Geschichtliches zum Stift Lilienfeld
Stift Lilienfeld wurde als Kloster des Zisterzienserordens - der Abspaltung des Benediktinerordens - gegründet. Ein Orden, der seit dem 11. Jahrhundert existiert und in Form von Mütter- und Tochterklöstern organisiert ist. Stift Lilienfeld war ein Tochterkloster des Stifts Heiligenkreuz und wurde von Heiligenkreuzer Mönchen besiedelt.
Die Gründung geht übrigens auf eine Stiftung eines Babenberger Herzogs zurück. Herzog Leopold IV. gab 1202 den Auftrag das Zisterzienserstift zu errichten, schenkte dem Kloster eine Kreuzreliquie und wählte die Klosterkirche für seine Grablege. In den folgenden 28 Jahren wurde das Kloster gebaut und 1230 geweiht.
Besichtigung von Stift Lilienfeld
Auch heute noch ist das Stift Lilienfeld zu besichtigen. Die Klosterkirche steht Interessierten jederzeit offen. Auch abseits von Führungen können Besucher die gotischen Gemäuer samt barocker Einrichtung bewundern. In aller Ruhe und Stille, weil anders als beim Stift Heiligenkreuz, gibt es hier nicht so viele Ausflugsgäste.
Eine Führung durchs mittelalterliche Stift Lilienfeld
Die Führung gewährt Einblicke in weitere mittelalterlichen Raumteile. Allen voran den frühgotischen Kreuzgang, der - so finde ich - wie alle erhaltenen gotischen Kreuzgänge einfach wahnsinnig schön ist. Mit seinen zierlichen Säulen zwischen den Fenstern, den unterschiedlichen Kapitellen und den gotischen Fenstern. In das mit etwas Glück dann auch noch schön die Sonne rein scheint und die diese besondere Stimmung genießen lässt. Mit den schweren Kreuzrippengewölbe, den Schlusssteinen und Blicken in den Kreuzgangsgarten.
Außerdem siehst du das neugotische Brunnenhaus, das mittelalterliche Konversendormitorium (Konversen = Laien, die im Kloster gelebt und gearbeitet haben, aber eben keine Zisterziensermönchen waren), den mittelalterlichen Kapitelsaal, wo sich die Mönche täglich versammelten, die Bibliothek und das mittelalterliche Cellarium (also den Keller).
Natürlich bekommst du bei einer Führung nicht nur die Architektur zu sehen. Nein, du wirst auch über die Geschichte des Stifts informiert und hörst ein wenig zum mittelalterlichen Leben der Zisterziensermönche. Wie denn so das Leben nach der Regel des hl. Benedikts tatsächlich aussah und der Alltag der Mönche. Wo sie schliefen, arbeiteten, außen beteten, wie der Orden organisiert war und wie sich das alles dann auch in der Architektur nieder schlug.
Der Stiftsgarten beim Stift Lilienfeld
Als krönenden Abschluss kannst du im benachbarten Stiftsgarten vorbei schauen. Wobei benachbart da auch tatsächlich zutrifft, weil der Garten etwas außerhalb, über die Straße, liegt. Hier kannst du noch ein wenig abschließend spazieren, jausnen, oder die Natur entdecken. Der Garten liegt auf einen steilen Hang und ist wirklich weitläufig. Ein Besuch lohnt sich!
Mein Fazit zum Stift Lilienfeld
Ein wunderschöner Bau, der noch gut erhalten und zu besichtigen ist. Das Stift Heiligenkreuz ermöglicht noch ein wenig mehr Einblick in das Leben der Mönche (weil es noch aktiv bewohnt wird), das Stift Lilienfeld ist aber ebenfalls einen Besuch wert. Auch der etwas abseits gelegene Stiftsgarten.
Weitere Tipps von freets
Das gesamte Stift ist nur mit einer Führung zu besichtigen. Ohne kannst du dir Kreuzgang, Kapitelsaal und Brunnenhaus ansehen.
In den Wintermonaten für die Führung voranmelden.
Schau auch unbedingt beim benachbarten Stiftsgarten vorbei.
Parkplätze beim Stift vorhanden.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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