Viel von dessen Berühmtheit hat Elba sicherlich einem gewissen Hr. Napoleon Bonaparte zu verdanken. Ja da klingelt etwas oder? Elba war eine der drei Inseln, die mit Napoleons Leben eng verbunden waren (Korsika, Elba, St. Helena). Weil der ehemalige französische König eine Zeit lang auf Elba im Exil verweilte. Konkret wurde Napoleon Bonaparte 1814 die Insel als souveränes Fürstentum überlassen und bis zu seiner Flucht im Februar 1815 war er 100 Tage lang Herrscher über die Insel. Doch auch wenn du Napoleon ganz außen vor lässt, hat Elba einiges zu bieten: Unglaublich schöne Strände und Landschaften, die du bei einem Aufenthalt wandernd oder auf zwei oder vier Rädern erkunden kannst!
Der Weg ins Paradies: So kommst du nach Elba!
Elba ist eine kleine, eine sehr kleine Insel. Das wird dir spätestens bewusst, wenn du auf der Insel stehst, oder diese mit dem Auto einmal durchquerst (und in 30 Minuten plötzlich das entgegengesetzte Ende der Insel erreicht hast). Dementsprechend klein ist natürlich auch der Flughafen. Nachdem wir bei unserem Kurzaufenthalt auch daran vorbei gekommen sind, lass mich dir eines vorab sagen: Flugangst oder ein mulmiges Gefühl beim Fliegen solltest du nicht haben. Denn groß kann das Flugzeug nicht sein, das hier landet. Dennoch gibt es einige Fluggesellschaften, welche die Insel anfliegen. Vielleicht ist es also doch gar nicht so schlimm?
Der alternative Weg ist jener mit der Fähre. In diesem Fall startest du von Piombino aus und stichst für rund eine Stunde in See. Vier Fährgesellschaften stehen hier zur Auswahl, allesamt Autofähren. Du kannst dir also vorstellen, dass da schon so einige Fähren am Tag nach Elba aufbrechen und du nicht lange auf eine Reisegelegenheit warten musst! Trotzdem solltest du in der Hochsaison deinen Platz reservieren, vor allem wenn du mit dem Auto unterwegs bist. Bei unserem Aufenthalt Anfang Mai war das noch nicht nötig!
Wenn du nicht selbst fahren willst kannst du übrigens auch mit dem Bus (von Mailand und Florenz) oder dem Zug nach Piombino und weiter mit der Fähre fahren.
Kurzbesuch in Elba: Beeindruckende Landschaft, herrliche Strände und romantische Hafenstädte
Angekommen in Portoferriao, dem größten Fährhafen der Insel, bekommst du erstmals nichts mit von Ruhe und Beschaulichkeit. Da geht es natürlich ordentlich zu, wenn mehrere Fähren im 30 Minuten Takt ankommen und die beförderten Autos alle raus aus der Fähre und rein in die Insel wollen. Sobald du aber den Weg aus Portoferriao gefunden und die Stadt verlassen hast, wird es ruhiger. Und das nicht nur verkehrstechnisch, sondern auch städtetechnisch. Denn dann kommt erst einmal nichts, außer Natur und Landschaft.
Zugegeben, wir haben Elba in Verbindung mit einer Toskana Rundreise besucht. Weil es sich natürlich anbietet, wenn du quasi eh ums Eck Urlaub machst und natürlich, weil mich die Bilder vorab schon verzaubert haben. Zwei Nächte waren es und mit der Anreise mit Fähre blieben da nur eineinhalb Tage auf der schönen Insel. Fokus legen war also angesagt. Und der lag bei uns ganz eindeutig auf einer Besichtigung der Insel mit dem Auto, und auf die herrliche Landschaft und die großartigen Strände. Badestopp inklusive – und das im Mai.
Die Landschaft Elbas
Wie gesagt, Elba ist eine kleine Insel. Was aber natürlich nicht heißen muss – und es tatsächlich auch nicht heißt – dass es nichts zu sehen gibt. Dass die Landschaft quasi überall gleich aussieht, weil du ja in 30 Minuten Elba durchquert hast. Nein, vielmehr ist die Landschaft hier relativ vielfältig: du findest lange, weiße Strände, Pinienwälder, kleine felsige Buchten, schroffe Felsen und Heidelandschaften. Und zuletzt sogar einen relativ hohen Berg im westlichen Bereich der Insel: den „Monte Capanne“ mit immerhin 1019m Höhe. Das beste daran: es ist alles sehr grün, sehr wenig besiedelt und sehr naturbelassen, was sicher daran liegt, dass große Teile der Insel zum Nationalpark „Parco Nazionale Arcipelago Toscano“ gehören und unter Naturschutz stehen.
Die Süd- und Westküste Elbas
Wir haben uns bei unserem Aufenthalt auf den südlichen und westlichen Bereich konzentriert – weil, wie gesagt, Fokus nötig war. Eigentlich wollten wir ja sogar die Landschaft zu Fuß erkunden. Einziges Problem: wir waren nicht vorbereitet. Ein wenig im Internet Recherchieren, einen Weg aussuchen und einfach loslegen war dann doch keine so gute Idee. Weil wir den Weg einfach nicht fanden. Und uns dann nach vergeblicher Suche statt zu Fuß, doch mit vier Rädern, quasi mit dem Auto, auf den Weg machten.
