Blauer Himmel, gemäßigte Temperaturen, weite Blicke und saftig grüne Almwiesen. So, oder so ähnlich habe ich meine letzte Wanderung auf den Gipfel des Schneebergs in Erinnerung. Rund ums Gipfelkreuz des höchsten Berg Niederösterreichs habe ich die Vorzüge des Bergsommers entdeckt und dabei die kühlen Temperaturen und die leichte Brise am Berg genossen.
Gipfelglück leicht gemacht: eine Fahrt im Salamander
Als Gelegenheitswanderer steht für mich von Beginn an fest: das größte Stück auf den (nördlich und östlich gesehen) letzten 2000er der Alpen lagere ich lieber aus. Das überlasse ich der Schneebergbahn, die immerhin schon über 160 Jahre Erfahrung darin hat, von Puchberg auf den Hochschneeberg zu fahren. So steige ich am Bahnhof in den grün-orange gescheckten Zug, quetsche mich zwischen meine Mitfahrer (die Plätze sind sehr eng bemessen) und vertreibe mir die Fahrtzeit mit Blicken aus dem Fenster.
Schnell rauscht der Wald und die Bergwelt an mir vorbei. Immer wieder macht der Zug halt, lässt Wanderer aus- und zusteigen, oder sorgt für eine Vorab-Jause an der Station Baumgartner. Die berühmten Buchteln werden schon im Zug beworben und eifrig von Mitreisenden noch vor der Wanderung genossen. Ich hebe mir die Buchteln lieber fürs Runterfahren auf und genieße die kurze Pause, um mir die Füße zu vertreten. Ich schaue entlang der charakteristischen Schienen der Zahnradbahn, hinauf auf den Schneeberg und die Umgebung, bevor es das letzte, steile Stück nach oben geht. Übrigens: ab und zu bin ich hier auch schon ausgestiegen und weitergegangen. Von hier kann man nämlich wunderbar in den Wanderweg zum „Nördlichen Grafensteig“ einsteigen.
Am Hochschneeberg zum Gipfelkreuz am Schneeberg wandern
Bei der Endstation „Hochschneeberg“ steige ich aus. Der modern gestaltete Bahnhof bietet schon jetzt jede Menge Attraktionen, wie eine Galerie oder den höchst gelegenen Spielplatz Niederösterreichs. Oder die Elisabethkirche (oft markant vom Tal aus zu sehen), die Kaiser Franz Joseph für Sissi errichten ließ.
Aber – first things first – wandern wir ohne weitere Ablenkung in Richtung Gipfel. Gemeinsam mit vielen anderen Wanderer (oder Ausflügler) folgen wir dem Weg zum Damböckhaus. Der steinige Weg führt leicht ansteigend in Richtung Gipfel und hält jetzt schon großartige Bergblicke bereit. Immerhin stehen wir bereits auf über 1700 Metern Seehöhe, vor uns liegen „nur noch“ 280 Höhenmeter.
Die Paradies der Blicke Runde als Mini-Gipfel-Wanderung
Übrigens ist der Weg bis zum Damböckhaus auch Teil der „Paradies der Blicke Runde“. Diese kleine Tour eignet sich besonders für Familien mit kleinen Kindern, für ungeübte Wanderer oder all jene, die einfach nur bei einem gemütlichen Spaziergang das Bergflair genießen wollen. Mit dem Waxriegel ist sogar ein kleiner Gipfel zu bezwingen.
Heute soll es aber ganz hoch hinauf gehen und so lassen wir das Damböckhaus rechts liegen und wandern weiter. Bald geht es durch saftige Wiesen steil bergauf. Das Tempo wird langsamer, die Schritte werden kleiner, der steile Anstieg hat es in sich. Er lohnt sich aber auch, denn schon bald stehen wir oben. Ganz oben, auf über 2000 Meter Seehöhe. Lassen vom Gipfelkreuz aus die Blicke schweifen, genießen die Aussicht, den kleinen Triumph am Gipfel zu stehen und den kleinen Bergmoment.
Über die Fischerhütte (perfekter Pausenplatz) geht es auf Schotterwegen wieder retour zum Bahnhof Hochschneeberg und zum Salamander, der uns den anstrengenden Abstieg wieder abnimmt.
Mein Fazit zur Gipfelwanderung am Schneeberg:
Eine doch recht fordernde Wanderung (der Gipfelanstieg sollte nicht unterschätzt werden), mit herrlichen Aussichten. Die Fahrt mit der Schneebergbahn ist für mich leider nur Mittel zum Zweck, für mich einfach zu überfüllt (die Plätze sind sehr eng).
Weitere Tipps von freets
Gutes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich.
Hunde sind im Salamander mit Leine und Beißkorb erlaubt. Die Tickets für Vierbeiner sind um 50% ermäßigt.
Kinder unter 6 fahren gratis am Schoß der Eltern, wenn mehr Kinder als Schoßplätze vorhanden sind, wird ein Kindertarif verrechnet. Leider ist der Platz sehr, sehr begrenzt und es wird schon mühsam mit zwei Kinder und Rucksäcken.
Die Tickets für den Salamander bzw. die Schneebergbahn können vorab online gekauft bzw. reserviert werden. Besonders zur Hauptsaison und morgens empfiehlt sich das Online-Ticket, da die Züge schnell restlos überfüllt sind.
Neu: Kombi-Ticket Schneeberg-Rax um 59 Euro (bzw. 31 für Kinder ab 6).
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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