Die Luft ist klar, aber kalt. Der Boden ist mit einer leichten Schicht aus Schnee bedeckt und bei jedem Schritt knirscht es unter den Sohlen. Immer wieder kämpft sich die Sonne durch die Wolken und bringt die tausenden Schneekristalle zum Glitzern. Es ist ruhig, die Welt liegt friedlich da, der Schnee scheint jegliches Geräusch zu dämpfen. Auch wenn es nicht immer so idyllisch zugehen mag, Winterwanderungen haben viele Vorzüge. Für mich ist es definitiv dieses Bild der Ruhe, andererseits die erfrischende klare Kälte, die die Lebensgeister wieder weckt und die Vorfreude auf die warme Stube zu Hause steigert. Auch wenn die Finger kalt sind, der Wind ab und zu ins Gesicht weht und einige Straßen und Wege nicht zugänglich sind – wer weiß wo man schöne Winterwanderungen unternehmen kann, wird wundervolle Stunden in der Natur genießen.
Inhaltsverzeichnis
Spaziergänge und Winterwanderungen im Schnee auf der Hohen Wand
Schafft es der Schnee nicht ganz zu uns ins Tal locken verschneite Wege in den Bergen. Die Hohe Wand ist mit ihrem ausgedehnten Plateau und Wandernetz ist dabei wie gemacht für unvergessliche Wintererlebnisse im Schnee. Ob aussichtsreich, mit süßen Tierbegegnungen, mit Familie oder alleine, der Naturpark bietet unzählige Möglichkeiten.
Wer eine kleine Runde bevorzugt kann vom Naturparkhaus durch den verschneiten Wald zur Kleinen Kanzel (30min) und der großartigen Aussicht auf den Schneeberg wandern, oder vom gleichen Ausgangspunkt auf der sog. Schneebergblick Runde zur Aussichtswarte (15min) marschieren. Ein wenig weiter wandern Familien am Gehegerundweg (1 Stunde), der ebenfalls beim Naturparkhaus, den süßen Hasen, Schafe, Alpakas starten und durch den Winterwald zu Steinböcken und Hirschen führt. Auch die Runde durch den Hexenwald bietet sich im Winter perfekt für einen Winterspaziergang mit Kindern an.
Winterwanderungen in Puchberg
Auch in Puchberg liegt die Schneewahrscheinlichkeit höher als anderswo. Die niedrigeren Temperaturen, die hier das ganze Jahr über herrschen, machen sich gerade an Wintertagen bezahlt.
Wandern zur Hengsthütte in Puchberg
Ein wenig herausfordernd, aber wunderschön ist die Winterwanderung zur Hengsthütte am Fuße des Schneebergs. Entlang der Schienen der Schneebergbahn führt der Weg nach oben zur Hütte, die im Winter an Wochenenden geöffnet hat. Durchfrorene Wanderer können sich in der Gaststube am Holzofen Aufwärmen und bei ausreichend Schnee für den Rückweg eine Rodel ausleihen. (Rückgabe im Tal bei der Galerie Voka)
Spaziergang von Losenheim nach Puchberg
Der Spazierweg von der Burg Losenheim nach Puchberg führt gemütlich und relativ eben durch die Winterlandschaft. Ein wenig ungeschützt (Vorsicht bei Wind) führt der Weg zwischen Wiesen hin nach Sonnleiten zum Sebastianwasserfall, der bei ausreichend Kälte mit hunderten Eiszapfen beeindruckt. Weiter geht es auf der wenig befahrenen Straße am Waldrand in Richtung Puchberg. Vor allem retour (leider auf der gleichen Strecke) verzaubert der Weg mit großartigen Schneebergblicken.
Winterliche Runde „Auf der Wiese“ (Prigglitz)
Auch die Winterwanderung am Plateau bei Prigglitz ist im Winter herausragend schön. Der Blick auf Rax, Semmering & Co ist zur kalten Jahreszeit beeindruckend, der Weg meist sogar mit der Rodel zu befahren. 4km lang wandern Winterliebhaber zwischen verschneiten Wiesen, großartigen Bergblicken und einem schönen Winterwald am Hochplateau "auf der Wiese" zurück zum Ausgangspunkt.
Winterspaziergang bei Höflein an der Hohen Wand
Eine kleine feine Runde gibt’s für Winterliebhaber in der Gemeinde Höflein an der Hohen Wand. Ausgehend von der idyllisch und imposant gelegenen Pfarrkirche Maria Kirchbüchl führt ein kleiner asphaltierter Weg in die sogenannte Komühle. Ein Ort, der an einem Dezemberwochenende im Jahr zur Adventmeile Höflein wird, der ansonsten einen Dornröschenschlaf fristet.
Der kurze Weg (ca. 30min) führt vorbei an der barocken Pfarrkirche hinunter zu einem kleine Bach und an dessen Ufer entlang. Zwischen verschneiten Wiesen und einsamen Häusern geht's zur Hauptstraße und von dort wieder retour zum Ausgangspunkt.
Winterwanderung auf die Gfiederwarte
Einer der schönsten Winterwälder der Region liegt um die Gfiederwarte, so wurde mir schon mehrfach von meinen Eltern versichert. Ein Misch-Nadelwald aus Weiß- & Schwarzföhren, Fichten und Tannen und nach meinen mehrfachen Winterwanderungen zur Gfiederwarte kann ich diesen Eindruck nur bestätigen. Zwischen den hohen Bäumen des Waldes blitzt immer wieder die Sonne durch, die Schneeflocken tanzen durchs Sonnenlicht. Je nach Weg führt die Wanderung rund 2,5 Stunden über Vöstenhof zum sogenannten Vierbrüderbaum: einer 900 Jahre alten Schwarzföhre, danach weiter zur Gfiederwarte am Gipfel des Ternitzer Hausbergs; oder auf direkten Weg zur Warte. 82 Stufen später genießen Winterwanderer Blicke über die sanft bewaldeten Hügeln des Ternitzer Umlands und den Naturpark und zum Schneeberg- Rax-Semmering-Gebiet.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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