kurz&bündig
Auf vier unterschiedlichen Ebenen dreht sich im Haus der Musik alles ums Hören und die österreichische Musikgeschichte. Die großartigen Ausstellungsstücke und die interaktiven Stationen machen das Museum zu einem Erlebnis für Groß und Klein, für Musikliebhaber oder einfach nur Interessierte. Ein Besuch lohnt sich!Dass Österreich ja quasi DAS Land der Musik ist, ist uns Österreichern ja eigentlich nicht immer so ganz bewusst. Ja, da hat man in der Schule ein wenig was von Mozart und Strauss gehört, der Donauwalzer und das Neujahrskonzert stehen jedes Jahr zu Silvester/Neujahr am Programm und dunkel wissen wir vielleicht auch noch, dass Österreich für „Sound of Music“ weltweit bekannt ist. (zugegeben, den Film hab’ ich auch noch nie gesehen – das steht aber auf meiner „To-Do Liste“!). Spätestens bei einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt wird uns aber wieder klar, wie stark Österreich – und vor allem Wien – mit Musik assoziiert wird. Warum? Denk’ einfach an die unzähligen verkleideten Mozarts, die dir vor der Staatsoper, am Stephansplatz oder beim Burgtheater begegnen. Und natürlich, da gibt es ja nicht nur Mozart. Da gab es weitaus mehr sensationelle Künstler – wenn wir uns einfach mal auf die Musikgeschichte konzentrieren (über die gegenwärtige Musikszene mag und kann ich da gar kein Urteil fällen). Künstler von absolutem Weltrang.
Sehen, Hören, Komponieren!
Was dich im Haus der Musik erwartet
Sehen, Hören, Komponieren!
Was dich im Haus der Musik erwartetKlar also, dass ein Besuch im Haus der Musik irgendwann mal auf deinem Programm stehen sollte. Um mehr über all diese großen Persönlichkeiten zu erfahren. Um das Bild Österreichs als Land mit großer Musikgeschichte zu schärfen. Aber nicht nur deswegen solltest du ins Haus der Musik kommen. Denn hier geht’s zwar einerseits um große Musiker der Geschichte, aber auch ums Hören und um Musik ganz Allgemein. Hier gibt’s nur nicht nur Exponate anzusehen, sondern auch viel zu tun – Stichwort interaktive Stationen. Also nicht nur die Brille Schuberts oder den Taktstock von Strauß anzusehen, sondern auch zu hören, wie es in der U-Bahn in Tokio zugeht, ein Affe im Weltraum klingt. Oder du kannst selbst komponieren und dirigieren. Dementsprechend ist dieser Freizeittipp auch bestens für Kinder geeignet, die sich hier richtig austoben können.
Erste Station: Die Geschichte der Wiener Philharmoniker
Nachdem du dich mit einem Übersichtsplan und der Eintrittskarte ausgestattet hast und deine Garderobe bei der Kassa abgegeben hast, geht’s schon rauf in den ersten Stock. Schon auf den Weg dorthin wirst du auf die musikalische Welt vorbereitet und spazierst nicht auf Stufen, sondern auf Klaviertasten nach oben.

In der ersten Ebene wartet die Geschichte der Wiener Philharmoniker auf dich. Zugegeben anfangs etwas textlastig, aber davon darfst du dich nicht abschrecken lassen. Du musst ja auch nicht bei jedem Schild stehen bleiben und alles an Informationen aufsaugen. Nach den grundsätzlichen Informationen zu den Philharmonikern und deren Dirigenten kommst du auch schon in den akustischen Genuss. Denn neben den zahlreichen Auszeichnungen gibt’s auch gleich ein paar CDs und Kopfhörer zum Reinhören.


In den folgenden Räumen erfährst du mehr über die Geschichte dieser berühmten Wiener Musiker. Über Gustav Mahlers Beitrag, über deren Tourneen und erste Weltreisen, über die faszinierenden Orte, an denen die Philharmoniker damals wie heute aufgetreten sind bzw. auftreten. Du bekommst Taktstöcke zu sehen und die wichtigsten Persönlichkeiten der Philharmoniker werden vorgestellt. Manchmal leibhafter als du erwartet hättest (ich bekam einen ordentlichen Schrecken). Hier kannst du übrigens auch per Würfel deinen eigenen Walzer komponieren.

