kurz&bündig
Die Berner Altstadt gehört seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe und punktet mit einem mittelalterlichen Stadtkern und viel Charme. Bei einem Besuch in Bern erwartet dich ein abwechslungsreiches Programm zwischen Mittelalter und Moderne.Wüsste ich es nicht besser, könnte ich kaum glauben, dass Bern die Hauptstadt der Schweiz ist. Gut, dass keine riesige Metropole à la New York, Paris oder London auf mich warten würde, hatte ich mir ja gedacht. Aber dass diese kleine malerische Stadt tatsächlich Hauptstadt ist, war dann doch etwas überraschend für mich. Ja gut, ich will jetzt natürlich auch nicht untertreiben. Immerhin hat Bern doch 139.499 Einwohner (Stand März 2015 nach Wikipedia) und gehört zu den größten Gemeinden der Schweiz. Aber wie das eben so ist bei einer Stadtbesichtigung konzentriert man sich auf die Altstadt; und da herrschte bei meinem Besuch – trotz Pfingstferien und Bern Marathon – absolute Ruhe und Beschaulichkeit.
Bern punktet also eher weniger mit Shopping Meilen, einer modernen Skyline oder pulsierendem Nachtleben, obwohl sie durchaus auch davon ewtas zu bieten hat (meist versteckt hinter historischen Sandsteinfassaden). Bern wird dich viel mehr mit seinem Charme verzaubern. Mit einer malerischen Altstadt, historischen Gebäuden, mit Ruhe, Beschaulichkeit, Bären und gutem Essen. Mit Plätzen, die, wie es scheint, nur dafür gemacht worden sind, dass du es dir gut gehen lässt! Prägend in Bern sind sicher zwei Dinge: die Altstadt und die Aare, der Fluss, der sich um erstere schlängelt.
Der mittelalterliche Kern: Die Altstadt Berns
Die Berner Altstadt hat sich relativ gut in seiner ursprünglichen Form gehalten, sodass sie in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. 1191 wurde die Stadt offenbar direkt auf der Halbinsel bei der Mäander des Flusses gegründet. Die Begrenzung desselben bedingte auch, dass sich die Stadt nicht groß ausbreiten konnte, zumindest nicht in Richtung des Flusses. Daher konzentrierten sich die Einwohner darauf, breite Markstraßen anstelle von Plätzen anzulegen – weil eben platzsparender. Das wird dir bei einem Besuch in Bern auch sicher schnell auffallen. Drei große, sehr breite Straßen ziehen sich durch die Altstadt bis hin zum Fluss.

Was dir vielleicht auch auffallen wird ist der einheitliche Ton der Häuser. Grauer Sandstein, das Baumaterial der Gebäude der Berner Altstadt, taucht dieselbe in ein einheitliches Bild. Auch das, historisch bedingt. Weil es im Jahr 1405 zwei Stadtbrände gab, die Bern quasi vollkommen zerstörten und einen Total-Wiederaufbau nötig machten. Eben in Sandstein (auch weniger feueranfällig), daher alles in grau. Und weil schon alles neu entstand wurde auch 1406 ein neues Rathaus und ab 1421 das Berner Münster, das noch heute das Stadtbild prägt, begonnen
Alles also vollkommen Mittelalter-Style. Dazu gehören übrigens auch die Lauben, die dir im Sommer angenehm schattige Wege und bei Schlechtwetter trockene Wege garantieren. Laubengänge gab es grundsätzlich viele in mittelalterlichen Städten, in Bern hat sich ein Großteil erhalten (bis zu 6km in Summe). Und natürlich das Münster Da mag ich jetzt gar nicht groß zum Schwärmen anfangen – weil, du weißt ja, ich und mittelalterliche Kirchenbauten. So viel nur dazu: unbedingt anschauen! Und wenn geht auch auf den Turm. Von dort hast du einen tollen Blick über die Stadt.

