Fast wie das Amen im Gebet gehört für mich mittlerweile der Blick zurück am Jahresende dazu. So abgedroschen es auch vielleicht sein mag, so sehr gehört es für mich dazu. Ich finde es einfach schön, mich an Dinge zu erinnern, die ich dieses Jahr erlebt habe. An Aufgaben, die ich gemeistert, an Begegnungen, die ich gemacht oder Geschichten, die ich gehört habe. Oder an Orte, die ich entdeckt habe. Während ich die letzten beiden Jahre vor allem mein Blog und eure Lieblinge in den Vordergrund gestellt habe, möchte ich heuer meine ganz persönlichen Ausflugshighlights mit euch teilen.
Das Kellerviertel Heiligenbrunn
Der erste Ort, der mir in den Sinn kommt, wenn ich an besonders schöne Ausflugsziele 2018 denke ist das Kellerviertel Heiligenbrunn. Diese Ansammlung an denkmalgeschützten Presshäusern im Burgenland, die teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammen. Diese Ruhe, Gemütlichkeit, diese eigentümliche Stimmung, als wir durch die Gassen schlenderten. Die sanften Hügel mit Weinstöcken, die hinter den Häusern anstiegen und der grandiose Ausblick in die andere Richtung. Das gemütliche Sitzen im Schatten eines Baums und das freundliche Gespräch beim Kauf des berühmt berüchtigten Uhudlers mit hiesigen Weinbauern.
Die Schneebergblick-Runde auf der Hohen Wand
Auch der kleine Winterspaziergang Anfang des Jahres war so ein Highlight. Während bei uns „unten“wie üblich Tauwetter herrschte und sich die Welt schön grau und braun zeigte, war die Hohe Wand ein wenig angezuckert. Aus diesem Wenig wurde mit jedem zurückgelegten Höhenmeter mehr, bis wir oben im Winterwunderland ankamen. Lachende, rodelnde Kinder, knöchelhoher Schnee, blauer Himmel und Sonne. Die Schneeberg-Blick Runde führt uns weg von Hirschgehege und Streichelzoo, über die Straße, hinein in den Wald. Still ist es hier, nichts zu merken vom Trubel. Der Waldboden mit glitzernden Schneekristallen bedeckt, ab und an ein Lama, das sich sonnt. Oben die Aussichtswarte samt grandioser Aussicht.
Ein verstecktes Bootshaus am Lunzer See
Versteckt am Zufluss des Mitterbachs, am Rande des Lunzer Sees haben wir während einer Wanderung um den Lunzer See im Mostviertel dieses kleine Bootshaus entdeckt. Ein Highlight auf einer Wanderung, voller schöner Entdeckungen. Türkises Wasser, bewaldete Hügel, ein glasklarer Bach, saftige Wiesen. Der Wanderweg gibt immer wieder schöne Blicke auf den See und dessen naturbelassene Umgebung frei. Nur vereinzelt sind Tretboote am Wasser unterwegs, manchmal hören wir das Lachen von Kindern. Still ist es, trotz Sommerferien, trotz heißem Tag, trotz beeindruckender Kulisse. Ein wunderschöner Sommertag in Niederösterreich.
Der kleine Weinbauort Falkenstein
Eine Einladung verschlug mich in diese nördliche Gegend, für uns fast am anderen Ende Niederösterreichs, ganz nah an der tschechischen Grenze. Es war auch vielmehr ein kurzer Blick auf der Durchfahrt, den wir hier auf diesen malerischen Ort erhaschen konnten. Der aber reichte, um den Vorsatz zu fassen, dass wir wieder kommen. Uns genauer umschauen. Bleiben, wenn auch nur für eine Nacht. Das Bild, das sich uns bot, war zu schön. Die Burgruine Falkenstein, thronend am Hügel über dem gleichnamigen Ort. Rundherum, auf den abfallenden Hängen, Weingärten. Am Fuße dann das Dorf, zahlreiche Heurige, die die Hauptstraße säumen. Davon, dass der Wein aus Falkenstein auch schmeckt, konnten wir uns übrigens im Anschluss im benachbarten Ort Kirchstetten beim „Tafeln im Weinviertel“ überzeugen.
Die Burgruine Aggstein
2018 war nicht mein erster Besuch auf der Ruine und definitiv auch nicht mein letzter. Denn die mittelalterliche Burgruine Aggstein gehört für mich auf alle Fälle zu den schönsten Orten in der Wachau. Deswegen auch trotz erneuten Besuch zu den Ausflugshöhepunkten im Jahr 2018. Die gut erhaltene Anlage, die Aussicht auf die Donau, die urige Burgtaverne, hier stimmt einfach alles. Diesmal war es ganz besonders schön. Diesmal war Frühling. Der Himmel blau, das Wetter grandios, die Sicht von oben fantastisch bis zu Ötscher und Schneeberg. Dazu ein buntes Treiben, ein reger, ausgelassener Betrieb: das Mittelalterfest. Mittendrin wir, mein Mann, meine Tochter und ich, die das Areal erkundeten, riesige Seifenblasen machten, den Rittern lauschten, dem Schmied beobachteten und einfach nur den Tag genossen.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.