Wertvoller Lebensraum, beeindruckende Naturkulisse, abenteuerlicher Spazierweg und ein Stück Heimat – so würde ich die Johannesbachklamm bezeichnen. Denn als gebürtige Würflacherin ist die mittlerweile weit über ihre Ortsgrenzen bekannte Johannesbachklamm für mich so viel mehr als ein Ausflugsziel. Es ist der Ort, an dem zahlreiche Erinnerungen geschaffen wurden und an dem sie auch noch geschaffen werden. Denn noch heute zieht es mich mit meinen Kindern immer wieder zu dieser 1km langen Naturlandschaft zwischen Würflach und Greith.
Mein liebster Zeitpunkt für einen Spaziergang
Ich persönlich liebe die Johannesbachklamm ja zu jeder Jahreszeit. Im späten Frühling, wenn die Landschaft in ein üppiges Grün getaucht ist und die Sumpfdotterblumen am Bachufer sprießen, oder im Herbst, wenn bunte Blätter die Stege und Brücken bedecken, ja selbst im Winter, wenn die kleinen Stromschnellen mit Eiszapfen geschmückt sind und Schnee die felsige Landschaft bedeckt. Ganz besonders mögen wir die Johannesbachklamm aber im Sommer. Durch die natürlichen Gegebenheiten (der schattigen Lage und dem Felsmassiv) ist es hier nämlich den ganzen Tag über einen Tick kühler, als rundherum.
Regenspaziergang durchs üppige Grün
Bei unserem heutigen Besuch hat sich der Sommer kurz verabschiedet. Seit Tagen regnet es, die Natur dankt es mit üppiger Vegetation. Der perfekte Zeitpunkt für eine kleine Erkundungstour durch die Johannesbachklamm, finden wir, und machen uns auf den Weg. Wir starten unseren Spaziergang direkt beim Eingang in die Klamm, wo ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Direkt neben der Jausenstation „KlammWirtin“ führt eine kleine Brücke über den Johannesbach, die erste von vielen, die wir noch überqueren werden.
Gemütlich spazieren wir durch den Wald und am Ufer des Johannesbachs entlang. Wir folgen der Schlange aus bunten Steinen, hören dem Rauschen des Baches zu und staunen über das viele Grün um uns. Nach der großen Wiese, bei der man das erste Mal direkt zum Bachufer gelangt, und einem kleinen Waldstück erreichen wir den Eingang zur tatsächlichen Klamm.
und keine Freizeittipps mehr verpassen
Einmal durch die Johannesbachklamm in Würflach
Die Landschaft verändert sich, genau wie der Weg. Von nun an geht es über Stiegen, Brücken und Stegen weiter durch die Felsschlucht. Abwechslungsreich, kurzweilig und abenteuerlich, was besonders bei meinen Mädels sehr gut ankommt (und auch bei mir damals, ich erinnere mich noch gut). Ausgelassen laufen sie die Stege entlang, schauen mit mir hinunter auf den Johannesbach, der sich durch die Klamm schlängelt, streichen mit den Fingern über die bemoosten Felsen. Wir beobachten wie sich der kleine Bach plötzlich in eine kräftigeres Gewässer verwandelt und über Stromschnellen nach unten fließt. Stellenweise kommen wir ihm auch ganz nahe, klettern über kleine Felsen hin zum Wasser und fühlen das kalte Wasser.
Zu sehen gibt es hier einiges. Manchmal entdecken wir Feuersalamander und kleine Schnecken, Sauerklee an den feuchten, kühlen Felsen und bunte Blumen am Bachufer. So vergeht die Zeit wie im Flug und nach einem Kilometer drehen wir wieder um.
Mein Fazit zur Johannesbachklamm
Ein schöner, kurzer Spaziergang, der immer Entdeckungen mit sich bringt und zu jeder Jahreszeit seinen Reiz hat. Leider aber schon etwas überlaufen, besser unter der Woche kommen.
Weitere Tipps
Parkplätze sind beim Eingang der Klamm vorhanden.
Besuchszeiten: am Wochenende ist hier oft viel los, wenn möglich den Besuch also lieber auf Mo-Do legen. Übrigens: nachmittags und abends verirren sich auch ein paar Sonnenstrahlen in die Klamm.
Dank Stege und Brücken ist der Weg besonders kurzweilig für Kinder. Auch für Hunde ist der Ausflug genial, denn an manchen Stellen kannst du auch schön zum Johannesbach und zum Wasser.
Achtsam sein. Die Johannesbachklamm ist Lebensraum für viele seltene Tierarten; und nicht mit dicker Sonnencremeschicht ins Wasser plantschen.
Einkehrmöglichkeit: KlammWirtin bzw. Gasthaus zum Alten Schlossteich bei Schrattenbach (allerdings mit einer größeren Tour verbunden).
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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