Der höchste Punkt liegt 64,75m über dem Boden. 15 Waggons trägt das Rad, die 2,7km/h schnell „fahren“. Das sind nur ein paar der technischen Eckdaten, die ich meiner Tochter zum Wiener Riesenrad vorlese. Noch sitzen wir zuhause vor unserem Österreich-Aktiv-Buch und malen die kleinen Waggons des Riesenrads in leuchtendem Rot an. Bald werden wir selbst vor der weltberühmten Konstruktion stehen, die 1897 zur Feier des Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs errichtet wurde und sich seit seinem Bestehen – mit ein paar wenigen Unterbrechungen – stetig im Kreis dreht.
Ein Wien-Klassiker und Highlight unserer Prater-Tages
Schnell ist entschieden, dass bei unserem Praterbesuch im Jänner auch eine Fahrt mit dem Riesenrad nicht fehlen darf. Aufgeregt stehen wir nun hautnah vor dem Riesenrad, werfen erste Blicke auf die kleinen Waggons und sehen zu, wie es sich langsam im Kreis dreht. Im Dunkeln, nein besser noch im Abendrot, sollen wir eine Runde drehen, beschließt unsere Tochter (sie hat eben echt einen Sinn fürs Schöne) und so stellen wir uns ein wenig später unter dem orange verfärbten Himmel am Eingang der Touristenattraktion an. Wir sind nicht alleine, vor uns warten noch zahlreiche weitere Passanten. Langsam beginnen wir zu zweifeln, ob wir es tatsächlich noch schaffen Wien in der Abenddämmerung von oben zu sehen.
Doch es geht erstaunlich schnell und im Nu stehen wir vor der Kassa. Wir kaufen die (zugegeben preislich geschmalzenen) Tickets und nähern uns dem Riesenrad. Zuerst durchqueren wir noch das Panoramamuseum. Seit 2022 – als 8 der verschollenen Waggons wieder zurückkehrten – bilden die alten roten Waggons des Riesenrads ein kleines „Rad der Zeit“ zur Wiener Stadtgeschichte. In deren Fenstern befinden sich kunst- und liebevoll gestaltete Kulissen und Modelle zu Wien aus vergangenen Zeiten.
Einmal hoch über Wien: Unsere Fahrt mit dem Riesenrad
Pünktlich zur schönsten Abenddämmerung erreichen wir unseren Waggon. Langsam setzt sich das Rad in Bewegung, bringt uns immer weiter nach oben, hin zu großartigen Blicken über die Stadt. Auch wenn ich nicht das erste Mal mit dem Riesenrad fahre, lasse ich mich von der Begeisterung meiner Tochter mitreißen und staune über den spektakulären Abendhimmel über Wien.
Die schwarze Silhouette des Stephansdoms hebt sich markant am Horizont ab, unter uns im Wiener Prater herrscht bunte Treiben. Auch die Konstruktion des Riesenrads können wir natürlich hautnah bewundern. Schnell ist die Fahrt zu Ende. Was bleibt ist das Gefühl, endlich wieder mal das richtige, das berühmte und (zugegeben schon lang vermisste) Wien gesehen zu haben.
Mein Fazit zum Riesenrad
Natürlich geht die Fahrt von 12- 15 Minuten bei einem solchen Ausblick viel zu schnell vorüber. Auch der Preis von über 13 Euro pro Ticket hat es in sich. Dennoch, einmal im Leben sollte man zumindest eine Runde mit dem Riesenrad gedreht haben. Finde ich.
Weitere Tipps
Das Riesenrad ist nur wenige Meter vom Pratereingang (gegenüber der U2 Station Praterstern) entfernt und ist ideal mit den Öffis zu erreichen
Anstellen einplanen. Es geht zwar rasch voran, das Riesenrad ist aber beliebt und es gibt in der Regel Wartezeiten vor der Kassa.
Hunde sind mit Leine und Beißkorb im Riesenrad erlaubt.
Die Waggons sind barrierefrei zugänglich, eine Fahrt ist auch mit Kinderwagen möglich.
Restauranttipp: Franz Joseph Bar & Lounge: Auch wenn es der Standort nicht vermuten lässt, direkt am Riesenradplatz gibt’s mit dem Franz Joseph ein schönes, stylisches, sehr gutes Lokal mit freundlichem Service.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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