kurz&bündig
Die Hengsthütte liegt auf 1012 Meter Seehöhe am Fuße des Schneebergs. Während sie im Sommer leicht mit der Schneebergbahn erreichbar ist, ist die Hütteim Winter nur mit einer rund 1stündigen Wanderung von Puchberg aus erreichbar. Statt zahlreicher Ausflügler gibt's hier vor allem viel Natur und Stille. Und wem es dann doch zu still und langsam ist, der nimmt am Rückweg bei ausreichend Schnee einfach die Rodel.Eigentlich schien es ja gar nicht der perfekte Wandertag zu sein. Immerhin, Winter, und das heißt kalt. Was jetzt natürlich passionierte Wanderer nicht weiter stören mag, aber Gelegenheitswanderer dann eben doch nicht kalt lässt. Weil, es muss ja nicht sein, nicht um jeden Preis. Trotzdem, nach all den Essen, Kaffees, Keksen und der Sitzerei bei Verwandten war es höchste Zeit auch mal wieder an die frische Luft zu gehen. Also, rein ins Auto und auf zum Schneeberg, wo – anders als bei uns, in Puchberg etwas Schnee liegt. Unser Ziel: die Hengsthütte auf rund 1000 Meter.
Je näher wir dem höchsten Berg Niederösterreichs kommen, desto unfreundlicher schaut es aus. Richtig weiß vernebelt ist der Berg, richtig wehen sieht man den Schneesturm da oben. Aber nicht nur oben, wie wir beim Weggehen von der Galerie Voka an der Schneebergbahn merken. Auch unten zieht es ordentlich. Macht nichts, jetzt sind wir schon hier und jetzt heißt es Augen zu und durch. Immerhin wissen wir, so „im Freien“, gehen wir nicht lange, schon nach 10 Minuten wird der Wald beginnen und die Bäume werden uns Deckung geben. Ja und bergauf in Richtung Hengsthütte geht es natürlich auch, rauf auf einen Teil des Schneebergs. Wenn einem da nicht wärmer wird, muss man einfach schneller gehen.
Winterwandern zur Hengsthütte
und den Zauber der Stille am Schneeberg genießen
Winterwandern zur Hengsthütte
und den Zauber der Stille am Schneeberg genießenWir sollten Recht behalten. Im Waldstück angelangt wird es windstill. Generell still. So still, wie es oft nur im Wald sein kann. Die hohen mächtigen Waldbäume auf beiden Seiten, der mit Schnee bedeckte Waldweg vor uns. Fast unberührt übrigens, nur zwei Spuren wurden vor uns im Schnee hinterlassen. Um 10:00 scheinen doch noch nicht so viele Wanderer unterwegs zu sein. So gehen wir eine Zeit lang schweigend nebeneinander, immer wieder die Schneebergbahn kreuzend, die Stille genießend, nur durch das Knirschen des Schnees unter unseren Füßen unterbrochen.
Je weiter wir nach „oben“ zur Hengsthütte kommen, desto schöner und wärmer wird es. Paradox eigentlich, weil es ja auch von der Seehöhe mehr wird. Aber zur Windstille hat sich nun auch die Sonne gesellt. Ein wahrer Genuss ist das Wandern, sodass auch die mittelmäßige Steigung kommentarlos hingenommen wird. Übrigens, auch ein Blick zurück lohnt sich, denn man sieht wunderbar auf Puchberg und Rohrbachgraben. Und merkt dabei, wie viel des Wegs man eigentlich schon zurückgelegt hat.

Halbzeit und Pausieren in der Hengsthütte
So lange müssen wir aber zum Glück auch nicht bergauf. Denn unser Ziel, die Hengsthütte, liegt quasi auf halbem Weg, auf rund 1000 Meter Seehöhe. Vielleicht hast du sie ja bei einem Schneeberg Besuch schon mal gesehen. Immerhin liegt die Hengsthütte ja direkt an der Schneeberg Bahn, sie ist sogar eine de Stationen an denen die Bahn Halt macht. Außer im Winter wäre es also natürlich auch möglich rauf zu fahren und auszusteigen und dann wieder runter zu gehen. Für die ganz gemütlichen Wanderer unter uns. Im Winter geht das natürlich nicht, weil da ist der Betrieb des Salamanders eingestellt. Da heißt es dann schon, wie wir es auch gemacht haben, selbst gehen.
Das Ziel ist aber genauso schön wie der Weg und es lohnt sich. Geräumig ist sie, die Hengsthütte. Mit Liebe zum Detail eingerichtet, urig und gemütlich, mit viel Holz. Wir fühlen uns sofort wohl. Die Andrea, so liest man, hat die Hütte von ihrer Mutter übernommen und führt sie nun mit Begeisterung weiter. Das liest man nicht, aber das spürt man. Und wenn du dort eingekehrt bist, dann empfiehlt sich natürlich die über Puchberg hinaus berühmte Bratwüstlsuppe zu bestelle. Die wärmt auch gleich schön und gibt Kraft für den Heimweg. Der ist dann auch nicht mehr allzulang, weil bergab geht es selbstverständlich leichter. Rund eine Stunde, wenn überhaupt, dauert der Weg zurück ins Dorf.
Route: Ausgangspunkt Galerie Voka – der Beschilderung Richtung Hengsthütte folgen – den breiten Forstweg immer geradeaus gehen – Gehzeit rund 1 Stunde – am Ende links abbiegen und die Schneebergbahn queren – denselben Weg wieder retour.
Das rät dir freets für deine Wanderung auf die Hengsthütte
- Wenn du in die Hengsthütte einkehren willst, beachte unbedingt die Öffnungszeiten. Die Hütte hat, vor allem außerhalb der Sommermonate, nicht immer geöffnet.
- Es gibt zahlreiche andere Wege zur Hütte. Weitere Beschreibungen findest du auf der Website der Hengsthütte unter dem Menüpunkt „Wanderbar“.
- Tipp für Familien: Außerhalb der Wintermonate, bei Betriebszeiten der Schneebergbahn, kannst du die Wanderung auch mit einer Fahrt mit dem Salamander verbinden. Die Zugfahrt ist sicherlich ein Highlight und die Wanderung wird so wesentlich einfacher zurückzulegen.
- Parken: Entscheidest du dich für den gleichen Weg wie wir: Hinter der Galerie Voka befindet sich ein kleiner Parkplatz, bei dem du dein Auto abstellen kannst.
- Unterwegs mit Baby: Der Weg ist barrierefrei und für Kinderwagen geeignet.
- Rodeln! Im Winter gibt es bei ausreichend Schnee auch einen Rodelverleih für den Rückweg!
Nützliche Hinweise für deine Wanderung
Ausgangspunkt: Galerie VOKA, Hengsttalweg 2, 2734 Puchberg am SchneebergÖffnungszeiten: immer;
Hengsthütte: Anfang Mai–01.November: Di – So; 04.11 – Ende April: Wochende und Ferienwochen
Dauer: 2 Stunden ohne Einkehr
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Aktualisiert: 11. Jänner 2018
http://www.hengsthuette.at/startseite/