Meine schönsten Entdeckungen im Jahr 2020

Fast hätte ich es geschrieben. Denn es war eines der ersten Wörter, die mir  beim Gedanken an das Jahresende von 2020 in den Sinn gekommen ist: geschafft. Ein ziemlich seltsames, aufgeregtes und schwieriges Jahr geht zu Ende. Geschafft stimmt aber in zweierlei Hinsicht nicht. Denn in Anbetracht der neuen Pläne unserer Regierung zeichnet sich mit aller Klarheit ab: Geschafft ist hier noch lange nicht alles und wir „dürfen“ gespannt bleiben, was 2021 noch auf uns zukommen wird.

ABER: Das Jahr 2020 als „endlich vorüber“ oder eben „geschafft“ zu bezeichnen würde viele Erlebnisse abwerten. Denn auch ohne große Reisen haben wir einzigartige Orte entdeckt und atemberaubende Stimmungen erlebt. Überraschend ist das wohl kaum, denn der Fokus auf Entdeckungsreisen im eigenen Land, im eigenen Bundesland und sehr häufig im eigenen Bezirk, ist für mich schon lange kein neuer. Auch wenn ich mich – und das gebe ich offen zu – sehr über meine geplanten Reisen nach Brügge und Südschweden gefreut hätte und die Sehnsucht nach einem Strandspaziergang, einer unbekannten historischen Altstadt oder dem Meer schon sehr groß ist.

We roam home – Warum sich Mini-Abenteuer vor der Haustür lohnen

Wer mich kennt und schon wenig länger hier im Blog vorbei schaut, weiß aber auch, dass meine Neugierde nicht an Ländergrenzen gebunden ist. Es geht mir um Landschaften, Geschichten, Stimmungen oder besondere Orte, die auch vielerorts in Österreich zu finden sind; und wenn ich diese entdecke bin ich – das geb’ ich auch gerne zu – fast noch ein Stückchen mehr begeistert. Nicht nur, weil ich diese Orte schnell und einfach wieder besuchen kann. Sondern auch, weil mir dadurch vor Augen geführt wird, dass ich noch bei weitem nicht alles in meiner Heimat entdeckt habe. Dass viele schöne unvergessliche Momente ohne große Weltreise in greifbarer Nähe auf mich warten.

Gerade heute eine wertvolle Erkenntnis. Darum hab’ ich mich auch dieses Jahr zu einer kleine Foto-Rückschau von unseren schönsten Erlebnissen und Entdeckungen im Jahr 2020 entschlossen; und hoffe somit auch ein wenig Reiseinspirationen vor der Haustür zu geben. Für ein Jahr, in der die Reisen möglicherweise erneut im kleineren Radius stattfinden werden, aber auch für danach. Denn zuhause auf Entdeckungsreise zu gehen lohnt sich immer. Ob 2020, 2021 oder später.

Unsere schönsten Momente und Entdeckungen in 2020

Den Beginn macht dieser Waldboden voller blühender Schneeglöckchen am Leitn‘ Weg zwischen Scheiblingkirchen und Thernberg.

Schneeglöckchen am Leitn Weg zwischen Thernberg und Scheiblingkirchen

Immer wieder begeistert uns die Zeit im Wald. Zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Stimmungen, machen wir Entdeckungen im Wald am Dachenstein vor unserer Haustür zwischen Netting und Winzendorf. Im Frühling mit einem Waldboden aus Bärlauch, Veilchen und blühenden Wildsträuchern. Im Herbst mit vielen bunten Blättern und Eicheln am Waldboden. Später sorgt der erste Reif am Weg oder auf den Beeren der Sträucher für winterliche Stimmung.

Kurzurlaube in Österreich – Entdeckungen außerhalb Niederösterreichs

Auch auf unseren kurzen Urlauben innerhalb von Österreich durften wir wunderbare Orte kennen lernen. Eine der besten Entdeckungen liegt dabei gerade mal 1,5 Autostunden von uns entfernt: die sanften Hügeln des steirischen Almenlands. 

(//Werbung, Einladung//) Mit Beobachtungen im Teichalm-Moor, grandioser Aussicht vom Gipfel des Plankogels und unzähligen Fotostopps zwischen Sommeralm und Teichalm.

