„Was, wenn ein Konzert nicht mehr bloß ein Konzert ist, sondern wenn wir die Musik mit weiteren „Zutaten“ wie Malerei, Videokunst, Tanz, Poesie, Sandanimation oder auch Finsternis und Meditation verschmelzen?“ Schon die ersten Sätze, die das Milch & Honig Festival 2023 beschreiben wecken meine Neugierde. Die acht Konzerte, die zwischen 14. April – 12. Mai in Wiener Neustadt stattfinden, versprechen etwas Neues, Ungewöhnliches, Einzigartiges auf die Bühne zu bringen. Ein solches Festival passt auch nach Wiener Neustadt, wie ich finde. Denn die Stadt ist immer für Überraschungen gut und steckt für alle, die sich darauf einlassen, voller außergewöhnlicher Momente. Dieses Wochenende werde ich zwei weitere im Rahmen des „Prinzen Wochenendes“ erleben.
Angekommen und verzaubert: „Der Kleine Prinz“ in den Kasematten Wiener Neustadt
Wie ich auf innovative Konzerte überhaupt ansprechen werde, weiß ich anfangs nicht. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was mich in den kommenden Stunden bei „der kleine Prinz“ erwarten wird. Natürlich kenne ich die zauberhafte Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry, die an diesem Abend als Gesamtkunstwerk von Musik, Text und Sandanimation neu erzählt wird. Dementsprechend gespannt spaziere ich mit meinem Mann die wenigen Meter von unserer Unterkunft (Hilton Garden Inn) zu den Kasematten. Ich betrete die mittelalterliche Stadtmauer, die 2019 revitalisiert und Veranstaltungszentrum wurde und staune wie immer über die Location. Das Staunen – so viel vorab – wird sich im Laufe des Abends noch steigern.
Auch die Neugierde wird während der Begrüßung durch Christoph Zimper größer. Der künstlerische Leiter erzählt über die Anfänge vom Milch & Honig Festival, das Konzept und den Weg von der Idee zum heutigen Konzertabend. Schon jetzt spüren wir, dass wir an etwas Einzigartigem teilhaben werden. Fast am Tag genau 80 Jahre nach der Erstveröffentlichung des „Kleinen Prinz“ erleben wir die Geschichte neu. Herzzerreißend vorgelesen, großartig musikalisch vertont und mit der fantastischen Sandmalerei von Anna Vidyaykina visuell zum Leben erweckt. Eine Kunst, die sich – wie Christoph Zimper schon ankündigte – nicht in Worte fassen lässt und viele Besucher:innen sprachlos zurücklässt. Für mich eine großartige Erfahrung voller Gänsehaut-Momente (angesichts des tosenden Beifalls am Ende, wohl auch für viele andere im Raum).
Stadtgeschichte, Stadtspaziergang und eine neue Lokalentdeckung
Die Zeit bis zum nächsten Konzert verbringen wir in Wiener Neustadt. Im Stadtmuseum St. Peter an der Sperr tauchen wir in die wechselhafte Stadtgeschichte ein, später besuchen wir einige der historischen Orte vor Ort. Krönender Abschluss ist das Abendessen im Friedrich 2700 bei köstlichen Schmankerl der österreichischen Küche, mit Top-Service und absolutem Wohlfühlambiente (absolute Empfehlung an dieser Stelle).
Ein Konzert in absoluter Finsternis
Abends biegen wir in die Singerstraße zum „MÄX“ ein. Was heute vor uns liegt, verspricht ebenfalls ein absolut einzigartiges Erlebnis zu werden, auch wenn es bestimmt ganz anders wird, als gestern. Ein Konzert des Vision String Quartets in absoluter Finsternis. Kein einziger Lichtpunkt ist ab Konzertbeginn auszumachen, die Zuschauer:innen rund um uns sind von der Dunkelheit verschluckt. Eine eigene Erfahrung, die für mich so völlig unerwartet kam (wer weiß schon, wie es wirklich in absoluter Finsternis ist). Zum Glück werden wir aber schon vorab auf die Situation ein wenig vorbereitet. Beruhigend auch, dass für alle, die damit nicht zurechtkommen, ein Security Plan bereitsteht.
Nach den ersten Minuten löst sich bei mir das anfängliche Unbehagen und ich beginne mich auf die Musik zu konzentrieren. Die Klänge von Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8 c-Moll op.110 erfüllen die Dunkelheit und werden später von Ravels Streichquartett in F-Dur abgelöst. Auch die Musiker spielen eine Stunde in absoluter Dunkelheit, was dem ganzen Event einen zusätzlichen WOW-Effekt verleiht. Der Fokus auf das Hören gelingt mir leider nicht immer (die Gedanken kreisen im Dunklen noch mehr), die einmalige Konzerterfahrung möchte ich aber keinesfalls missen.
Weitere Konzerte beim Milch & Honig Festival
LIEDERMALEN: 23. April
NEUE KUNST AUF ALTEN WÄNDEN: 28. April
THE MOZART SOUND HEALING: 30. April
SCHUBERT AS I KNOW HIM: 05. Mai
SILENT CONCERT: 07. Mai
DIE VERKLÄRTE NACHT – UND WIE ES DAZU KAM: 12. Mai
Mein Fazit zum Milch & Honig Festival in Wiener Neustadt
An dieser Stelle muss ich festhalten, dass ich natürlich kein großer Kulturkritiker bin und auch nicht sein möchte. Es geht um meine ganz eigenen, persönlichen Eindrücke und Erlebnisse (wie eigentlich immer). Anhand der zwei besuchten Konzerte kann ich jedenfalls das Milch & Honig Festival nur aus ganzem Herzen empfehlen.
Weitere Tipps von freets
Für einen entspannten Konzertbesuch lohnt sich auch die Buchung eines Packages. Drei Packages bringen noch mehr Abwechslung in das Konzertwochenende.
Das gesamte Festivalprogramm gibt es auf der Website der Stadt Wiener Neustadt zum Download.
Im Blog findest du schon viele Tipps für Wiener Neustadt, die du mit dem Festivalbesuch verbinden kannst. Dazu kommt aus kulinarischer Perspektive (neu entdeckt am Prinzen-Wochenende) das Restaurant Friedrich 2700 in der Innenstadt.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
Der Beitrag erfolgte im Zuge einer Einladung (Presse- oder Bloggerreise, bzw. individuelle Einladung). Diese hat keinen Einfluss auf die Art und den Inhalt der Berichterstattung, die Berichterstattung erfolgte freiwillig und unbezahlt.
Einladung zur individuellen Pressereise durch WN Kul.Tour.Marketing GmbH
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