Das KUNST:HAUS Wien ist nicht nur ein Museum, es ist viel mehr. Mit seiner einzigartigen Architektur, der bunten Fassade und der – für dessen Architekten Friedensreich Hundertwasser so typischen – Gestaltung ist es ein markantes Gebäude im 3. Wiener Gemeindebezirk. Es ist Blickfang, Sight und es ein Teil des großen Oeuvres Hundertwasser, das ich während meiner Wien-Zeit gerne besucht habe. Nur, um die Fassade zu bewundern, die Bäume, die aus den Fenstern um am Dach wachsen, oder die hügelige Straße davor. Die Architektur zieht zurecht alle Blicke auf sich und ist übrigens nur einen Katzensprung vom ebenso berühmten Hundertwasserhaus entfernt.
Von einer Fabrik zum Museum – ein paar Hintergrundinfos zum KUNST:HAUS Wien
Zwischen 1989 und 1991 wurde Friedensreich Hundertwasser mit der Neugestaltung der Gebäude der ehemaligen Möbelfabrik Thonet beauftragt. Aus einer ehemaligen Fabrik wurde eine typische Hundertwasserarchitektur, ganz nach den Vorstellungen und Überzeugungen des Künstlers. Die nicht nur an und in der Architektur erlebbar werden, sondern auch - und das ist für mich schon irgendwie besonders – im Rahmen einer Dauerausstellung über den Künstler dezidiert erläutert werden.
Im KUNST:HAUS Wien erleben Besucher:innen das Werk an sich. Erfahren mehr über das Leben des Künstlers, dessen Einstellungen zur Natur, oder über die Anforderungen der Architektur an die Moderne. Gleichzeitig sind im wahrsten Sinn des Wortes mittendrin. Man könnte fast sagen: Die Dauerausstellung über Friedensreich Hundertwasser kommentiert das Werk des Kunsthauses an sich.
Mitten im Kunstwerk: Mein Besuch im KUNST:HAUS Wien
Ich bin von diesem äußerst seltenen Umstand jedenfalls begeistert. Sauge die Informationen über den faszinierenden Architekten und Künstler auf, lese über seine Überzeugungen, die mir gleichzeitig vor Augen geführt werden. Während ich über die ungeraden Böden gehe, Baummieter passiere und durch die einzigartigen, individuellen Fenster schaue. Darüber hinaus lerne ich den Architekten auch als Schöpfer von Grafiken (die noch heute ganz selbstverständlich wahrgenommen werden, Stichwort: Umweltzeichen oder Stowasser Lateinwörterbuch) oder als Maler kennen. Im KUNST:HAUS Wien gibt es Gemälde in typischer Hundertwasser Manier (größtenteils abstrakt, mit kräftigen Farben), Modelle von Gebäuden, Fernseh-Ausschnitte, Fotos, verwirklichte und geplante Projekte zu sehen. Kurzum: Hier nähert man sich dem Künstler auf vielen Ebenen.
Als krönender Abschluss besuche ich noch das kleine Café im Innenhof. Mit den vielen Pflanzen, den kleinen Tischchen und dem Rahmen der Hundertarchitektur schafft mich der Ort absolut zu verzaubern.
Mein Fazit zum KUNST:HAUS
Ich mag die Architektur Hundertwassers ja. Die bunten Farben, individuellen Formen, das Organische, statt Gerade. Das KUNST:HAUS hat mich mit dieser tollen Kombination Dauerausstellung und Objekt in einem fasziniert.
Weitere Tipps
Fast um die Ecke liegt das Hundertwasserhaus. Da kannst du zwar nicht rein, aber die gesamte Gasse trägt den Stempel des Malers. Da gibt es Hügeln, bunte Laternen und das Wohnhaus mit bunten Fenstern. Ein Blick von außen lohnt sich.
Wenn es schön ist, schau unbedingt auch ins TIAN Bistro! Der Platz ist wie eine kleine Oase in Wien. Das Café ist übrigens auch ohne Museumsbesuch zugänglich.
Im Kunsthaus gibt es auch temporäre Ausstellungen.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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