Blick vom Marmorsteinbruch Engelsberg
Der Marmorsteinbruch Engelsberg in den Fischauer Voralpen lässt sich im Rahmen einer kleinen Wanderung erkunden. Neben der Besichtigung des Kraftortes bietet der Ausflug auch tolle Ausblicke über die Hohe Wand Gegend.

Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg bei Winzendorf

Die Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg bei Winzendorf punktet in vielerlei Hinsicht. Der 7km langer Rundweg ist noch recht unentdeckt, führt durch stille Wälder, zu Blicken über das Steinfeld und die Neue Welt und einen Pausenplatz der – mit dem roten, glatt geschliffenen Stein des ehemaligen Steinbruchs und der beeindruckenden Aussicht seinesgleichen sucht.
 Die Rundwanderung von der Ruine Emmerberg zum Marmorsteinbruch Engelsberg gehört zu den ersten Ausflugstipps, die ich auf freets verraten habe. Die Tour ist auch wirklich ein absolutes Paradebeispiel, welche tollen Orte es im östlichen Österreich zu entdecken gibt und welche unbekannten Wege und Abenteuer vor (meiner und vielleicht auch deiner) Haustür warten. Und auch wenn ich nach dem 2. Mal nach sieben Jahren die Wanderung nicht mehr als ausgedehnter Spaziergang, sondern eher recht fordernde Wanderung beschreiben würde, begeistern all die anderen Dinge der Wanderung nach wie vor: die herrlichen Aussichten, der faszinierende rot-orange geschliffene Stein, die üppige Vegetation und die stillen, einsamen Wege am Größenberg.

Von der früheren Burg zum ehemaligen Steinbruch am Größenberg

Wir beginnen unsere Rundwanderung am Fuße der ehemaligen Ruine Emmerberg. Langsam marschieren wir durch die prächtige Kastanienallee nach oben, wo wir uns bei der vorhandenden Inforatmionstafel einen Überblick über die diversen Rundwanderwege am Größenberg bzw. Engelsberg verschaffen. Wir entscheiden usn für den direkten Weg (eine Kombination aus Rundwanderweg 6 & 4).

Der Weg führt uns linkerhand des Waldrands entlang. Immer wieder drehe ich mich um, schaue, wo die übrigen Wanderer bleiben und genieße vor allem den wirklich großartigen Blick auf den Schneeberg, die Hohe Wand und Neue Welt. Langsam gehen wir im Gänsemarsch den schmalen Waldweg entlang, zu unseren Seiten wachsen üppige Wildsträucher und im Nu befinden wir uns gefühlt „mitten in der Wildnis“. Schon am Anfang entpuppt sich die Tour als kleine Abenteuerwanderung – ganz im Sinne unserer Kinder.

Blick auf Schneeberg und Hohe Wand von den Fischauer Vorbergen
Wir spazieren durch die Kastanienallee und biegen links ab. Vom Waldrand genießen wir herrliche Blicke auf die Region.
Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg, Kind im Wald
Das üppige Grün gibt uns das Gefühl, mitten in der „Wildnis“ zu sein.

Über den Hohlweg und durch den friedlichen Wald zum Marmorsteinbruch

Der Markierung folgend biegen wir nach rund 20min in Richtung oben. Der Hohlweg, der nun vor uns liegt, ist wohl das unschönste Stück der Wanderung. Nicht sehr idyllisch und steil, aber zum Glück auch nicht lang. Sobald der Anstieg geschafft ist, wandern wir wieder gemütlicher durch einen ruhigen Wald bergauf. Weit herabhängende Zweige großer Buchen bilden ein Blätterdach dicht über unseren Köpfen, dazwischen ragen hohe Föhren in den Himmel. Wir lauschen dem Zwitschern der Vögel, ab und zu hören wir auch einen Kuckuck rufen, ansonsten ist es still her.

Bei der nächsten Weggabelung ist auch der Marmorsteinbruch Engelsberg ausgewiesen. Hier läuft der rote, lilafarbene und blaue Wanderweg zusammen, alle führen zum Mamorsteinbruch. Bald entdecken wir immer mehr rötliche Steine und erhaschen den Blick auf einen kleinen Berg mit roten Steinen. Das erste Mal dachten wir übrigens, nun hätten wir Steinbruch erreicht. Heute wissen wir zum Glück, dass ein weit imposanterer Steinbruch nur ein paar Meter entfernt liegt; und wandern die restlichen zehn Minuten zum „richtigen“ Steinbruch.

Der Marmorsteinbruch Engelsberg

„Das ist ja wunderschön“ bemerkt unsere große Tochter als sie die Aussicht zu Gesicht bekommt. Den Blick über das gesamte Steinfeld, über Wiener Neustadt, bis hin zu den Windrädern am Horizont, die wir vor einigen Wochen ganz nah am Weg nach Purbach gesehen hatten. Ja, sie hat eindeutig eine Schwäche für schöne Aussichten und diese hier ist wirklich ein Anblick für sich. So spazieren wir die letzten Meter, immer wieder mit Blick auf das Steinfeld zum Steinbruch.

Aussicht vom Marmorsteinbruch Engelsberg
Der Blick über das Steinfeld ist wirklich phänomenal.

Bald stehen vor einer steil aufragenden Steinwand, die sich aus dem Berg und groben Stein heraus schält. Die glatte Oberfläche zieht sofort die Blicke auf sich. Die Farbe des Steins erinnert tatsächlich an Marmor und wurde – wie die beigefügten Schilder erzählen – im 20. Jahrhundert für diverse Prachtbauten in Wien und Wiener Neustadt als Marmorimitation verwendet. Heute ist der Steinbruch nicht mehr in Betrieb und kann von neugierigen Wanderern und Kindern ganz genau – mit gebotener Vorsicht – erkundet werden.

