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Die flache Landschaft, die Weinberge, dahinter der Neusiedlersee und überall kleine malerische Dörfer. Ein Ausflug ins Burgenland ist für mich immer ein kleiner Urlaub. Ein Tapetenwechsel, nur einen Katzensprung von zuhause entfernt. Kein Wunder, dass es mich immer öfter in das östliche Bundesland Österreichs zieht. So auch letztes Wochenende. Neu war dieses Mal mein Fokus: Europa im Burgenland zu entdecken.
Europa in meiner Region entdecken: rund um Eisenstadt
Wie sich so etwas Abstraktes wie Europa im Burgenland ganz konkret besichtigen lässt? Dank der Initiative „Europa in meiner Region entdecken“ ist es eigentlich ganz einfach: Auf einer Übersichtskarte werden Orte, Objekte oder Angebote sichtbar gemacht, die von europäischer Seite gefördert wurden. Orte, die wesentlich mit der EU verknüpft, ja tatsächlich ein Stück Europa sind; und die gibt es im Burgenland zur Genüge. Allein rund um Eisenstadt lassen sich auf der Route zwölf Projekte entdecken. Die Schwerpunkte sind vielfältig und reichen von Bildungsangeboten, über grenzüberschreitende Projekte, Forschungsförderungen bis hin zu touristischen Angeboten.
Wir haben uns für unsere Erkundungstour die Umgebung um Rust ausgesucht. Hier reihen sich so viele europäische Ausflugsziele aneinander, dass wir auch gleich einen abwechslungsreichen Kurzurlaub verbringen könnten. Schon bei unserer Fahrt nach Rust kommen wir bei der ersten Attraktion vorbei: dem Familypark und damit DEM Ausflugsziel für Familien im Burgenland.
Familypark in St. Margarethen
Schon zwei Mal habe ich mit meinen Kindern den großen Vergnügungspark besucht und hier einen tollen Familientag verbracht. Noch heute, Monate später, reicht allein dessen Erwähnung, um einen Redeschwall bei unseren Töchtern auszulösen. Sofort lassen sie die Erlebnisse Revue passieren und erzählen begeistert welche Attraktionen sie ausprobiert haben: die Fahrt mit der Ente im Teich (Entenparade), die Traktorbahn, oder die gruselige Drachenhöhle, bei der sich die große Schwester so gefürchtet hat. Auch heute wäre der Besuch des Freizeitparks sicher ein tolles Erlebnis (Halloween).
Und ja, das Ausflugsziel hätte eigentlich auch perfekt in unsere europäische Entdeckungsreise gepasst, denn gerade der Familypark ist besonders stark mit Europa verknüpft. Seit dem EU-Beitritt wird dessen Ausbau stetig gefördert: die Entenparade, die Traktorbahn, der Götterblitz und diverse Gastronomiebetriebe sind quasi europäisch. Dennoch fahren wir weiter. Immerhin liegen noch mehr interessante Ausflugsziele vor uns und wir wissen, würden wir jetzt abbiegen, wir kämen erst abends wieder zu unserem Auto zurück.
EU-Förderung: Ausbau Attraktionen, Gastronomie & Shops | Summe: 2,3 Mio. EUR
Schnurstracks fahren wir weiter nach Rust und beginnen beim Hotel Katamaran unsere europäische Entdeckungsreise.
Das Hotel Katamaran
Auch wenn wir dank kurzer Anreise nicht einchecken, bietet sich das Hotel Katamaran ideal als Startpunkt unserer „Europa-Tour“ an. Nicht nur wegen dessen optimalen Lage neben der Altstadt, sondern vor allem weil es selbst Teil davon ist. 30% des Neubaus wurden mit europäischen Förderungen finanziert. Seit 2017 befindet sich in Rust daher ein eigenes europäisches Hotel, das gleichzeitig ein schöner Ausgangspunkt für Entdeckungen in der Region darstellt. Sei es eine Stadtbesichtigung, ein Ausflug in den Familypark (hier gibt es auch spezielle Nächtigungsangebote), Radtouren, Weinwanderungen oder einen Weinschnuppertag in der quasi benachbarten Weinakademie.
EU-Förderung: Neuerrichtung Hotel | Summe: rund 930.000 EUR
Weinakademie Rust
Würden wir im Hotel Katamaran nächtigen, vielleicht hätten wir auch der – ebenfalls europäischen – Weinakademie mehr Beachtung geschenkt. Denn Weinliebhaber können hier nicht nur eine umfassende Weinausbildung genießen, sondern auch diverse Einzelveranstaltungen wie Verkostungen oder Weinschnuppertage erleben. Wir begnügen uns mit einem Blick in dessen wunderschönes Gebäude: dem Seehof. Ein Häuserkomplex aus dem 17. Jahrhundert, dessen aufwändige Fassade sofort alle Blicke auf sich zieht. Eine langgezogene gewölbte Einfahrt führt in den Innenhof, um den verschiedene Gebäudeteile anschließen – darunter auch die Räumlichkeiten der Weinakademie.
Die Arkadengänge, das Kopfsteinpflaster und die dunklen kleinen Fensterläden verleihen dem Gebäude ein besonderes Flair und ich kann mir sofort vorstellen, hier einen schönen Abend voller Weingenuss zu erleben.
