Hach, der erste Geburtstag ist ein ganz besonderes Fest. Ein Meilenstein, den Mama und Papa mit einem weinenden und lachenden Auge entgegen fiebern. So schnell ist das eine Jahr rum, dass man gar nicht so recht mitkommt. Ein Jahr voller Glückmomente, Erlebnisse, erster Male, Erfolge und – bei uns definitiv auch – durchwachter Nächte und Schlafentzug. Herausforderungen, die wir gemeistert haben und voller Erinnerungen, an die wir gerne zurückdenken.
Das gehört gefeiert!
Der 1. Geburtstag ist ein Fest für die ganze Familie
Daher: irgendwie ist der erste Geburtstag nicht nur für das Geburtstagskind selbst. Es ist eine Feier für alle. Für die Eltern, um das Jahr Revue passieren zu lassen und eine weitere, unvergessliche Erinnerung zu schaffen. Für die Geschwister, die schon sehnsüchtig warten, endlich ordentlich beim Pakerl auspacken helfen zu dürfen. Für Oma und Opa, die jede Zeit mit dem Enkerl genießen und auch diesen Meilenstein miterleben und feiern wollen. Und eben auch für den Rest der Verwandtschaft. Fast mehr, als für das eigentliche Geburtstagskind, dem der erste Geburtstag sowieso irgendwie egal ist.
Weil, seien wir ehrlich, für unsere Töchter war der erste Geburtstag ein Tag wie jeder andere. Kann ja gar nicht anders sein. Wäre da nicht Mama (also in dem Fall ich), die einfach alles dran setzt, ein schönes Geburtstagsfest zu bieten und dabei im Eifer des Gefechts und im Angesicht 1000der wunderhübscher Pinterst Pins mal den Fokus verliert. Den Blick aufs Wesentliche, nämlich auf das Geburtstagskind.
Passiert den besten oder? Tja und so hab ich den ersten Geburtstag meines ersten Kindes hauptsächlich damit verbracht, eine Party vorzubereiten, zu backen, kochen, Erledigungen zu machen und dann, mit allen andere zusammen zu feiern. Rückblickend ist das für mich nicht so optimal gelaufen. Und daher hab ich mir vorgenommen, dass beim zweiten Kind alles anders wird. Und obwohl es natürlich da und dort Kleinigkeiten zum Nachbessern gäbe, kann ich doch stolz behaupten, dass es mir auch gelungen ist. Was ich aus nun aus 4 Geburtstagspartys gelernt habe:
Zeit ist wichtiger als Deko
Ja, ja und nochmals JA. Du brauchst keine perfekte, „pinteresque“ Party. Du brauchst keine Spitzendekoration, kein selbst gebasteltes Krönchen, keine Candy Bar, oder die perfekte Torte. Und dein Kind braucht das schon gar nicht.
Das ist schwer, ich weiß. Weil man ja eine schöne Party möchte und da gibt es so viele tolle Ideen, die man auch umsetzen könnte. Geht ja ganz schnell. Geht aber auch ganz schnell, dass man rein kippt und nur noch am Organisieren, Basteln und herum Rennen ist. Unmengen an Partydekoration kauft und die Wohnung schmückt. Nur, um am Ende doch ein wenig enttäuscht zu sein, weil es nicht ganz so aussieht, wie in der Vorstellung.
Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Jedes Jahr gibt’s bei uns die obligatorische Diskussion wegen der – eben doch nicht perfekten – Torte. Weil sie zu flach ist, oder grün statt blau oder was auch immer. Auch heuer. Aber nur kurz, denn dann hab’ ich mir in Erinnerung gerufen, wer sie bekommt und was sie wohl davon hält. Genau, ihr ist es egal. Hauptsache, sie darf davon naschen. Weswegen nur eins wichtig war: zuckerfrei.
