Vor dir zähflüssiger Verkehr, hinter dir dein Baby, das einfach nicht aufhören will zu weinen. Kein Weg von der Autobahn, keine Möglichkeit, es hochzunehmen und zu trösten. Erst nach 20 Minuten parkst du bei der nächsten Raststation, um das völlig durchschwitzte und verweinte Baby aus dem Kindersitz zu nehmen und zu beruhigen. Kennst du? Ich auch. Auch wir haben bei unseren Autofahrten mit Baby und Kleinkind in den nun bald vier Jahren diverse Hochs und Tiefs erlebt.
Ich bin beispielsweise 45 Minuten eingezwängt zwischen zwei Autositzen neben der Einjährigen gesessen, die sich durch nichts und niemand beruhigen ließ. Wir haben lauthals Lieder gesungen, um das Kind am Rücksitz für die letzten 20 Minuten Fahrt abzulenken. Oder so manche Wien Fahrt mit brüllendem Baby am Rücksitz überstanden. Aber wir haben auch eine Reise bis ans Meer mit einer Zweijährigen geschafft und sind 2,5 Stunden ohne Pause in die Berge gefahren. Mit Kleinkind und einem Baby, das bis zu diesem Zeitpunkt Autofahren grundsätzlich abgelehnt hat. In den vier Jahren und zahlreichen Autofahrten haben wir einiges erlebt und gelernt.
So verhinderst du, dass Autofahrten mit Baby oder Kleinkind zum Stresstest werden
Los fahren, wenn das Kind müde wird
Eh klar oder? Vor allem bei Babys, die doch noch mehr schlafen ist die Erkenntnis hilfreich. Wir sind noch nicht so weit gegangen mitten in der Nacht aufzubrechen, so wie ich es von anderen Eltern schon gehört habe (dazu brauche ich einfach selbst zu sehr den Schlaf und die Erholung). Trotzdem, auch unter Tags bringt es viel Schlafphasen auszunützen. Die Abfahrt ist vielleicht später als geplant, das entspannte Baby im Auto macht die Terminverzögerung aber schnell wett. Denn einmal eingeschlafen, schläft es während der Fahrt meist auch länger als sonst.
Bewegungsdrang und lange Pausen miteinplanen
Dieser Tipp gilt vor allem für Autofahrten mit Kindern, die gerade beginnen die Welt zu erobern. Sprich (je nach Kind) ab 6 Monaten bis eineinhalb Jahren. Denn da gibt es natürlich nichts langweiligeres als im Auto zu sitzen. Daher heißt es hier nicht nur Schlafphasen zu nützen, sondern auch lange Pausen einzuplanen und diese in Sachen Bewegungsdrang auch gut zu nützen. Wesentlich dabei ist die Wahl des geeigneten Pausenorts. Ein kleiner Spielplatz auf der Raststation, ein Bach neben dem Pausenplatz an der Straße, oder gleich ein Ausflugsziel in der Nähe, das entdeckt werden kann. All das bringt Abwechslung in die lange Fahrt und mindert den Bewegungsdrang.
PS.: Das gilt natürlich auch für größere Kinder, auch die wollen sich irgendwann die „Füße vertreten“.
Vor Wärme und Sonne schützen
Nur weil dir vorne im Auto dank Klimaanlage nicht heiß ist, gilt das nicht für dein Baby. Gerade in den Kindersitzen (egal für welches Alter) wird es schnell warm, wenn nicht sogar heiß, dazu die Sonne, die vielleicht ins Seitenfenster scheint. Kein Wunder, dass die Kleinen unrund werden. Daher: an heißen Tagen so luftig wie möglich anziehen, auch sonst eher auf die Extra-Jacke verzichten. Lieber eine leichte Decke über die Füße, die das Kind runter strampeln kann. Auch Sonnenblenden an den beiden Seitenfenstern helfen.
Für Ablenkung sorgen: Spiele & Bücher
Wenn die Kinder größer werden, wird es einfacher. Dann lassen sie sich nämlich ein wenig ablenken und beschäftigen. Für unsere bald Vierjährige nehmen wir seit einem Jahr immer viele Bücher mit. Davor haben Kinderlieder in (gefühlter) Endlosschleife für Ablenkung gesorgt, oder wir singen gemeinsam (das funktioniert auch gut für die kleine Schwester). Neu bei uns: „Ich seh’, ich seh’ was du nicht siehst“. Kann aber bei einer Autofahrt ganz schön tricky werden.
Update: Seit einigen Jahren gibt's bei uns keine Autofahrt mehr ohne Hörspiele. In unsere Fall die Toniebox (mit Kopfhörer), die von den Kindern auch selbst bedient werden kann. Das hat die Ausdauer der Kinder unheimlich gesteigert.
Essen | Snacks
Wenn wirklich gar nichts mehr geht, dann gibt’s Snacks während der Fahrt. Die helfen bei uns nämlich immer.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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