Die Bucklige Welt ist wieder so ein Fall. Ein Fall, warum es freets gibt. Weil, obwohl ich eigentlich in der Nachbarregion (Schneebergland) aufgewachsen bin und ein kleiner Abstecher nie weit gewesen wäre, auf die Idee das auch zu machen kam ich nie. Gut also, dass es freets gibt. Denn so kam auch ich, spät aber doch, in den Genuss eines Kurzurlaubs in der Buckligen Welt. Und genau darum, um den Genuss, hat sich auch alles gedreht.
2 Tage durch die Bucklige Welt: Eine Genussreise für alle Sinne
Naturgenuss
Dass die Bucklige Welt nicht umsonst eben diesen Namen trägt, merken wir bei unserem Besuch recht rasch. Sanfte Hügeln, teils bewaldet, teils bedeckt mit Feldern, erstrecken sich vor uns. Alle nicht hoch, bis zu 900 Meter maximal, aber dafür viel in der Zahl. Keine Beklemmung macht sich also breit wegen zu hoher Berge, die dich umschließen. Vielmehr ist es unglaublich friedlich hier. Ab und an werden Wälder und Felder von kleinen Siedlungen oder Dörfern unterbrochen.
Hier lässt sich also herrlich spazieren, wandern oder durch die Gegend radeln. Ja einfach die Ruhe und Stille, die Natur und „bucklige“ Landschaft genießen. Bergsteigen wirst du hier nicht, aber für Ausdauerwanderungen bietet sich die Gegend perfekt an (führt doch auch der Wiener Alpenbogen vorbei, wenn du wirklich einmal richtig ausdauernd wandern möchtest). Und Buckel sei dank, gibt’s auch jede Menge Aussichtsplätze. Die nicht nur wegen des Blicks, reizvoll sind, sondern wegen dem Weg dorthin oder dem Rahmen, der dich dort erwartet. Beispielsweise beim Hutwisch, der höchsten Erhebung der Buckligen Welt. Die wir natürlich besuchen mussten, wenn schon auf einen Buckel, dann doch bitte auf den höchsten. Dank Kernstockwarte nochmal um 21 Meter höher, blickst du erhaben über die Landschaft.
Kulturgenuss
Was es natürlich auch zu beachten gibt: Die Bucklige Welt war lange eine Grenzregion. Immerhin hörte das damalige Österreich ja mit dem Burgenland auf. Jede Menge Schlösser gibt und gab es hier, heute einmal Schloss, einmal Ruine. Je nachdem. Als Architektur- oder Burgenfan kommst du also hier auch auf deine Kosten. Nicht verwunderlich, dass es bei uns schon am ersten Tag in Richtung Burgruine Kirchschlag ging. Weil, da kann man auf den Feuerturm rauf, jederzeit, wie ich lesen durfte. Und da hat mich natürlich nicht mehr viel zurückgehalten, nicht einmal der kurze Anstieg dorthin.
Kulinarischer Genuss
Weil in der Buckligen Welt ein Bauer mehr als ein Bauer ist
Ein Bauer, der beginnt Eis zu produzieren. Ein anderer, der eine erfolgreiche Ziegenkäseproduktion aufzieht. Und einer, der so ganz nebenbei prämierte Edelbrände und Whiskeys destilliert. Zwei Gastronomen, die in die weite Welt gehen und bei ihrer Rückkehr ein ehemaliges Stallgebäude in ein Haubenlokal verwandeln. Offenbar liegt in der Buckligen Welt etwas in der Luft. Etwas, das viel Kreativität, Neugierde und Sinn für erstklassige Produkte mit sich bringt. Das es geschafft hat, die Region zu einer absoluten Genussregion zu etablieren. Was das für dich heißt? Dass du dich bei einem Urlaub in die Bucklige Welt kulinarisch so richtig verwöhnen lassen kannst. Denn all diese Betriebe kannst du auch besuchen, kannst dich informieren, herumführen lassen und mit den Produzenten höchstpersönlich sprechen. Und natürlich verkosten und genießen.