EU-Förderung: Umbau Seehof für Räumlichkeiten der Weinakademie | Summe: 480.000
Noch ein paar Schritte und wir durchqueren das Stadttor der Altstadt. Eine unglaublich hübsche, gepflegte Stadt, voller Leben, wie ich bald feststelle. Begeistert bewundern wir die bunten Fassaden, werfen Blicke hinter die spaltbreit geöffneten Einfahrtstore der Winzer und entdecken die letzten Störche in einem der zahlreichen Nestern auf den Dächern der Stadt.
Das ehemalige Bürgerspital
Ganz oben, am Rande der Stadt, „thront“ die mittelalterliche Fischerkirche und das alte Bürgerspital. Neugierig spazieren wir entlang der weißen langgezogenen Gebäudeteile in Richtung Stadtmauer. An der Fassade des ehemaligen Armenhauses reihen sich gemütliche Sitzplätze eines Cafés, gegenüber füllt ein Künstler ein Regal mit seinen Waren. Seit 1618 existiert das Gebäude, vor einigen Jahren wurde es restauriert. Auch der Platz zwischen Bürgerspital und Stadtmauer wurde neu gestaltet und lädt zum Verweilen ein. Das dortige Café hat zwar noch nicht geöffnet, lässt aber erahnen, wie gemütlich sich hier laue Sommerabende verbringen lassen.
Auch wir kehren nach Besichtigung der Fotoausstellung an der Stadtmauer in das Café beim Bürgerspital zurück. In warmen Decken eingewickelt genießen wir heiße Schoko, Mohnkuchen und die Herbstsonne. Dabei sind wir übrigens nicht die einzigen. Immer wieder zieht es Besucher an die Tische des Kaffeehauses.
EU-Förderung: Restaurierung im Sinne des Denkmalschutz, Neugestaltung des Platzes: Summe: 260.000 EUR
Aufgewärmt erkunden wir den übrigen Teil der Stadt. Flanieren durch die Straßen, halten nochmals Ausschau nach Störchen, die Kinder hüpfen in bunte Blätter. Der Wind ist aber frisch und daher machen wir uns recht bald auf den Heimweg. Das Safranoleum in Siegendorf, das auf unserem Heimweg liegt, ist leider an diesem Tag geschlossen. Die Gewürz- und Ölmühle im revitalisierten Bauernhof wurde ebenfalls mit EU-Geldern gefördert und hätte als „Drüberstreuer“ unseres Europa-Ausflugs einen perfekten Abschluss geboten. So heben wir uns den Besuch des interessanten kulinarischen Ausflugsziel für das nächste Mal auf.
Unser Eindruck & die anderen Projekte von „Europa in meiner Region“ auf der Burgenland-Route
Auch wenn wir nicht alle Projekte erlebt oder besichtigt haben – der positive Einfluss europäischer Förderungen auf Rust und dessen Umgebung haben wir zu spüren bekommen: Das gemütliche Flair rund ums alte Bürgerspital, die Passanten, die trotz des frischen Windes wie magisch von den Stehtischen des Cafés angezogen wurden. Das gepflegte Gebäude des ehemaligen Seehofs, das nun auch der Weinakademie einen großartigen Rahmen für dessen Ausbildung und Veranstaltungen gibt. Oder das Hotel Katamaran, das mit seinen 44 Zimmern Urlaubern eine tolle Möglichkeit bietet, nach all dem Wein in Heurigen oder der Akademie hier zu bleiben; und vielleicht am nächsten Tag ohne lange Anreise vor den Toren des – ebenfalls europäisch geförderten – Familyparks zu stehen. Übrigens sind die Beispiele nur exemplarisch. Allein auf der Burgenland-Route von „Europa in meiner Region entdecken“ finden sich noch mehr.
BrandHáz Eisenstadt (Planung und Errichtung eines grenzüberschreitenden Branddienstausbildungszentrums)
Bildungstelefon Burgenland (Entwicklung und Aufbau einer anbieterunabhängigen, vernetzten, kostenlosen Bildungsinformation)
Ausbildung zum Mechatroniker
Die Schlaue Box (Ausbildung der Gründerin als Unternehmerin; Bildungsangebote für Schul- und Kindergartenkinder)Forschung Burgenland (Eisenstadt und Pinkafeld – diverse Forschungsprojekte)
LowCarb Mobility (Verbesserung der multimodalen Vernetzung der Verkehrsträger Burgenland-Westungarn)
Safranoleum (Gewürz- und Ölmühle, Kräuterschaugarten)
Wassersportzentrum Lang (Neuerrichtung des Wassersportzentrums)
Tipps von freets für Europa in meiner Region entdecken
Die gesamte Route samt Faltplan gibt’s auf der Website „Europa in meiner Region “ online anzusehen.
Interessiert? Es gibt für jedes Bundesland eigene Routen, du kannst also Europa in ganz Österreich entdecken. Wir waren auch auf der Niederösterreich-Route unterwegs.
Fotocontest: Deine Fotos von europäischen Entdeckungsreisen kannst du einsenden und dabei gewinnen. Mehr Infos dazu findest du hier.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
Bezahlte Kooperation mit Europäischer Sozialfonds | BM für Arbeit & Soziales
Dieser Artikel wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds ko-finanziert
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