicht, dann hast du ja vielleicht jetzt Lust bekommen einmal hinzufahren – was ich dir nur empfehlen kann). Kennst du auch die wunderschöne Hetzau oder den kleinen und großen Ödsee? Neben dem Grünau-Standardprogramm Almsee und Cumberland Naturpark kann ich dir einen Ausflug in Richtung Almtalerhaus und zum kleinen Ödsee nur empfehlen.
Als wir nach Grünau im Almtal kamen und uns vorab ein wenig umschauten, was es denn alles zu unternehmen gäbe, da war eigentlich schnell klar: Der Ödsee, zumindest der kleine, das wäre ein schöner Ausflug. Weil Seen eigentlich bei uns immer gehen und weil man hier, dank Hetzaustraße, relativ nah mit Auto ans Ziel kommt. Nicht, dass wir so faul sind, aber so ganz ohne Wandertrage und mit Kinderwagen, ist es dann natürlich schon angenehm, wenn nur mehr ein paar Meter zurück zu legen sind. Gut auch, weil ein Ausflug zum Ödsee somit auch zum drüber Streuen geht. Nicht den ganzen Tag in Anspruch nimmt, nicht die ganze Kraft, sondern einfach ein netter Abschluss ist. Nach einer Almseeumrundung, nach einem guten Mittagessen im Seehaus und nachdem es auch im Almtal immer heißer wurde, begaben wir uns also am späten Nachmittag noch in Richtung Hetzau und Almtalmerhaus. Schön bequem bergauf der Kühle und dem kleinen Ödsee entgegen.
Ausflugtipp fürs Almtal: Wandern oder Spazieren zum kleinen Ödsee
Wandern: Vom Jagersimmal zum Almtalerhaus
So ganz haben wir uns die Wanderstrecke aber auch nicht entgehen lassen. Weil wir einfach am Tag zuvor, vor dem Abendessen beim Jagersimmal einen Teil der Strecke spaziert sind. Und das gehört natürlich jetzt auch gesagt: Es ist wirklich herrlich. Natürlich, du gehst auf der Straße. Natürlich, am Wochenende, wenn die Besucher des Almtalerhauses oder die bequemen Gelegenheitswanderer (so wie wir) mit dem PKW zum kleinen Ödsee fahren, dann geht’s da schon zu. Da würde ich dann auch lieber Auto statt Füße als Transportmittel bevorzugen. Aber so in der Nebensaison, unter der Woche, wenn weniger Verkehr ist, da ist es herrlich.
Immer wieder führt die Straße direkt am Straneggbach entlang, entfernt sich vielleicht ein paar Meter, nur um nach zwei Kurven wieder den Blick auf das türkise Wasser freizugeben. Ein stetiges Rauschen begleitet dich. Und natürlich gibt es auch oft die Möglichkeit zum Bach zu gelangen, ganz nah ans Wasser. Mit Blick auf die Strömung, die Schotterbänke und dem Gebirge im Hintergrund. Die Straße auch immer schön im Schatten, was natürlich auch und gerade bei längeren Wanderungen sehr angenehm ist. Und weil es eben eine Straße ist, ist es auch ganz einfach mit Kinderwagen befahrbar. Auch die Abzweigungen zum Bach führen meistens über eine Wiese, also auch alles kein Problem.
Spazieren: vom Almtalerhaus zum kleinen Ödsee
Nach rund einer Stunde oder rund 15 Minuten per PKW erreichst du das vorläufige Ziel: das Almtalerhaus. Ideal natürlich um einmal wieder zu Kräften zu kommen. Oder einmal Zeit zu haben, den Straneggbach samt Panorama in aller Ruhe zu bewundern. Um eine Kleinigkeit oder auch was Größeres zu essen (das Almtalerhaus hat durchgehend warme Küche). Für die Kinder gibt’s in der Zwischenzeit natürlich auch viel zu entdecken. Am Bach zu spielen, im Wald herumzulaufen oder die Kletterwand zu bezwingen. Beispielsweise. Bei uns gab’s eine Erholungspause von der Hitze und einen Kaffee. Die Zeit muss sein.
Nach der kleinen Pause ging’s dann aber los in Richtung kleinen Ödsee. Der nur einen kurzen Spaziergang durch den Wald (rund 15 Minuten) entfernt liegt. Übrigens ebenfalls kinderwagentauglich und auch sehr gut beschildert. Verlaufen kannst du dich also nicht.
Endlich am Ziel am kleinen Ödsee
Ein kleiner Bergsee. Türkises Wasser. Im Osten seichter, mit einer kleinen Schotterbank. Ein einzelner Ast liegt quer über darüber. Rechts von uns auf einem erhöhten Stein sitzt ganz ruhig ein Radfahrer und genießt die Stille und den Blick auf den ruhig liegenden See. Leise, weil wir diesen Frieden nicht stören wollen, schieben wir den Kinderwagen zur Bank am Seeufer. Setzen uns erst einmal und tun es dem Radfahrer gleich. Bis uns dann doch die Neugierde packt, die Unruhe zu nagen beginnt. Getrennt begeben wir uns auf Erkundungstour entlang des Seeufers.
Den Hügel hinauf zwischen kleinen Wurzeln und unzähligen Heidelbeersträucher, dessen grüne Blätter sich markant vom Wasser im Hintergrund abheben. Die ebenso einen schönen Kontrast zum dahinter liegenden Gebirge bilden. Traumhaft ist es hier. Ruhig, still, unberührt. Ich kann den Radfahrer gut verstehen, dass er hier so einfach sitzen kann und schauen.
Tipps für deine Wanderung zum kleinen Ödsee
Parkplätze sind beim Almtalerhaus und beim Gasthof Jagersimmerl vorhanden
Der Weg lässt sich mit dem Kinderwagen befahren. Es geht nur etwas bergauf und wird daher für den Schiebenden ein wenig anstrengend. Aber es ist ja nicht so weit…
Du kannst direkt im Almtalerhaus essen. Sehr zu empfehlen ist auch das Gasthaus Jaga Simmal, hier solltest du aber unbedingt einen Tisch reservieren. Auch unter der Woche.
Es gibt ein Wandertaxi (von Mai – Oktober), das dich zum Almtalerhaus bringt. Abfahrt vom Bahnhof in Grünau im Almtal
Wo’s einen kleinen gibt, gibt’s auch einen großen. Der Ausflug zum kleinen Ödsee ist eigentlich nur eine Sparvariante. Wer mehr Zeit hier verbringen will, dem empfehle ich die rund 1,5stündige Rundwanderweg ausgehend vom Almtalerhaus zum großen und kleinen Ödsee.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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