Wahrscheinlich bin ich es ja, die am neugierigsten von uns vieren in Richtung Eingang des Technischen Museum Wiens drängt. Denn das große Museum steht schon wirklich lange auf meiner persönlichen Wunschliste. Nicht, weil ich so der große technikbegeisterte Mensch bin, ganz im Gegenteil. Oder ja, vielleicht gerade deswegen. Weil ich es trotzdem spannend finde, mich ab und zu mit anderen, neuen, eher sonst vernachlässigten Themen zu beschäftigen. Das Technische Museum Wien ist DER Ort dazu, spielerisch mehr über technische Themen zu erfahren, so habe ich jedenfalls gehört.
Die Exponate und Modelle vermitteln mehr zur Geschichte der Technik unter Berücksichtigung des österreichischen Anteils an der technologischen Entwicklung, die vielen Demonstrationsmodelle schaffen es technische Konzepte auch Neulingen gut zu vermitteln. So lese ich jedenfalls schon bei meiner Vorab-Recherche.
Unzählige Ausstellungen auf vielen Ebenen und was das Technische Museum Wien noch für Besucher:innen bereithält
Bevor wir uns mitten in die Ausstellungen stürzen, verschaffen wir uns einen Überblick. Schnell wird klar: alles, können und werden wir heute nicht schaffen, ins Technische Museum kann und sollte man ruhig öfter gehen. Die Ausstellungsfläche von über 28.000m2, die unzähligen Exponate, das immense Angebot ist bei einem Besuch einfach nicht zu schaffen und so folgen wir zuerst einem Tipp der Museumswebsites (für Kinder & Familien) und konzentrieren uns auf die dort empfohlenen Ausstellung „Bewegung“. Rund 2,5 Stunden haben wir Zeit bevor unser Time-Slot im MiniXplore beginnt: der geplante Abschluss des Museumsbesuch. Übrigens: Neben Empfehlungen gibt’s auf der Website auch einen Rätselralley-Generator für diverse Ausstellungsbereiche und ein Begleitheft zum Museumsbesuch als Download.
Coole Experimente, riesige Fahrzeuge und mehr
Nachdem wir die erste Besucherschar bei der Rutsche mit Geschwindigkeitsmessung hinter uns lassen, tauchen wir in die Welt der Bewegung. In diesem Bereich des Museums ist es ruhig, nur ein paar andere Familien sehen sich um. Langsam durchqueren wir den Ausstellungsbereich, lesen die Beschreibungen quer und testen diverse Station aus. Wir verschicken eine Rohrpost, die Große zieht mit Papa ein Rad eines Eisenbahnwaggons und die Kleine und ich lassen diverse Fahrzeuge im Wettrennen gegeneinander antreten. Neben all den tollen Mitmachstationen (30 Stück) versuchen wir den Kindern ein wenig mehr über das Thema Bewegung zu vermitteln.
Das erste Mal sehen wir nach rund einer Stunde auf die Uhr; und auch wenn wir hier noch nicht ganz fertig sind, verlassen wir den Ausstellungsraum. Denn – ein wenig wollen wir uns trotzdem im restlichen Museum umsehen. So schlendern wir Hand in Hand die große Stiege nach oben, nicht wissend, was uns noch alles erwarten wird. Umso mehr staune ich, als wir die nächste Ebene erreichen. Vor uns stehen plötzlich riesige Fahrzeuge, darunter die größte und schwerste Dampflok, die je in Österreich erzeugt wurde. Beeindruckt erkunden wir die Ausstellungsobjekte, entdecken immer mehr Fahrzeuge (darunter bspw. ein Mercedes W196 „Silberpfeil“) probieren dazwischen weitere „Mitmachstationen“ aus und bewegen uns dabei langsam in Richtung oben. Hier umrunden wir den ersten Notarzthubschrauber Österreichs, werfen vom Korb des Heißluftballons Blicke nach unten und entdecken den Raumanzug des ersten Österreichs im All.
Unter anderem, denn ich könnte die Aufzählung noch endlos fortführen. Besonders unsere große Tochter (sechseinhalb) zeigt sich von all den Stücken und Informationen beeindruckt, während sich die kleine Madame (4 Jahre) noch ein wenig langweilt. Für sie haben wir aber noch ein aufregendes Ende geplant und so machen wir uns langsam auf den Weg zum miniXplore.
Das miniXplore: im Technischen Museum mit Kindergartenkind
In den letzten 40 Minuten unseres Aufenthalts beginnt die Jüngste so richtig aufzublühen. Im miniXplore hören die Augen nicht mehr auf zu strahlen. Die Mini-Maus saust durch das Areal, rutscht, klettert und entdeckt voller Begeisterung mit ihrer Schwester alle Ecken und Enden des Kinderbereichs. Nach 40 ausgelassenen Minuten ist der Time-Slot auch schon zu Ende, das Museum schließt und wir machen uns nach einem ereignisreichen Tag auf den Heimweg.
Mein Fazit zum Technischen Museum Wien (mit Kindern)
Ein sehr, sehr umfangreiches Museum, das aber alle Stücke spielt. Hier kann ausgiebig ausprobiert, entdeckt und erforscht werden und hier werden diverse technische Themenbereiche abgedeckt. Mit unseren Kindern fehlte uns aber die Zeit und (mit der Jüngsten) die Ruhe, um tatsächlich viel Information aus den Ausstellungen herauszuziehen. Unsere Kinder waren hierfür wohl noch zu klein, bzw. ihre Eltern auch zu wenig technikaffin. Der Mix aus Ausstellung für die Große und abschließendem miniXplore für die Kleine war aber absolut perfekt und ist auch empfehlenswert (ich würde das miniXplore auch am Ende des Besuchs einplanen).
Weitere Tipps für deinen Besuch
MiniXplore und andere spezielle Themenführungen am besten vorab online reservieren. Beim miniXplore ein paar Tage im Voraus schauen, die Tickets sind begrenzt und sehr beliebt. Tickets fürs Museum gibt’s außerdem ebenso online zu kaufen.
Mit Kindern empfehle ich einen kleinen Rundgang und einen ausgiebigen Besuch im Bereich „Bewegung“. Hat uns sehr gut gefallen.
Diverse Themenführungen und weitere Informationen gibt’s auf der Website vom Technischen Museum Wien.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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