Der Blick über die verschneite Bucklige Welt war es, der uns an diesem Wintertag zum Hutwisch lockte. Denn, auch wenn der Fernblick in diese Richtung verriet, dass es wohl bewölkter war, als bei uns zu Haus, ein wenig von der Hutwischwarte runter schauen würde schon gehen. Der Blick von der höchsten Erhebung der Buckligen Welt auf all die sanften Hügel stand mir noch vor Augen, auch wenn unser letzter Besuch im Sommer schon viereinhalb Jahre zurück liegt.
Durch den Winterwald auf die Hutwischwarte spazieren
Beim gut auffindbaren (mit einer Mini-Ausgabe der Hutwischwarte gekennzeichnet) Parkplatz steigen wir aus. Kleine weiße Schneeflocken fallen vom Himmel und der Wald, durch den wir gleich spazieren werden, zeigt sich von seiner schönsten winterlichen Seite. Die hohen Nadelbäume sind mit Schnee bedeckt, die Wege bergauf ebenfalls. Was nicht nur für die Optik und das Winterfeeling einfach traumhaft ist, sondern auch eine ganz neue Fortbewegungsmöglichkeit eröffnet: Rodeln. Schon nach ein paar Schritten kommen uns die ersten Familien entgegen. Warm in Schioveralls und Schneehosen eingepackt, mit Bobs im Schlepptau. Manche Kinder lassen sich noch von ihren Eltern hinauf ziehen, andere sausen schon das Bergab-Stück zum Parkplatz hinunter.
Wir stapfen erstmal vorbei, weiter hinauf. Wissend, dass es am Heimweg schneller und vor allem lustiger zugehen wird. Denn auch wir sind mit zwei Tellerbobs im Rucksack perfekt für einen Winterausflug gerüstet. Zuerst wollen wir aber rauf. Hinauf auf den Hutwisch, auf die höchste Erhebung der Buckligen Welt, auf 896 Meter. Und noch weiter auf die 22 Meter hohe Kernstock- bzw. Hutwischwarte.
Der Weg dorthin führt durch den wunderschönen Winterwald. Die Mini stapft an Papas Hand vergnügt durch den Schnee, die Große freut sich auf die Aussichtswarte und auch wir sind wie verzaubert. Mit so viel Schnee hätten wir gar nicht gerechnet. Stetig fallen die kleinen Flocken vom Himmel und die weiße Pracht knirscht unter unseren Sohlen.
Der Rundwanderweg 1 und weitere Wandermöglichkeiten am Hutwisch
Wir nehmen für unseren kleinen Spaziergang den Rundwanderweg 1. Nur eine, von mehreren Möglichkeiten auf den Gipfel zu gelangen. Da gäbe es auch direktere Wege, von denen ich aber bei Schnee abraten würde. Oder längere, wie den neu errichteten Bakabu Erlebniswanderweg, ausgehend von Hochneukirchen (den wir unbedingt im Sommer ausprobieren möchten).
Der Vorteil des Rundwanderwegs 1: Er ist nicht allzu lange (mit 50 Minuten beschildert), er ist trotz leichter Steigung gut für Kinder zu schaffen und es ist eine Forststraße, zumindest im ersten Teil bis zur Aussichtswarte. Daher kann man hier auch bei Schneelage einfach gehen und wieder mit der Rodel hinunter fahren. Im Sommer ist dieser Weg bis zur Warte auch für Kinderwägen geeignet.
Die Hutwischwarte – Aussichten über die Bucklige Welt
Nach rund 30 Minuten sind wir am Ziel angelangt. Einmal sind wir querfeldein durch den Wald gekraxelt, um den Weg abzukürzen (was aber bei dem rutschigen Untergrund keine so gute Idee und mehr mühsam als hilfreich war).
Gerade angekommen müssen wir zuerst natürlich gleich mal rauf auf die Warte. 22 Meter ist die (mittlerweile 100 Jahre alte) Aussichtswarte hoch. Schon nach ein paar Stufen schauen wir aufs benachbarte Gipfelkreuz runter (896m), oben angelangt über die Bucklige Welt. Der Blick ist trotz fehlender Weitsicht wunderschön. Die sanften Hügel liegen vor uns, bedeckt mit Wäldern und Schnee. Es ist ruhig, friedlich, rund um uns fast nur Natur zu sehen.
Auch unsere Große kann dieses Mal ungestört hinunter schauen, denn Teile der Aussichtswarte wurden verglast und geben so nun auch für kleinere Besucher den Blick frei. Im Windfang, dessen Ecke ebenfalls verglast wurde, setzen wir uns auf die Holzbänke und genießen die Aussicht. Wärmen uns mit einem heißen Tee aus der Thermoskanne und schauen den Schneeflocken zu, wie sie nach unten tanzen.
Winterfreuden für Groß und Klein
Wieder unten angelangt wird dann erst einmal der Hang auf dessen Eignung als Rodelhügel getestet. Immer wieder sausen die Kinder den kleinen Hügel hinunter, bis wir wieder aufbrechen. Denn minus vier Grad sind dann für jene von uns, die nicht permanent den Hügel rauf laufen, auf Dauer doch etwas frisch.
So marschieren wir mit flottem Schritt in Richtung Auto. Übrigens am selben Weg zurück. Denn, wie schon erwähnt, ein Forstweg eignet sich perfekt als Rodelbahn; und wo es geht wird der Weg dann am Bob rodelnd zurückgelegt.
Mein Fazit zur Winterwanderung am Hutwisch
Eine unserer liebsten Wanderungen im Winter (und auch im Sommer eigentlich). Ein Winterausflug, der für alle etwas zu bieten hatte. Rauf spazieren durch den Winterwald, runter schauen auf die verschneite Region und dann den Heimweg per Bob zurücklegen. Besser geht’s wohl kaum.
Weitere Tipps von freets
Der Parkplatz bzw. Ausgangspunkt liegt von Krumbach kommend auf der linken Straßenseite. Er ist aber dank Mini-Ausgabe der Hutwisch Warte kaum zu übersehen.
Vom Parkplatz selbst, oder aber von Hochneukirchen (Genuss-Tankstelle) führen verschiedene Rundwege auf den Hutwisch)
Für den Bakabu Erlebnisweg gibt’s auch ein Hörspiel, gelesen von Christian Tramitz. Alle Infos dazu findest du im Internet (dachderwelt.at) bzw. vor Ort.
Kinderwägen sind am Rundweg 1 bis zur Warte möglich (bei Schnee ist eine Rodel wohl besser).
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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