Mein persönliches Highlight war aber der separate „Konzertsaal“, in dem du dir das Neujahrskonzert anhören konntest.
Alles rund ums Hören: die 2. Etage im Haus der Musik
In der 2. Etage geht es weniger um Persönlichkeiten und mehr um dich als Person. Hier erfährst du wie dein Gehör funktioniert und wie du diese großartige Musik, die da von diversen Künstlern produziert wurde, wahrnehmen kannst. Die ganze Ebene ist – salopp gesagt – eine Spielerei in Sachen Hören und Klänge. Du kannst auf eine Riesentrommel einschlagen, unter einem gigantischen Zupfinstrument stehen, du kannst verschiedene Geräusche – Stichwort Affe im Weltraum – anhören und so weiter. Zu entdecken gibt’s hier genug!


Die großen Meister der österreichischen Musikgeschichte
So richtig geschichtlich wird es dann wieder einen Stock höher. Hier werden dir nun alle großen Personen der österreichischen Musikgeschichte – angefangen bei der Wiener Klassik – vorgestellt. Hast du eine Idee welche Personen hier vertreten sein könnten?


Jedem dieser großen Künstler ist ein eigener Raum gewidmet. Hier wird über dessen Leben und Schaffen berichtet und persönliche Dinge sind ausgestellt. Im Hintergrund laufen die Meisterwerke, die aus der „Feder“ des jeweiligen Komponisten stammen. Also selbst wenn du lieber nur schauen und nicht lesen willst, selbst wenn du dir kein einziges Exponat in diesem Stockwerk ansiehst, kannst du hier trotzdem die österreichische Musikgeschichte durchlaufen. Akustisch gesehen eben. Und darum geht’s ja auch in erster Linie! In jedem Raum stehen übrigens auch mindestens zwei Computer, bei denen du dich dann noch extra informieren kannst.

Übrigens, die Gestaltung der Räume ist auch absolut außergewöhnlich und gelungen. Du gehst hier nicht durch eintönige Räume ohne jeglichen Charakter. Die Ausstattung ist wie eine Bühne auf den jeweiligen Musiker abgestimmt.
Werde selbst zum Musiker!
Du siehst schon, zu erleben gibt’s im Haus der Musik jede Menge. Immerhin hat mein Erfahrungsbericht auch schon eine beträchtliche Länge und ich hab’ dir bei weitem noch nicht alles verraten. Daher nur kurz zum Abschluss: Im vierten Stock kannst du selbst aktiv werden, kannst selbst ein Musikstück zu einer Geschichte entwerfen. Zugegeben, das hab’ ich dann nicht mehr ausprobiert, darum möchte ich auch nicht allzu viele Worte darüber verlieren. Wenn du neugierig bist, dann weißt du ja jetzt, wo du die Möglichkeit dazu hast!
Zu guter Letzt kann ich festhalten: das Haus der Musik ist einen Besuch wert und ein Freizeittipp, der bei dir – ob Musikfanatiker oder nicht – einmal auf deiner Liste stehen sollte. Vor allem die vielen interaktiven Stationen machen eine Menge Spaß. Egal wie alt du bist!
Das rät dir freets für deinen Besuch im Haus der Musik
- Familienticket: (2 Erwachsene und 3 Kinder unter 12 Jahren): 29,00.
- Kombiticket mit dem Mozarthaus Wien.
- Im Haus der Musik gibt es immer wieder Konzerte! Mehr Infos zu den Veranstaltungen gibt’s auf der Website!
- Wenn du öfters vorbei kommst und auch die Konzerte im Haus der Musik miterleben möchtest, empfiehlt sich die „HDM Membercard“. Mit ihr erhältst du ein Jahr freien Eintritt ins Museum und zu allen Live On Stage Konzerten um 39,00.
- Die Garderobe ist kostenlos und direkt bei der Kassa.
Nützliche Hinweise für deinen Ausflug
Seilerstätte 30, 1010 WienÖffnungszeiten: täglich 10:00–22:00
Preis: Erwachsene: 13,00; Schüler, Studenten bis 27, Senioren, Grundwehr- und Zivildiener, Menschen mit Behinderung: 9,00; Kinder unter 12: 6,00; Kinder unter 3: freier Eintritt; Night Ticket (ab 20:00): 6,50
Dauer: 2 Stunden
Aktualisiert: 22. Februar 2018
www.hausdermusik.com
Zuletzt besucht: Jänner 2016