Dass Eislaufen auf Natureis zwar schwieriger, aber weitaus schöner ist als auf einen kleinen Eislaufplatz, darüber braucht man ja gar nicht zu diskutieren. Versteht sich quasi von selbst, dass die Natur eine schönere Kulisse bietet und meistens auch mehr Platz und Abwechslung als so ein kleiner Eislaufplatz in der Stadt oder im Ort. Ganz klar also, dass, wenn man die Wahl hat, sicher einen Natureislaufplatz auswählen würde. Und wenn schon, dann einen großen. Neusiedler See beispielsweise, fällt uns Ostösterreichern da sofort ein. Der aber natürlich nicht immer befahrbar ist, weil eben nicht immer zugefroren; und der in den letzten Jahren wegen zu warmer Temperaturen Wort wörtlich ins Wasser viel.
Wenn du aber trotzdem nicht darauf verzichten willst, gibt es einen Ort, der so gut wie immer gefrorenes Eis en Masse zu bieten hat: der Weissensee. Der zirka ab Dezember sogar zur größten Eisfläche der Alpen wird und eine wirklich traumhafte Kulisse zu bieten hat.
5 Gründe warum der Weissensee der ideale Ort zum Eislaufen ist
Die Lage
Einerseits natürlich die Gegend an sich. Die sicher nicht nur im Winter, sondern auch die restliche Zeit des Jahres traumhaft ist. Bei der ich, nach meinen ersten eislaufbedingten Aufenthalt im Winter, gleich den nächsten Urlaub im Frühling gedanklich plante.
Ein 23km langer See umgeben von Bergpanorama und Wiesen. Gut manchmal auch Hotels, aber nichts ist zugepflastert; und zwei Drittel des Sees sind sowieso unbebaut. Weil das alles hier Naturpark ist und diese zwei Drittel unter Natur- und Landschaftsschutz stehen. Kulisse beim Eislaufen also top, das steht außer Frage.
Hohe Eiswahrscheinlichkeit
Eigentlich auch bedingt durch die Lage ist die Wahrscheinlichkeit auch wirklich auf dem See eislaufen zu können weitaus höher als bei einem Neusiedlersee. Denn und das wirst du spätestens bei der Anfahrt bemerken, es geht da ganz schön rauf. Der Weissensee ist nämlich nicht nur Naturparadies und Eislaufplatz, sondern auch der höchstgelegene Badesee Kärntens – immerhin liegt er auf 930 Meter Seehöhe.
Klar natürlich, dass der See mit ziemlicher Sicherheit auch im Winter gefroren ist. Oder besser gesagt das Wasser. Das haben ja auch schon die Niederländer für sich entdeckt (seit 1989 werden im Jänner Eislaufmarathons durchgeführt, eine Alternative zum holländischen Elfstedentocht, die eigentlich auf den Grachten stattfinden, wegen oftmaligen Eismangels dann aber verlegt werden).
Was natürlich auch zu einer sehr dicken Eisdecke führt und alle Ängste hinsichtlich Einbrechens zerstreut. Spätestens wenn du auf der Nebenloipe den ersten Traktor, PKW oder auch die erste Pferdekutsche entdeckst, wird auch jeder noch so kleine Gedanke an Einbrechen wie weggeblasen sein.
Vielseitige Eisbenützung
Damit hätte ich auch schon Punkt 3 angeschnitten: die Vielseitigkeit. Eislaufen kann ja jeder. Aber was ist mit Eishockey, mit Eisstockschießen oder Eisschnelllauf? Muss ich trotz See und großer Fläche immer die gleichen Runden drehen, weil nur eine Loipe frei gemacht wurde und ich immer an dieselbe Einstiegsstelle zurück muss? Wäre zwar auch in Ordnung, aber anders ist das natürlich schon besser. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen. Daher gibt’s also unterschiedliche Betätigungsmöglichkeiten am Eis: eine 400 Meter Bahn für Eisschnellläufer, insgesamt 25km Eislaufrundbahnen, breit genug und mit zahlreichen Möglichkeiten innerhalb dieser Runden zu wechseln, Eisstockbahnen und eigene Eislaufplätze wenn man die Strecken doch lieber klein halten will oder zum Hockey spielen. Natürlich kann man auch einfach am Eis gehen, Rodeln hinter sich herziehen. Der Kreativität ist hier keine Grenzen gesetzt.
Wenn du genug hast von der riesigen Eisfläche gibt’s übrigens noch weitere Wintersportmöglichkeiten: eine kleine Schipiste und Langlaufloipen. Fad wird’s also sicher nicht!
Das Service
Ganz schnell, eigentlich noch ohne vor Ort zu sein, wird klar – ja das Eislaufen ist nicht so ein Nebenprodukt vom Weissensee, sondern das wird schon ganz ordentlich betrieben. Da gibt’s den Eiswart, der über die Befahrbarkeit berichtet, eine Facebook Seite die aktiv aktuellste Bilder postet und natürlich ein umfangreiches Service vor Ort. Was beispielsweise die Möglichkeit Schuhe auszuborgen, Kabinen zum Umziehen und Bänke zum Schuhe anziehen inkludiert. Oder Eislauf- und Eisschnelllauf Kurse. Oder einen Shuttlebus, der uns Sportler vom Hotel zum See und umgekehrt bringt. Auch in den Ortschaften ist so einiges los – keine Spur von ausgestorben wegen Nebensaison.
Der Preise
Das alles für läppische fünf Euro am Tag für alle ab 14 Jahren. Klar die Bewirtschaftung gehört natürlich auch bezahlt. Da kostet ja ein jeder Eislaufplatz mehr, oder? Außerdem gibt’s noch ein aber: Das gilt nur für Tagesgäste – mag heißen ausgenommen Nächtigungsgäste und Einwohner. Wenn du also so wie ich gleich am Weissensee nächtigst, weil der Weg eben doch etwas weiter ist, ist es sowieso kostenlos.
Überzeugt? Dann ist ja die Frage, wo der nächste Ausflug oder die nächste Auszeit hin gehen soll hoffentlich geklärt! Ich kann’s nur jeden ans Herz legen!
Mein Fazit zum Eislaufen am Weissensee
Großartig. Eine tolle Möglichkeit trotz warmer Winter noch auf echten Eis in wunderschöner Kulisse zu fahren.
Tipps von freets
Wenn du in einem Hotel am Weissensee nächtigst, dann bezahlst du für die Eisbenützung nicht extra.
In den Wintermonaten gibt’s einen kostenlosen Shuttle Bus, der dich zum See bringt.
Am Weissensee gibt’s auch eine kleine Schipiste, wenn dir das Eislaufen mal zu langweilig wird!
Schuhe gibt’s nicht auszuborgen, die musst du dir mitnehmen. Es gibt aber im Ort einen Intersport. Wenn du am Samstag Abend kommst, hat er aber natürlich zu und bringt auch nicht viel!
Es gibt auch eine Facebook Seite vom Weissensee, wo über die Befahrbarkeit des Eises berichtet wird. Damit du auch nicht umsonst den weiten Weg auf dich nimmst!
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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