Bald stehen vor einer steil aufragenden Steinwand, die sich aus dem Berg und groben Stein schält. Die glatte Oberfläche zieht alle Blicke auf sich. Die Farbe des Steins erinnert tatsächlich an Marmor und wurde im 20. Jahrhundert für diverse Prachtbauten in Wien und Wiener Neustadt als Marmorimitation verwendet. Heute ist der Steinbruch nicht mehr in Betrieb und kann – mit gebotener Vorsicht – erkundet werden.

Nach einer ordentlichen Stärkung auf einem der großen Steinblöcke erkunden wir den Steinbruch und den übrigen Platz. Wir beobachten Kletterer und später kraxeln die Kinder mit unserer Hilfe über die großen Steinblöcke (bzw. Skulpturen), die ein wenig abseits aufgestellt sind. Nur schwer können wir uns losreißen und treten den Heimweg an.

Pausenplatz am Marmorsteinbruch Engelsberg
Pausenplatz auf den Steinen des Steinbruchs mit Traumaussicht
Klettern auf den Steinen des Marmorsteinbruchs Engelsberg
Von einem Stein zum anderen hüpfen: unsere Kinder genießen die Pause am Marmorsteinbruch Engelsberg.

Heimweg mit „Neue Welt Blick“

Auf der anderen Seite des Steinbruchs wandern wir steil nach oben. Auch hier kommt ein gewisser Abenteuerfaktor auf, der für die nötige Gehmotivation bei meiner Tochter sorgt. Der schmale weg führt entlang des Steinbruchs, an dessen Oberkante (von wo man wieder herrliche Blicke genießen kann) und durch den Wald wieder zurück in Richtung Winzendorf. Leider ist der Weg hier nicht mehr wirklich gut beschildert und wir folgen unserem Instinkt. Nach einem kurzen Abstecher zum „Neue Welt Blick“, von wo wir wieder einmal einen Traumausblick über Schneeberg, Hohe Wand und Fischauer Vorberge genießen (leider auch nicht beschildert, aber aufmerksame Beobachter, werden ihn entdecken), biegen wir an einer großen Weggabelung den steilen Weg nach rechts hinunter.

Aussicht vom Neue Welt Blick
Alleine wegen dieser Aussicht lohnt sich die Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg.

Bald erreichen wir den Waldweg von vorhin und folgen der Beschilderung des Rundwanderwegs 4. Den Hohlweg hinab und das letzte Stück am Waldrand nehmen wir unsere letzten Kräfte zusammen und erreichen erschöpft, aber zufrieden den Ausgangspunkt.

Tourdaten: Rundwanderweg; 7,38km; 332 Höhenmeter; rote, dann lila MarkierungParkplatz Ruine Emmerberg – Allee – links Beschilderung Winzendorf Rundwanderweg 6 (rot/weiß)– am Waldrand entlang – nach ca. 20 Minuten rechts am Hohlweg hinauf – Beschilderung Geotop Engelsberg – Marmorsteinbruch – bei der Übersichtstafel vorbei den kleinen Weg bergauf – größere Weggabelung rechts hinunter– links dem Weg folgen (rote Markierung) bis zum Ausgangspunkt

Das rät dir freets für die Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg

  • Parken kannst du in Muthmannsdorf am Fuße der Ruine Emmerberg. Hier ist Platz für rund 4 Autos vorhanden.
  • Der Steinbruch ist auch mit dem Winzendorfer Rundwanderweg 4 zu erreichen. Dieser geht vom Winzendorfer Bahnhof zum Steinbruch und in einer kleinen Runde wieder retour (ca. 5,5km / Tourenbeschreibung auf Bergfex)
  • Wer den Stein des Marmorsteinbruchs Engelsberg im Einsatz sehen will, besucht die kleine Pfarrkirche St. Peter im Moos im benachbarten Muthmannsdorf. Der Boden wurde aus dem Stein des Steinbruchs gefertigt, die Kirche ist bis 16:00 geöffnet 

Besucherinfos

Ausgangspunkt: Emmerberg 6, 2722 Winzendorf-Muthmannsdorf
GPS: 47.82123995120311, 16.09605525508245
Öffnungszeiten: jederzeit
Preis: kostenlos
Dauer: ab 3 Stunden; Länge: 7,38km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Aktualisiert: März 2023

Zuletzt besucht: Mai 2021

More from Claudia
Training in der Spanischen Hofreitschule: Bei der Morgenarbeit der Lipizzaner zusehen!
Die Spanische Hofreitschule in Wien blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ursprünglich...
Read More
2 replies on “Wanderung zum Marmorsteinbruch Engelsberg bei Winzendorf”
  1. says: Monika

    Ich vermisse den Ausgangsort…außer, dass 4 Parkplätze vorhanden sind hab ich nichts gefunden, wo man weggeht? LG M.

  2. says: Claudia

    Liebe Monika, der Ausgangspunkt ist die im grauen Feld angegebene Adresse (Muthmannsdorf 6). Wenn du vor Ort bist, direkt am Fuße der Ruine rauf und am Ende der Allee links abbiegen. Dort gibt’s dann auch noch weitere Weg-/Hinweisschilder. Schöne Wanderung wünsch ich dir, liebe Grüße Claudia

Comments are closed.