Ein einzigartiges Puppentheater mitten in Wien
Zuerst, und das ist ja das wichtigste überhaupt, das Schubert Theater ist ein Puppentheater. (Klappmaulpuppen) Wer jetzt an Marionettentheater à la Salzburg denkt, weit gefehlt. Die Puppen sind nicht klein, sie sind lebensgroß. Zumindest ihr Oberkörper, weil Beine haben sie nicht. Was wiederum aber die Kleidung verdeckt. Fällt also so gar nicht auf. Die Puppen sind absolut lebensecht, vielleicht steckt auch schon etwas zu viel Leben in ihnen, vielleicht sind sie auch etwas verlebt. Schön sind sie jedenfalls nicht in den meisten Fällen, Püppchen sind es keine, so viel steht fest.
Das Puppentheater wird von einer, manchmal zwei, machmal mehreren Personen gespielt
Das Puppentheater wird von einer, manchmal auch von zwei (je nach Stück) Personen gespielt. Man darf sich jetzt aber auch keine Bauchredner vorstellen oder so etwas in der Art. Es wird ganz natürlich gesprochen. Aber natürlich, die Stimmen sind immer anders, die Dialoge belebt und so werden es auch die Puppen. Indem sie rauchen, trinken oder durch die Gegend reiten (kommt jetzt natürlich auch aufs Stück an). Indem sie atmen, weinen, seufzen, lachen; und all das so lebensecht, dass man nach spätestens fünf Minuten die Spieler oder den Spieler vergessen hat. Dass man völlig aufgeht in dem Stück, gebannt ist.
Das Schubert Theater ist ein relativ kleines Theater
Es ist ein kleines Theater. Natürlich kein Vergleich mit Burgtheater & Co, was Größe, Prunk oder Ähnliches betrifft. Gemütlich und familiär geht es zu, könnte man sagen. Du kommst durch einen kleinen Innenhof zum Bar/Kassabereich, wo du dich schon mit einigen der Stars – also der Puppen – vertraut machen kannst. Deine Karte abholen, ein Gläschen Wein oder ähnliches trinken und dich auf die Vorstellung freuen kannst.
Trotzdem gastieren auch einige Produktionen des Schubert Theaters schon auswärts, in tatsächlich genanten großen, prunkvollen Theatern. So wird der Hr. Karl im Burgtheater aufgeführt und F. Zawrel im Akademietheater. Wie das zusammenpasst, kann ich nicht beantworten, weil ich bislang alles nur im Schubert Theater selbst gesehen habe. Dass es aber einen gewissen Kontrast – der durchaus auch reizvoll ist – darstellen kann steht außer Frage. Und dass uns dadurch Produktionen wie der Hr. Karl und F. Zawrel länger erhalten bleiben und trotzdem Platz für neue Stücke ist, kann ja auch nur positiv sein!
Du merkst also ich bin vom Schubert Theater begeistert. Kommt dann auch noch dazu, dass wirklich gute Stücke gespielt werden. Ich hatte gleich am Anfang das Vergnügen mit dem Herrn Karl von Helmut Qualtinger. Echtes Wiener Original quasi. Aber auch die anderen Stücke sind hervorragend. Das kann ich auch gut behaupten, weil es mich schon selbst drei Mal dorthin gezogen hat: zum Herrn Karl, aber auch zu Don Quijote und zur Produktion F. Zawrel. Für die das Theater 2012 auch mit dem Nestroy Preis ausgezeichnet wurde. Ich kann dir also nur empfehlen, dass du mal beim Schubert Theater vorbei schaust. Dich wird ein ganz außergewöhnlicher Abend erwarten!
Die neuen Produktionen im Schubert Theater
Ich könnte mir ja ohne Probleme, ein Stück im Schubert Theater mehrmals ansehen. Aber damit es nicht fad wird – auch hier nicht – gibt es laufend neue Stücke: so auch im Jahr 2016. Darunter: „Der Herr Tod und seine Freunde“; „Fünf tragische Weisen eine Frau zu töten“ und „Hänsel, Gretel, Finsterwald“. Wir dürfen gespannt sein! Die Beschreibungen klingen jedenfalls wieder großartig!
Das rät dir freets für deinen Besuch im Schubert Theater
Der erste Rat: eher früher, als später hin! Es ist wirklich extrem cool und gehört sicher zu meinen liebsten Freizeittipps!
Reservierte Karten spätestens 20 Minuten vor Beginn abholen!
Theater für alle! Diese großartige Aktion gilt für Eigenproduktionen – hier wird ein bestimmtes Kontingent an Karten für 5-10 Euro zum Verkauf angeboten.
Einen Überblick zu den Stücken erhältst du auf der Homepage. Es werden immer wieder mal alte Stücke wieder gespielt und es kommen laufend neue!
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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