Trotz allem war es einfach großartig! Die Straße führt direkt an der Küste entlang und es gibt massenweise Aussichtspunkte und kleine Parkplätze, damit du dir die Landschaft genauer ansehen kannst. Ungefähr alle 10 Minuten gab es also einen Stopp mit herrlicher Aussicht und gefühlten 200 Fotos. Zu malerisch waren einfach die bunten Blumen, das strahlend blaue Meer, die grün bewachsenen Buchten und weißen oder schwarzen Strände. Vor allem ab der Westküste beginnt gegenüberliegend die sogenannte „Macchia“. Eine immergrüne Landschaft, bestehend aus unterschiedlichen, wild wachsenden Pflanzen wie Oleander, Myrte, Heide und Thymian.
Strände im Süden Elbas
Hier im Süden liegen übrigens auch wirklich großartige Strände. Beispielsweise der Strand von Marina del Campo: ein kilometerlanger, weißer Sandstrand, gesäumt von einem Pinienwald. Oder der Strand von Cavoli. Der aber selbst im Mai – gut es war ein sonniger Tag und Sonntag – gut besucht waren und den wir, dank fehlendem Parkplatz dann doch nur von oben bewunderten. Herrlich gelegen in einer kleinen Bucht, leuchtend weißer Sand und türkisfarbenes Meer.
Oder aber auch der Strand von Fetovaia. Einer der berühmtesten Strände der Insel, der seinen Ruf zu Recht hat. Ebenfalls ein heller, fast weißer, feiner Sandstrand, gesäumt von einem Pinienwald, der den nötigen Schatten spendet. Eine seichte Bucht, ideal für einen Badetag, eine wilde, naturbelassene Landzuge, die den Strand einrahmt. Kurz: hier lässt es sich aushalten.
Die Städte auf Elba
Wie kleine Tupfer verstreut liegen auf diesen Hügeln und an den Küstenabschnitten kleine Dörfer, die zum Spazieren und Verweilen einladen. Besonders die Küstendörfer haben mir es angetan, weil da im Mai dann doch etwas mehr Leben war (so als einziger Tourist in einem kleinen Bergdorf, da hab’ ich mich dann doch nicht so wohl gefühlt). Hier kannst du am Hafen sitzen, ein Eis essen, die Boote und das Meer beobachten und die Touristen und Bewohner vorbei ziehen lassen. Du kannst ein wenig durch die Straßen bummeln und dich im Anschluss in ein Restaurant setzen und eine köstliche Pasta, Pizza oder frischen Fisch essen (die Küche auf Elba ist naturgemäß natürlich sehr Fisch- und Meeresfrüchte lastig).
Wenn du etwas mehr Kultur und Action willst, dann solltest du auf alle Fälle nach Portoferriao schauen. Die größte Stadt auf Elba, in der dank des Fährhafens auch immer viel Leben herrscht.
Und das war noch lange nicht alles….!
Dass wir in zwei Tagen nicht alles sehen konnten ist klar. Dass du bei einer kurzen Aufenhaltsdauer aber auch deinen Schwerpunkt auf die Landschaft legen solltest, kann ich dir auf alle Fälle empfehlen. Das ist quasi das absolute Highlight der Insel. Das du natürlich nicht nur mit dem Auto erkunden kannst. Zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrades bieten zusätzliche Möglichkeiten die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Das Busnetz auf der Insel ermöglicht es dir auch, den Weg abzukürzen. Natürlich kannst du aber mehr erleben!
Du kannst am Strand liegen und Faulenzen, du kannst wunderbar Tauchen oder Segeln, du kannst dich mit dem Motorrad oder auch Rad aufmachen. Und natürlich gibt’s auch einiges an Kultur – Stichwort Napeolon. Dessen Residenz und Sommerresidenz sind noch heute erhalten und können besichtigt werden. Außerdem gibt es weitere Museen, römische Ausgrabungen und eine Einsiedelei. Einen guten Überblick über die Attraktionen bietet die Seite http://www.infoelba.net.
Tipps von freets für deinen Besuch auf Elba
Wir empfehlen eine Anreise mit der Fähre. So kannst du gleich dein Auto mitnehmen und bist flexibler und nicht auf das Busnetz auf Elba angewiesen. In der Hochsaison vorreservieren nicht vergessen. Dabei ist es eigentlich völlig egal, welche der Fähren du nimmst. Wir haben uns für Toremar entschieden und waren zufrieden.
Mein Lieblingsort in Elba war Porto Azzuro. Die kleine malerische Hafenstadt liegt im Südosten der Insel. Hier gibt es zahlreiche Restaurants, einen kleinen Hafen und genug Leben, um sich als Tourist wohlzufühlen, aber nicht zu viel, um es stressig werden zu lassen.
Wenn du Zeit hast würde ich dir unbedingt eine Wanderung ans Herz legen – denn fernab der großen Wege entdeckt man bekanntlich am meisten.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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