Es ist Dezember. Endlich ist das Wetter wieder freundlicher und auch wenn (noch) kein Schnee bei uns gefallen ist, lacht die Sonne nach Tagen wieder vom Himmel und lockt uns nach draußen. Wir haben Lust auf eine kleine Runde an der frischen Luft. Eine, die wir bis jetzt noch nicht kennen. Bei meiner letzten Recherche zur Wanderung zur Ruine Schrattenstein (Ruinenrunde) bin ich über einen Rundweg in unmittelbarer Nähe gestolpert: die sogenannte Hubertusrunde. Diese führt 2,96km lang durch den Wald und die sanften Hügel von Rosental zur Hubertuskapelle, gelegen an einer idyllischen Waldlichtung (so die Beschreibung auf Bergfex). Am Ende führt der Weg vorbei am alten Schlossteich und dem Hirschgehege. Klingt vielversprechend finden wir, und machen uns gleich auf den Weg.
Von Schrattenbach nach Rosental zur Hubertuskapelle
Wir parken unser Auto wieder beim Sportplatz von Schrattenbach. Auch das Gasthaus zum Alten Schlossteich wäre ein guter Ausgangspunkt, vor allem wenn du am Ende einkehren möchtest, im Dezember hat dieses aber sowieso (wieder mal wegen Corona) geschlossen. Das erste Stück folgen wir der Straße und marschieren in Richtung Rosental. Anfangs nicht ganz so idyllisch wie erwartet. Der kalte Wind pfeift uns um die Ohren, die Sonne ist am frühen Nachmittag bereits hinter den kleinen Hügeln von Rosental und Schrattenbach verschwunden. Doch wir lassen uns nicht unterkriegen und gehen weiter (die einen schimpfen zwar etwas mehr, die anderen weniger, aber schlussendlich geben wir nicht auf). Beim Gemeindeamt in Rosental biegen wir links in den Wald hinauf. Stück für Stück lassen wir die Ortschaft unter uns und schauen immer weiter über die Landschaft und die Hügel, die ins sanfte Abendlicht getaucht sind.
Wir gehen im schattigen Wald bergauf in Richtung Hubertuskapelle und hoffen, dass wir diese noch rechtzeitig erreichen, um etwas Sonne abbekommen. Der Rundweg ist nun im Wald wesentlich schöner, windstill und sehr ruhig. Dennoch ist es im winterlichen Schatten frisch und nach den letzten nassen Tagen etwas gatschig. Vielleicht ist der Winter nicht ganz die richtige Zeit und wir merken uns die Wanderung gedanklich für heiße Sommertage vor. Dann, wenn der Schatten eine willkommene Abkühlung ist, muss es hier einfach herrlich sein.
Idyllischer Pausenplatz der Hubertsrunde: die Hubertuskapelle
Nach ca. 2 Kilometer haben wir unseren Pausenplatz erreicht: die Hubertuskapelle. Namensgeber dieses Rundwegs und tatsächlich ein wirklich schönes und idyllisches Plätzchen. Die Kapelle steht direkt am Rand einer Waldlichtung, vor ihr einladende Pausenbankerl.
Wir nehmen Platz und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Verputzen unseren mitgebrachten Schoko-Nikolaus, wärmen uns bei Tee auf und schauen über die Gegend. Rechts von uns erhebt sich der Dürrnberg, auf dem sich auch die Ruine Schrattenbach befindet (wir glauben auch schemenhaft ein paar ihrer Mauerreste zu entdecken). Vor uns, in Richtung Hohe Wand und Neue Welt, ebenfalls sanfte bewaldete Hügel.
Immer wieder blitzt die Sonne zwischen den Waldbäumen vor und taucht die restliche Landschaft um uns in ein warmes Licht. Auf dieser Waldlichtung vergesse ich den kalten, schneidenden Wind und den gatischen Waldboden sofort. Ich genieße die Abendsonne und die Aussicht und stelle fest, dass die Hubertusrunde offenbar auch im Winter einiges zu bieten hat.
Zurück nach Schrattenbach: zum Alten Schlossteich und dem Hirschgehege
Retour führt die Hubertusrunde bergab. Dementsprechend schneller spazieren wir durch den Wald und das Laub vom Vorjahr. Bald schon sind wir wieder auf der kleinen asphaltierten Straße angelangt, die zum Schlossteich bzw. zu unserem Auto führt. Der Weg ist so gut wie gar nicht befahren und dank seiner Lage an Wald- und Wiesenrand nach wie vor sehr ruhig und schön. Vor allem unsere Mini-Maus, die nach ihrem Schläfchen in der Kraxe wieder voller Energien steckt, entdeckt begeistert die Umgebung und findet zahlreiche Schätze.
Gut für sie, denn ein paar Meter weiter, am Hirschgehege, hält sie sich lieber im Hintergrund und beobachtet die großen majestätischen Tiere aus sicherer Entfernung. Ginge es nach ihr, hätten wir wohl nicht mal Halt gemacht. Doch die große Schwester beobachtet fasziniert die Waldbewohner, die teilweise ganz nah an den Zaun des Geheges kommen.
Irgendwann können wir sie loseisen und legen die letzten Meter des Wegs zurück. Wir passieren das Gasthaus zum Alten Schlossteich und den Schlossteich (seit 2021 wieder mit Wasser) bevor wir kurz darauf unser Auto erreichen.
Mein Fazit zur Hubertusrunde bei Schrattenbach
Alles in allem eine schöne kleine Spazierrunde im Schneebergland, auch wenn der Anfang an der Straße bis Rosental nicht gar so schön ist. Der Zeitpunkt an einem Dezembernachmittag war wohl auch nicht ganz klug gewählt, an wärmeren Tagen (wo es auch nicht gar so gatschig ist), wäre es schöner. Auch das Gasthaus soll sehr empfehlenswert sein, weswegen wir sicher einmal auch inkl. Einkehr wiederkommen. Die Lage der Kapelle war wirklich idyllisch, der Weg schön ruhig.
Weitere Tipps von freets
Parkplatz gibt's direkt beim Sportplatz oder beim Alten Schlossteich bzw. in Rosental.
Es handelt sich um einen Rundweg, du kannst überall einstiegen. Wenn du schneller bei der Hubertuskapelle sein willst, starte in die entgegengesetzte Richtung und gehe zuerst in Richtung Schlossteich. Die Tour findest du auch bei Bergfex.
Kinderwagen ist hier nur schwer möglich, der Weg durch den Wald ist recht steil und mit Wagen anstrengend, mit Trage bist du auf der sicheren Seite.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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