Zuckerfreie Torten können auch gut schmecken
Ich weiß nicht, wie du das mit dem Zuckerverbot hältst, aber wir haben unserem Kind zumindest das erste Jahr (oder die ersten eineinhalb Jahre, mal schauen wie lange es hält) Zuckerverbot auferlegt. Sie weiß ja nicht was sie verpasst und es muss ja auch nicht sein. Was im Alltag überhaupt kein Problem ist, wird beim Geburtstag schon schwieriger. Dass zuckerfrei auch gut schmecken kann, davon wurde ich aber rasch überzeugt. Schon beim ersten Geburtstag meiner Nichte vor fünfeinhalb Jahren, als es statt Schokotorte eine richtig coole Torte nur aus Obst gab. Die dann vom Geburtstagskind Stück für Stück vernascht wurde.
Genau so soll es sein, denn dem Geburtstagskind soll die Torte schmecken; und weil es mit dem Obst im Winter ein wenig schwieriger ist, hab’ ich mich wieder in die Höhle des Löwen gewagt (Pinterest) und dort ein tolles zuckerfreies Rezept gefunden. Das mein Mann und ich dann während des Backens frei interpretiert und verändert haben. Geschmeckt hat es, auch unserem Geburtstagsbaby (hier geht’s zum Rezept für eine zuckerfreie Torte zum 1. Geburtstag).
Der Geburtstag ist für das Geburtstagskind reserviert
Trotz aller guten Vorsätze: Am Partytag ist es eben trotzdem so, dass vieles erledigt gehört. Zusammengeräumt, hergerichtet, vielleicht noch Geschenke eingepackt und die Torte vervollständigt. Am Geburtstag soll aber unser Kind bekommen, was es sich am meisten mit einem Jahr wünscht: Zeit mit uns zu verbringen. Aufmerksamkeit zu bekommen, im Idealfall noch etwas zu machen, das ihr gefällt.
Daher haben wir unsere Sachen am Vortag zusammengepackt und sind gleich nach dem Frühstück in die Therme gefahren. Dort haben wir einen tollen Familientag verbracht, die kleine Maus ist durchs warme Wasser gekrabbelt oder wurde von uns durchs tiefe Becken getragen. Genauso werden wir das auch in Zukunft machen. Haben es eigentlich schon letzten Sommer bei unserer Großen gemacht. Der Geburtstag ist für uns vier und da wird etwas gemacht, was dem Geburtstagskind Spaß macht. Der Rest kommt später.
Geschenke: weniger ist mehr
Diese Erkenntnis darf ich jetzt natürlich nicht der großen Schwester sagen, die das Geschenke auspacken einfach geliebt hat. Egal, ob ihr das Geschenk gehört oder nicht, Hauptsache Verpackung runter reißen und schauen was drin ist. Der Kleinen war das allerdings relativ egal. Sie hat sich zwar neugierig das erste Paket vom Geschenketisch geholt und anfangs noch brav mitgeholfen, bald aber das Interesse verloren. Es war ihr einfach zu viel mit ihrem zarten Alter von einem Jahr (übrigens war das genauso beim 4. Geburtstag, weil sie sich dann gleich mit den Geschenken beschäftigen will, ist also auch ein wenig Typ-Sache).
Mein Tipp: Die Geschenke wenn möglich ein wenig aufteilen und die eigenen schon vorher oder nachher hergeben. Oder Dinge wünschen, die man später gemeinsam kauft, um die Anzahl weiter zu reduzieren. Auch sehr praktisch, wenn man dann zwei Monate später die ersten Schuhe gemeinsam mit Oma kaufen kann.
Mittagsschläfchen nicht vergessen
Auch wenn das Baby ja bald kein Baby mehr ist – Schlaf ist dennoch wichtig und wichtiger als jede Party. Was man ja dann doch im Trubel der Vorbereitungen leicht vergessen könnte. Da unser Kind im Ausnahmefall auch mal das Nachmittagsschläfchen weglässt, hab’ ich mit ihr vor der Feier einen großen Spaziergang gemacht. So hat sie sich ordentlich und lange am Vormittag ausgeschlafen und die ganze Feier gut durchgehalten.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.