Was wir natürlich getan haben, das versteht sich ja von selbst, vor allem als bekennender Genussmensch. Angefangen bei der
Eis Greissler Manufaktur (Krumbach)
Das Eis-Greissler Eis hat schon längst außerhalb der Buckligen Welt Berühmtheit erlangt. Nicht nur wegen seinem großartigen Geschmack und den vielseitigen Sorten, die es in den diversen Filialen zu verkosten gibt. Auch wegen dem jährlich wachsenden Erlebnisbereich rund um die 2016 neu eröffnete Manufaktur. Ein großer Spielplatz, der alle Stücke spielt und 2023 sogar eine "Buckl-Bahn" (Hochschaubahn) beherbergt.
Die Manufaktur in Krumbach in der Buckligen Welt kann natürlich besucht werden. Auf der Seeterrasse ein Eisbecher geschlemmt und der große Erlebnisbereich bespielt werden, oder im Rahmen der Zeitreise ein Einblick in die Produktion und die Geschichte des Betriebs erhalten werden. Für Zwischendurch gibt's das Eis auch in zahlreichen Wirtshäuser und Cafés in der Region. Die blau-weiß karierte Fahne verrät die Verkaufsstandorte.
Auch wir besuchen während unseres Kurzurlaubs in der Buckligen Welt mehrmals den Eis Greissler. Kosten uns durchs Eis, besuchen die Führung und besuchen die fleißigen Milchkühe.
Kraxados und Dinkelwhiskey: Edelbrände Kölbel (Kraxenberg bei Krumbach)
Vom der Eis Greissler Manufaktur ging’s gleich weiter über die Berge. Gut, sagen wir Hügel. Über Straßen, die diesen Namen nicht verdient hätten, immer auf und ab, zum Schluss eher immer auf, bis zum Bergbauernhof der Familie Kölbel. Die Edelbrände der Familie Kölbel sind für alle Freunde von Hochprozentigen sehr zu empfehlen. Von Kraxados über diverse mehrfach prämierte Edelbrände bis hin zum ersten Whiskey der Buckligen Welt.
Wenn du dich voranmeldest, kannst du gleich ab Hof einkaufen, eine kleine Führung durch die Brennerei unternehmen und ein paar der guten Tropfen verkosten.
Privatbrauerei Wolfsbräu (Thernberg)
Nicht ganz so ums Eck von Krumbach aus gesehen liegt die Privatbrauerei Wolfsbräu. Wo sich ein junges Ehepaar dazu entschlossen hat, die Jobs hinzuschmeißen und fortan nur mehr Bier zu brauen. Naturgebrautes, um genau zu sein. Und wenn du den Weg nach Thernberg auf dich nimmst, kannst du einen exklusiven Blick in die Privatbrauerei werfen und mit den sympathischen Bierbrauern über deren Passion plaudern. Erfahren wie das Wolfsbräu gemacht wird und warum ihr Bier mehr ist als Bier. Am Ende gibt’s natürlich eine Verkostung, damit man auch weiß, wovon da die ganze Zeit gesprochen wird.
Wirtshaus Triad (Krumbach / Bad Schönau)
Kulinarisch verwöhnen kannst du dich auch im Wirtshaus Triad lassen. Versteckt gelegen, in unglaublicher Ruhe, inmitten der Natur wird hier bewiesen, dass ein Haubenlokal nicht unbedingt überkandidelt sein muss. Dass ausgezeichnetes Essen auf hohem Niveau auch ganz gemütlich genossen werden kann.
Was äußerst praktisch ist: Im Triad kannst du auch nächtigen. Entweder im Stöckl oder einfach in der Wiesn’. Sprich im Wiener Alpen Bett – ein ganz besonderes Erlebnis, das wir auch ausgetestet haben. Warum praktisch? Weil es einfach schöner ist mit einem vollen Magen und dem ein oder anderen Achterl Wein nur mehr ein paar Meter durch den Garten zu schlendern. Und außerdem wartet dann nach dem Abendessen auch ein Frühstück auf dich!
PS.: Im Triad kannst du dir auch ein E-Bike ausborgen und die Gegend per Rad erkunden. Oder im Hofladen kulinarische Köstlichkeiten der Region einkaufen. Oder beides. Das steht dir natürlich frei.
Eins steht jedenfalls nach unserer Kurzreise fest: Wir wollen mehr von der Buckligen Welt sehen. Und wir werden wieder kommen. Ob für kurz oder für lange.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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