Herbstliche Wanderung am Tut-Gut-Weg 1 zum Roten Kreuz bei Piesting

Der Tut-Gut-Wanderweg 1 ist einer von drei Wanderwegen durch den Schwarzkiefernwald bei Piesting. Der Rundweg für auf 3,58 Kilometern durch den sogenannten Frangelnwald aus dem Ort hinaus und hin zum Roten Kreuz. Dort, auf 500 Höhenmetern am Waldrand gibt’s eine einladende Pausenbank zur Rast und einen schönen Ausblick auf Dreistetten, die Hohe Wand und den Malleiten. Vom Roten Kreuz geht es auf direktem Weg die 136 Höhenmeter wieder retour zum Waldbad.

Schon wieder ziehen Nebelschwaden durch unseren Garten und nur ab und zu kämpft sich die Sonne durch die Wolkenschicht. Trotz dem unfreundlichen Wetter beschließen wir dennoch raus zu gehen. Der Lockdown 2.0 steht bevor und auch wenn Spaziergänge nach wie erlaubt und sicher notwendig sind, zieht es uns in die Natur. Um den Kopf frei zu bekommen, frische Luft zu tanken und den Herbst zu genießen. Erst zwei Tage zuvor habe ich staunend die Landschaft um Dreistetten bewundert. Daher war klar: Heute soll es in Richtung Wiener Neustadt Land gehen.

Am Tut-Gut-Weg 1 durch den Frangelnwald bei Piesting

So parken wir unser Auto beim Waldbad Piesting. Von dort soll uns ein Rundwanderweg 3,5 Kilometer durch den Herbstwald und an einen schönen Aussichtspunkt, dem Roten Kreuz, führen. Auf der Hälfe des Wegs, auf 500m Höhe und am auserkorenen Jausenplatz hoffen wir auch dem Nebel ein Schnippchen zu schlagen. Weiteres Plus: Der Weg soll mit geländetauglichen Kinderwagen zu befahren sein; und da mein Mann heute keine Lust auf Kleinkind-Tragen hat, war wohl dieser Punkt einer der ausschlaggebenden.

Direkt neben dem Waldbad entdecken wir auch schon den ersten Pfeil (Tut-Gut-Weg 1) und folgen der Beschilderung in den Wald. Langsam aber stetig kämpfen wir uns, den Kinderwagen vor uns herschiebend, immer mehr Höhenmeter nach oben. Bald schon wird klar: der Weg ist zwar mit Kinderwagen befahrbar, eine gute Idee war es aber trotzdem nicht. Immer wieder stellen sich uns Steine in den Weg und auch die Steigung hat es mit Kinderwagen in sich. Aber wir bleiben dran und schieben die Mini-Maus abwechselnd vor uns her bis wir den ersten Teil geschafft haben.

Von jetzt an wird es gemütlich. Langsam schlendern wir durch den wunderschönen Herbstwald, schauen in den Himmel zu den hohen Baumkronen der Schwarzföhren und entdecken Blätterkunstwerke am Waldboden, denen wir noch den letzten Schliff verpassen. Wir genießen die frische Luft, den Herbst und laufen durch die herabgefallenen Blätter. Immer wieder zeugen diverse Wegweiser davon, welch umfangreiches Wandergebiet sich hier befindet und welche Möglichkeiten es gäbe, die Gegend zu Fuß zu erkunden. Nach Dreistetten, zur Waldanadacht, ja sogar zum Blumberg in Bad Fischau, den wir Anfang des Sommers entdeckt haben, kann man von hier gelangen.

Herbstwald bei Piesting am Tut Gut Weg 1 zum Roten Kreuz
Blätter am Tut-Gut-Weg 1 zum Roten Kreuz bei Piesting

 

Zum Blickplatz Rotes Kreuz

Wir halten uns aber an die Beschilderung und gelangen nach rund 40 Minuten zum Blickplatz Rotes Kreuz. Die Pausenbank ist von einer anderen Familie belegt und so genießen wir nur kurz den Ausblick: die Hohe Wand, Dreistetten, leicht verschlungene Feldwege am Waldesrand, verfärbte Bäume und die sog. „Malleiten“ – ein Bergzug und Plateau, das in keltischer Zeit eine Höhensiedlung beherbergte. Ein wenig weiter vorne, auf Baumstämmen, schlagen wir unser Lager auf (ist sowieso viel cooler, wie meine Tochter mir recht gab) und genießen unsere Stärkung und Pause. Lange machen wir das nicht, denn es ist – dem November angemessen – doch recht frisch. Der Nebel ist zwar hier nicht zu sehen, die Sonne versteckt sich aber nach wie vor hinter einer dicken Wolkenschicht.

Blick auf die Hohe Wand von Piesting aus am Tut-Gut-Weg 1 zum Roten Kreuz
Aussicht genießen am Roten Kreuz bei Piesting

Gestärkt machen wir uns nach unserer Pause auf den Heimweg. Ein breiter Waldweg führt die 136 Höhenmeter wieder berab. Ebenfalls ziemlich direkt, was uns aber in dieser Richtung nicht viel ausmacht. Im Gegenteil, mit je einem Mädchen an der Hand laufe ich ein Stück des Wegs hinunter und in Windeseile erreichen wir den Ausgangspunkt.

Mein Fazit zum Tut-Gut-Weg 1 in Piesting

Ein schöner, aber eher unaufgeregter Waldweg. Hier gibt's viel Natur und vor allem den Wald zu genießen. Große Blickpunkte weniger.

Weitere Tipps von freets

  • Parkplätze sind direkt beim Waldbad ausreichend vorhanden (außer im Sommer).

  • Kinderwagen ist möglich, aber nur mit einem geländegängigen und es ist recht anstrengend. Gerade am ersten Stück ist der Waldweg gespickt mit (runden) Steinen, die Steigung von über 100 Höhenmeter macht das Ganze nicht leichter. Aber es ist machabr.

  • Neben dem Tut-Gut-Weg 1 gibt es auch noch Nr. 2 und 3. Außerdem führen vom Roten Kreuz viele weitere Wanderwege in die Region, beispielsweise auch auf den Blumberg in Bad Fischau.

Besucherinfos
Adresse:Waldbad Piesting, Bocksbachgasse 13, 2753 Markt Piesting
Länge :3,58km
Dauer:1 - 1,5 Stunden
Schwierigkeitsgrad:leicht
Zuletzt gewandert:November 2021
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.