Schallaburg vom Turniergarten aus
Die Schallaburg lockt nicht nur mit großartigen Ausstellungen, sondern auch mit ihrer Architektur und dem historischen Turniergarten. All das kannst du bei einem Besuch genauer unter die Lupe nehmen.

Die Schallaburg – mehr als ein Museumsbesuch

Seit 1974 werden in der Schallaburg jährlich Ausstellungen internationalen Niveaus organisiert. Die ursprünglich mittelalterliche Burg samt historischem Garten dienen jedoch nicht nur als Kulisse, sondern können auch bei einem Besuch auf eigene Faust oder mittels einer Führung besichtigt werden.

Dass ich in näherer Zeit über die Schallaburg schreibe, hätte ich eigentlich nicht erwartet. Nicht, dass die Ausstellungen dort nicht sehenswert wären, ganz im Gegenteil. Sondern weil ich eigentlich nicht über temporäre Veranstaltungen schreiben wollte. Ganz in Mission meines eigenen Freizeitvergnügens habe ich also die Schallaburg und die Wikinger Ausstellung besucht.

Drei gute Gründe für einen Ausflug zur Schallaburg

Warum ich dann doch über die Schallaburg berichte, hat einfache Gründe: Einerseits, weil die jährlich wechselnden Ausstellungen in der Schallaburg zwar nur temporär sind, aber immer einen Besuch wert sind. Andererseits, weil der Bau „das wertvollste Exponat der Schallaburg“ ist, wie die Verantwortlichen auf ihrer Website schön formulieren. Die Burg gibt es bei einem Besuch natürlich auch automatisch zu besichtigen und damit meine ich aber nicht nur die Ausstellungsräume, sondern auch den Rest samt Turniergarten. Was mit völlig neu war, aber mich umso mehr freute.

Natürlich perfekt für dich. Weil du jetzt weit mehr Gründe hast zur Schallaburg zu fahren und bei einem Ausflug Ausstellung, Burg und Garten in einem hast.

Die Dauerausstellung Schallaburg

Mehr über Burg und Garten

Der historische Turniergarten in der Schallaburg

Schallaburg Turniergarten
Der Turniergarten stammt ursprünglich aus der Renaissancezeit, wurde aber 1970 neu angelegt. Hier kannst du Flanieren und Pflanzenraritäten entdecken.

Der beste Ausgangspunkt für einen Besuch ist der Weg durch den Turniergarten. Ein Weg, den ich eher zufällig gehe. Nachdem ich mein Auto bei einem der Parkplätze geparkt habe, entdecke ich ein Schild zu einem alternativen Weg, abseits der Straße. Da ich sowieso Zeit habe folge ich dem Schild zu dem etwas längeren Weg. Nach ein paar Metern bergauf gelange ich zur äußeren Burgmauer und zum Eingang des Gartens. Der Turniergarten (ein Natur im Garten Schaugarten übrigens) wurde in den 1970er Jahren neu angelegt und bietet ein tolles Panorama auf die Burg. Langsam schlendere ich auf den Bau zu, vorbei an alten Rosen und seltenen Baumsorten. Biege immer wieder ab, entdecke weitere Pflanzenraritäten, rieche an duftenden Lavendelstauden. Lustwandle quasi auf 6500 Quadratmeter. Zum Verweilen laden zahlreiche Sitzplätze an der Mauer des Gartens ein, oder gemütliche Liegestühle im Apfelgarten (angeblich eine typische Anlage bei Renaissanceburgen). Ja hier weiß man offenbar, wie man es sich gut gehen lässt!

Apfelgarten Schallaburg
Ein nettes Pausenplätzchen gibt’s hier im Apfelgarten bei der Schallaburg.

Am anderen Ende des Gartens, stets im Blick, liegt sie dann übrigens auch: die Schallaburg.

Das wichtigste historische Ausstellungsstück: die Schallaburg

Eingang in die Schallaburg
Nicht nur die Ausstellungen in der Schallaburg sind sehenswert, auch die ursprünglich mittelalterliche Anlage ist einen Besuch wert!
Arkadenhof und Burgkapelle Schallaburg
Der Palas der ursprünglichen Burganlage gehört zu den ältesten erhaltenen Wohngebäuden Österreichs. Im Hintergrund übrigens die alte Rauchkuchl.

Nach diesem gelungenen Start, geht’s noch besser weiter. Denn rein zufällig entdecke ich, dass hier auch die Burg selbst besichtigt werden kann. Was soll ich sagen, das Kunsthistorikerinnenherz lacht. Weil, so häufig bekommt man in Österreich dann auch wieder nicht eine Renaissanceburg zu Gesicht. Obwohl die Burg ja eigentlich – wenn auch in kleinerer Form – aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhundert stammt. Der Palas (Wohngebäude) und die dazugehörige Ringmauer sowie die Krypta der romanischen Kapelle sind die ältesten erhaltenen Teile. Der Palas gehört damit zu den ältesten erhaltenen Wohnbauten Österreichs.

