Rohrpost im Ökopark Hartberg

Der Ökopark Hartberg: experimentieren, entdecken und staunen

Wie funktioniert eine Rohrpost? Was lernen wir Menschen von Tieren und wie sieht eigentlich ein echtes Dinosauriernest aus? Am Ökopark Hartberg gehen kleine und große Forscher:innen Fragen wie diesen auf den Grund, können nach Herzenslust experimentieren, Mineralien bewundern und Tiere beobachten. Ein lustiger Ausflug, bei dem auch erwachsene Besucher jede Menge lernen können

Leider ist der Ökopark dauerhaft geschlossen

Kinosaal, Ausflugsziel, Gewerbepark? So richtig klar ist mir das beim ersten Betreten des Ökoparks in Hartberg zugegebenermaßen ja nicht. Vor uns liegt ein großer Raum mit dunklem Teppichboden, es riecht nach Popcorn, ein Stück abseits erkenne ich Aquarien und Terrarien. Aber, so unscheinbar das Ausflugsziel auf den ersten Blick erscheinen mag, desto mehr überzeugt es mich auf den zweiten. Denn in allen Räumen und Ebenen des Ökoparks Hartberg wird Besucher:innen ein in sich stimmiges Programm geboten.

Von Tieren zu Menschen zur Technik: Die Ausstellung zu Bionik

Langsam lassen wir den feinen Popcornduft hinter uns und beginnen das große Areal zu erkunden (hier gibt’s übrigens auch wirklich ein Kino). Wir schlendern in Richtung „Terra Aqua Zoo“, wo wir auf Piranhas, Echsen und bunte Fische treffen, die eingehend beobachtet werden.

Aquarium im Ökopark Hartberg mit Kind
Fisch im Ökopark Hartberg

Ein paar kuriose Informationen über die Aquarien- und Terrarienbewohner und eine vergebliche Chamäleonsuche später stehen wir plötzlich einem Dinosaurier gegenüber. In rotes Licht gehüllt, bedrohlich groß und nah macht er keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck und so gehe ich mit den Mädels schnell nach oben. Noch ein paar Stufen und langsam erschließt sich mir das Thema der Ausstellung.

Dinosaurier im Ökopark Hartberg
Ausstellungsraum im Ökopark Hartberg
Fluggerät im Ökopark Hartberg

Menschen, Tiere, deren Entstehung; und was Menschen von den Tieren gelernt haben. Wie deren besonderen Fähigkeiten Ideengeber für technische Errungenschaften der Menschheit waren und noch sind. Ein spannendes Thema, für das meine Kinder aber noch etwas zu klein sind. So begnügen wir uns damit diverse Tiere (dieses Mal keine lebendigen) zu bestaunen und ihnen über alte Telefonhörer zuzuhören. Stellenweise picken wir uns dann doch noch ein paar Informationen zu den Ausstellungsobjekten heraus, die teilweise auch sehr anschaulich vermittelt werden.

Experiment im Ökopark Hartberg, Spinnenfaden
Spiderman, Ökopark Hartberg

Auf Grund des Alters meiner Kinder (4 und 6,5 Jahre) durchlaufen wir diesen Bereich eher im  Schnelldurchlauf. Auch wenn es hier, da bin ich mir fast sicher, viele interessante Dinge zu erfahren gäbe.

Das Experimentorium bzw. der Spielplatz der Wissenschaften

So erreichen wir rasch das Untergeschoß: das sogenannte Experimentorium. Für mich und meine Kinder das Highlight, das Kernstück am Ökopark Hartberg.

Eingang ins Experimentarium
Experimentarium Ökopark Hartberg
Luftpost Ökopark Hartberg

Auf dem großen Areal warten zahlreiche Stationen darauf entdeckt zu werden. Hier kann, soll, experimentiert, ausprobiert, angegriffen, gespielt und gestaunt werden. Die Themen, die im Vordergrund stehen drehen sich um die Naturwissenschaften, Technik und Physik, deren Prinzipien mithilfe diverser Mittel anschaulich dargestellt werden. Im Lichtlabor entdecken Besucher:innen Sternbilder oder stecken lustige Bilder mit Leuchtstäben, Prinzipien der Statik werden beim begehbaren Bogen erprobt und der Bernoulli-Effekt bei einer großen Rohrpost erlebt. Darüber hinaus führen optische Täuschungen in die Irre, Zerrspiegel sorgen für Lacher und ein Reaktionstest offenbart individuelle Sinnesleistungen. Kurzum: ein kleines Paradies für entdeckungsfreudige Kinder und Erwachsene.

Übrigens: Im Zentrum dieser Forscher-Spielwiese liegt auch ein Bewegungsreich. Hier flitzen meine Kinder mit ungewöhnlichen Motorik-Fahrzeugen um die Wette, der Sieger wird anschließend am „Stockerl“ gefeiert; während wir direkt gegenüber auf einer Tribüne ungestörte Blicke auf das Wettrennen und vor allem eine gemütliche Pause genießen.

Ein Dinosauriernest und glitzernde Edelsteine: Die Mineralienwelt am Ökopark Hartberg

Nur schwer können wir die Kinder von hier loseisen. Nach einer weiteren Runde mit den lustigen Fahrzeugen, ein paar verschossenen Bällen bei der Rohrpost und Blicke in die Zerrspiegel geht’s nach draußen. Wir passieren die Goldwaschanlage (für die es heute einfach noch zu kalt ist) und finden uns bald zwischen zahlreichen glitzernden Edelsteinen. Staunend gehen die Mädels entlang der Vitrinen, wir suchen den Malachit, den wir meiner Jüngsten aus der Amethystwelt Maissau mitgebracht haben, entdecken Meteoritensplitter und am Ende sogar ein echtes, versteinertes Dinosauriernest mit Eiern. Nachdem wir uns noch informieren, welche Dinge es ohne Mineralien in unserem Alltag nicht gäbe, verlassen wir nach rund 2,5 Stunden das Areal.

Fossil im Ökopark Hartberg
Edelsteine im Ökopark Hartberg
Meteorit im Ökopark Hartberg

Mein Fazit zum Ökopark Hartberg

Hier liegt ein ungewöhnliches, aber echt lustiges Ausflugsziel für Familien, das noch unentdeckt zu sein scheint. Bei unserem Besuch am Samstag Vormittag war jedenfalls sehr wenig los. Vor allem das „Experimentarium“ hat mir gefallen und eröffnete meinen Kindern (und ehrlich gesagt auch mir) Zugang zu bei uns eher vernachlässigen Themenbereichen.

Weitere Tipps

  • In nächster Nähe ist ein großer Besucherparkplatz vorhanden.

  • Ein paar Infos zum Konzept des Gewerbeparks bzw. Ökopark Hartbergs gibt’s auf deren Website.

  • Es gibt auch ein Bistro. Die Altstadt von Hartberg bietet sich aber ebenfalls perfekt für einen abschließenden Stadtbummel samt Einkehr an (Tipp: Bräuhaus Hartberg)

Besucherinfos
Adresse:Am Ökopark 10 8230 Hartberg, Austria
Öffnungszeiten:DAUERHAFT GESCHLOSSEN
Preisspanne:€€ (Erwachsene 13,00; Kinder (4-15) 6,50)
Dauer:2 Stunden
Aktualisiert:April 2023
Zuletzt erlebt:März 2023
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.