Unzählige kurze und längere Wege führen durch den Wald am sogenannten Dachenstein, eine der Erhebungen der Fischauer Vorberge zwischen Netting und Willendorf. Die wohl bekannteste ist die sogenannten Dachensteinrunde, welche die gesamte Erhebung und den anschließenden Mitterberg umrundet. Eine andere, kleinere, zur Waldandacht, einer kleinen idyllischen Holzkapelle im Zentrum der Erhebung. Unsere Stammrunde bei Erkundungen des wunderschönen Mischwaldes, nur so am Rande.
Die dritte, die wir als unmittelbare Nachbarn zuerst erkundet haben ist jene zur sogenannten "Schönen Aussicht". Denn die Beschilderung war natürlich sehr verlockend und brachte uns dazu, bei der Waldandacht noch ein Stück weiter zu wandern.
Zur Waldandacht und schönen Aussicht am Dachenstein spazieren
Warum machen wir das nicht öfter, denke ich mir nach den ersten Schritten in den Wald. Die Luft ist warm und klar, der Frühling liegt spürbar in der Luft und nach den ersten Metern umgibt uns sofort die Stille des Waldes. Die größere Straße, die unser Haus vom Waldrand des Dachensteins trennt ist nicht mehr zu sehen (und zu hören), der Blick schweift über den Waldweg ins Grün.
Der Mischwald beginnt Anfang April gerade so richtig aufzuleben. Es blüht an allen Ecken und Enden und überall sind frische grüne Blätter zu sehen. Nach dem ersten Stück bergauf (nur wenige Meter) biegen wir bei einem Holzgatter links ab und kommen an den Waldrand. Spazieren in der Sonne weiter, vorbei an weiß blühenden Schlehen, jungen Eichen und Waldbäumen. Auf der anderen Seite liegt die Hohe Wand. Etwas entfernt, natürlich, aber herrlich zu sehen. Ein tolles Panorama, das nur von der kaum befahrenen Straße ein wenig gestört wird. Wer sich dran stößt, darf aber schon nach wenigen Minuten wieder hinein in den Wald.
Zur Waldandacht oder einfach nur durch den Wald streifen
Mit neugierigem Blick gehen wir den Waldweg entlang, immer auf der Suche nach "schönen Dingen am Wegesrand", die wir laufend entdecken: lila Veilchen am Waldboden, Himmelschlüsserl, ein Ameisenhaufen, Holzstämme zum Balancieren und am gegenüberliegenden Hang ein grüner Blätterteppich am Waldboden: Bärlauch, in Hülle und Fülle.
Nach rund 15 Minuten Fußmarsch kommen wir zu einer Abzweigung und nehmen den linken Weg. Nicht nur, weil hier wieder ein paar Baumstämme herum liegen auf denen es sich wieder großartig balancieren lässt, sondern weil ich den beschilderten „Schönen Ausblick“ finden möchte. Wären wir weiter gegangen, wären wir in Kürze zur Waldandacht gekommen.
In Richtung Hohe Wand Blick durch den Wald
Ein einziges Schild verrät, dass die Aussicht in 10 Minuten entlang des Hauptwegs erreicht sei. Wir wandern nach oben und stehen nach 10 Minuten am Ende des Wegs. Von einer schönen Aussicht ist nichts zu sehen, aber wir haben ein schönes sonniges Plätzchen gefunden, wo wir unsere Jause auspacken.
Kurz will ich aber doch noch weiter schauen und gehe ein paar Schritte in den Wald. Um festzustellen, dass wenige Meter darauf eine versteckte Wiese in der Sonne liegt. Ein viel besserer Picknickplatz mit – siehe da – Aussicht. Zwar nicht auf die Hohe Wand, sondern auf die dahinter liegende Bergwelt in Richtung Höflein und Puchberg, aber auch schön. Noch ein Stück weiter zeigt sich dann auch die Hohe Wand durch die hohen Waldbäume. Auch wenn der Blick durch die zu hohen Bäume verstellt ist, schön ist es trotzdem und so verlegen wir natürlich schnell unser Picknick hierher.
Mein Fazit zum Spaziergang
Eine allzu Anreise würde ich für den Spaziergang wohl nicht in Kauf nehmen. Ich liebe den Wald am Dachenstein und natürlich ist es schön, aber es gibt keine großen Sights oder Highlights am Weg (außer der üppigen Natur, den bunten Blättern im Herbst und den ruhigen Wegen). Wenn würde ich dann gleich die Dachensteinrunde wandern, die teils auch hier verläuft. Was mir dieser kleine Ausflug in den benachbarten Wald aber vor Augen führte - und ich auch unbedingt hier loswerden möchte - Wer genau hinschaut, der kann überall etwas entdecken. Wir brauchen nicht immer die schönste Klamm, den tollsten Ausblick oder den friedlichsten See. Oft reicht auch ein Stück Wald, hinterm Haus.
Weitere Tipps für deine Wanderung
Direkt beim Ausgangspunkt sind ein paar Parkmöglichkeiten vorhanden.
Die Wege sind grundsätzlich mit Kinderwagen befahrbar, es geht aber manchmal recht bergauf. Mit Trage ist es einfacher.
Das Wegstück ist größtenteils auch Weg des Winzendorfer Rundwanderwegs und würde noch weiter führen.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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