Der große Arkadenhof der Renaissanceburg

Dass das nicht so blieb, siehst du bei einem Burgrundgang schnell und kannst du dir wahrscheinlich denken. Immerhin ist die Schallaburg ja vor allem für ihren wunderschönen Innenhof samt Terrakottaausstattung berühmt. Verantwortlich für den Ausbau war ein neuer Besitzer aus dem Geschlecht der Losensteiner: Christoph und danach sein Sohn Hans Wilhelm. Sie wandelten die Burg in eine dreiflügelige Anlage um, die im 16. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Der große Arkadenhof wurde zwischen 1572 bis 1600 errichtet, dazu der Tuniergarten angelegt. Auch der berühmte Terrakotta Schmuck wurde in dieser Periode angebracht – unglaubliche 1600 Einzelteile, die mythologische Szenen und Wappen, Fabelwesen, Masken und Fratzen zeigen.

Schallaburg, großer Arkadenhof mit Terrakottaschmuck

Großartig sieht das natürlich alles aus. Alleine und in Seelenruhe schlendere ich auf dem Areal herum. Die meisten Besucher sind auf direkten Weg zum großen Arkadenhof und in die Ausstellungsräume gegangen. Ich flaniere in der Zwischenzeit ganz ungestört durch den kleineren, ebenfalls zweigeschossigen, schwarzen statt roten, Arkadenhof. Besichtige die Krypta, den Palas und die ehemalige Rauchküche und die Räumlichkeiten inklusive samt Freskenausstattung.

Die temporäre Ausstellung

Obwohl ich schon ein Zeital nimmer in der Schallaburg war und die letzten Ausstellungen nicht besichtigt habe – zwei habe ich selbst schon angeschaut und ich bin jedes Mal begeistert. Daher kann und möchte ich von meinen Eindrücken zu den Ausstellungen in der Schallaburg berichten.

  • Die Ausstellungen sind immer sehr kritisch und gut aufbereitet. Klischees oder Ähnlichem wird auf die Spur gegangen und das Team der Schallaburg ist bemüht, nur historisch fundiertes Wissen weiter zu geben.
  • Die Ausstellungen sind immer sehr interaktiv und abwechslungsreich. Es gibt Stationen, bei denen du selbst etwas ausprobieren kannst, es gibt Ausstellungsobjekte unterschiedlicher Art.
  • Alles stimmt hier, jedes Detail ist auf das vorherrschende Thema des Jahres abgestimmt. Angefangen vom Eingangsbereich bis hin zu der Beschriftung der Toiletten oder dem Menü im Restaurant.
  • Die Ausstellungen sind auch gut auf Kinder ausgerichtet, für die es viel selbst zu machen und entdecken gibt. Gut abgestimmt, immer dann, wenn es gerade beginnt für die Kleinen etwas fad zu werden. Natürlich kannst du auch als Erwachsener davon profitieren! 

Das rät dir freets für deinen Besuch in der Schallaburg

  • Parkplätze sind in rund 5 Gehminuten von der Schallaburg vorhanden.
  • Kinderwagen: Das gesamte Areal ist barrierefrei zugänglich.
  • Geh unbedingt den längeren Weg zur Burg. Der Blick zur Burg durch die Gärten ist einfach großartig.
  • Ermäßigungen: Es gibt verschiedene ermäßigte Tickets/Saisonkarten. Mehr Infos auf der Website der Schallaburg.
  • Der Burgrundgang findet jeweils am Sonn- und Feiertag um 13:00
  • NEU: Burgführung inklusive Bogenschießen (3,50) jeden Sonn- und Feiertag um 13:00
  • Du möchtest einmal Bogenschießen ausprobieren? Am Sa, So und Feiertag gibt’s hier um 13.00 – 16:00 stündlich und kostenlos die Möglichkeit dazu.
Pin Schallaburg
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Nützliche Hinweise zu deinen Ausflug

Schallaburg 1, 3382 Schallaburg
Öffnungszeiten: 28. März–08. November; Mo–Fr: 09:00–17:00; Sa, So und Feiertag bis 18:00 Kassaschluss 1 Stunde vor Schließung
Preise Ausstellung: Erwachsene 11,00; Senioren, Studenten (bis 26), Präsenz- und Zivildiener, Lehrlinge, Menschen mit eingeschränkter Mobilität: 10,00, Kinder (6-18): 3,50
Burgbesichtigung kostenlos
Dauer: 2 Stunden
Aktualisiert: 09. Februar 2020
www.schallaburg.at

Zuletzt besucht: 2015

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