Wanderung am Moorlehrpfad auf der Teichalm
Gipfelkreuz am Plankogel auf der Sommeralm, Urlaub im Almenland

Auch die Familienwanderung rund um den vorderen Langbathsee war für uns eines der Highlights des Jahres 2020. Diesen Sommer haben wir den See, der schon lang kein Geheimtipp mehr ist, das erste Mal besucht. An einem Regentag haben wir das Ufer dieses Naturjuwels im Salzkammergut umrundet und konnten die einzigartige Stimmung hier fast alleine genießen.


Sommertage in den Wiener Alpen am Wasser

Besonders beeindruckt hat uns die Leitha, die wir dieses Jahr zwei Mal genauer erkundet haben. Der Kurzbesuch bei ihrem Ursprung in Lanzenkirchen und der 4km lange Rundweg in der Leitha- Au am Naturlehrpfad in Katzelsdorf. Erfrischung, Erholung und einfach Natur pur.

Genauso still und überraschend schön: der Naturlehrpfad in Kaiserbrunn, mit kniehohen Blumenwiesen, versteckten Schotterbänken bei der Schwarza und dem beeindruckenden kaiserlichen Brunnen vor Ort. Weniger still, aber landschaftlich immer wieder beeindruckend war auch unser besonderes Pausenplatzerl im Höllental ein Stück Richtung Hirschwang am 1. Wiener Wasserleitungsweg.

Papa und Tochter am Naturlehrpfad in Kaiserbrunn
Schild am Naturlehrpfad Kaiserbrunn
Trinkbrunnen auffüllen am Brunnen in Kaiserbrunn, Naturlehrpfad Kaiserbrunn


Größere und kleinere Berge Niederösterreichs

Auch die Bergwelten der Wiener Alpen haben uns unvergessliche Ausblicke und Momente beschert. Sei es die Aussicht vom Otto-Haus auf der Rax, die wir bei einer kleinen Familienwanderung am Rax-Plateau genießen durften.

Blicke, die man kennt. Besonders schön waren die kleinen Entdeckungen, die eher unbekannten und überraschenden Aussichten, wie jene vom Blumberg bzw. Waldlehrpfad in Bad Fischau über die Region, wie an diesem Pausenplatz am Kaiserstein.

Oder die Aussicht vom Gipfel und Irmasteig am Kienberg bei Willendorf. Eines meiner persönlichen Highlights, denn es war auch meine erste Solo-Wanderung. Spontan hab‘ ich den Rucksack gepackt, die Tür ins Schloss geschmissen und auf unseren Hausberg gegangen.

Manchmal war es auch eher der Blick nach unten der besonders beeindruckend war. Auf die historischen Viadukte der Semmeringbahn am Bahnwanderweg zwischen Semmering und Breitenstein beispielsweise. Die Aussicht von der Warte am Doppelreiterkogel und den 20 Schilling Blick hab‘ ich so sehr genossen, das ich noch zwei weitere Male herkam. An einem strahlenden Herbsttag mit verfärbten Wäldern und verschneiten Bergspitzen war der Anblick fast noch schöner. Der umherziehende Nebel bei meinem letzten Besuch gab der Landschaft ihr ganz eigenes mystisches Flair.


Herbst- & Nebeltage im südlichen Niederösterreich

Apropos Nebeltage, apropos Herbst. Besonders im Oktober und November haben wir bei wundervollen spontanen Ausflüge und kurze Wanderungen neue Orte unserer Heimat entdeckt und bereits bekannte in einem völlig neuem Licht gesehen. Die schöne Neuentdeckung war für mich die Spazierrunde am Hochplateau bei Prigglitz („auf der Wiese“). 

Kuhweide in Prigglitz auf der Wiese
Blick auf den Semmering und Sonnwendstein von Prigglitz

Wunderschön auch unsere Wanderung zur Ruine Schrattenstein durch den bunten Herbstwald bei Schrattenbach.

Und natürlich, natürlich dieser absolut traumhafte Tag oberhalb der Nebelgrenze auf der Hohen Wand. Während viele Teile des Berges noch unter der Nebeldecke liegen genießen wir die Aussicht über die Landschaft, die Sonne und die Wolkendecke. Ein Traum.


Ausflüge ins Winter-Wunderland

Zuletzt kam dann noch Schnee. Sogar bis zu uns in den Garten. Das erste Mal den eigenen kleinen Hang am Tellerbob runter zu rodeln war einer der schönen Momente des Dezembers. Aber auch als der Schnee bei uns wieder geschmolzen war und wir einen Ausflug in den Schnee nach Semmering unternommen haben. Ein Schneespaziergang, Rodeln und durch den Schnee stapfen am 3. Adventwochenende.

Semmering im Winter mit Kindern
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.