Die Aare – der Fluss rund um Bern

Neben der Altstadt ist natürlich der Fluss im Stadtbild prägend, schlängelt er sich ja um die Berner Altstadt. Du wirst ihm also öfters begegnen, beim Überqueren einer der Brücken, beim Schlendern durch die Altstadt, oder beim Bärengehege. Von dort kannst du dem Flusslauf übrigens auch folgen, durch ein kleines bewaldetes Stück spazieren, immer mit Blick auf die Aare und die Altstadt Berns samt Turm des Münsters.

Ich kann dir diesen Weg nur empfehlen. Weil es nicht wirklich weit ist, weil du einen schönen Blick hast und weil, ja ok ich geb’ es zu, du bei einem tollen Lokal vorbei kommst: dem „Schwellenmätterli“. Der Mole West von Bern, wie es mir meine Eltern nach ihrem ersten Besuch beschrieben haben. Und ja, Parallelen gibt’s da schon. Ein Lokal aus Glas – einerseits Café, andererseits Restaurant, mit Tische drinnen und draußen. Eine große Holzterrasse direkt am Wasser, direkt an der Schwelle des Flusses (daher auch der Name). Hier kannst du perfekt pausieren, einen Kaffee in der Sonne, das Rauschen des Wasser und den Blick auf die Altstadt genießen. Eine kleine Erholungspause vom Sightseeing Stress also, oder einfach nur so, eine kleine Auszeit im Urlaub. Muss ja auch sein!

Bern und Bären!
Ja ein anderes Highlight Berns sind die Bären. Die ja Wahrzeichen der Stadt sind und auch in dessen Wappen zu finden sind. Schon seit dem 16. Jahrhundert wurden in Bern Bären gehalten. Von 1858 bis 2009 im Bärengraben, danach wurde ein größerer 2009 eröffnet. Natürlich so richtig groß ist der jetzt auch nicht, das ist ja immer das Problem mit Tierparks. Aber so in Relation (der alte Bärengraben ist gleich nebenan) geht’s ihnen jetzt natürlich schon besser; und du kannst sie aus sicheren Abstand beobachten.

Vom Bärenpark geht’s übrigens auch gleich weiter zum Rosengarten mit herrlichem Blick über die Altstadt (siehe Beitragsbild!).
Ein wenig Denksport: das Einstein Museum in Bern
Ja da war ja im Titel auch was mit Wissenschaft. Die findest du im Historischen Museum in Bern, genauer im Einstein Museum. Denn der geniale Physiker lebte gerade in Bern, als er „1905 mit seiner Relativitätstheorie unsere Vorstellungen von Raum und Zeit auf den Kopf stellte“ wie es so schön auf der Homepage des Museum heißt. Auf 1000m2 wird dessen Leben, Wirken und Denken präsentiert. Da kannst du dann so lange mitdenken, bis du aussteigst. Oder, wenn du mehr von Physik verstehst als ich (was jetzt nicht so schwer sein wird), bis du dann mit Einsteins Theorien vertraut bist.
Zum Kopf ausleeren begibst du dich dann einfach wieder in die Altstadt. Beispielsweise in eine der schönen Bars auf den großen Marktstraßen (die zum Teil auch im Keller sind – wahnsinnig toll!). Da kannst du dann noch über Einsteins Theorien sinnieren und diskutieren, wenn du magst. Oder einfach das abendliche Flair der Stadt genießen.
Dass das jetzt nur Auszüge waren wirst du dir sicher denken. Klar gibt es da noch einiges zu sehen. Beispielweise über 100 Brunnen, teilweise aus dem 16. Jahrhundert (elf Figurenbrunnen), die Zytglogge, das Bundeshaus, das Zentrum Paul Klee, oder, oder, oder…. zu sehen gibt’s hier jedenfalls genug! Weitere Infos zur Stadt und dessen Sehenswürdigkeiten findest du auch unter: http://www.bern.com/de/.
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