Rundwanderung vom Semmering auf den Pinkenkogel

Die rund 7 Kilometer lange Rundwanderung auf den Pinkenkogel steckt nicht nur voller großartiger Aussichten auf die umliegenden Bergwelt, sondern punktet mit hübschen Jahrhundertwendevillen und stillen Wegen. Eine abwechslungsreiche Wanderung im Semmering-Rax Gebiet.

Langsam verlassen wir die graue, kalte Winterlandschaft und durchbrechend kurz vor Semmering die Nebeldecke. Die Sonne blitzt vom Himmel und verwandelt die Welt in einen freundlicheren Ort. Zufrieden parken wir unser Auto direkt beim Kulturpavillon Semmering und starten motiviert zu unserer Wanderung auf den Pinkenkogel. Direkt hinter dem Hotel Panhans biegen wir in den Wald und folgen der Beschilderung. Der Wege sind von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, rund um uns ragen die kahlen Buchen in den Himmel. Auch wenn die Sonne bald wieder hinter einer Wolkendecke verschwindet genießen wir die Stimmung auf den stillen Wegen. Das leichte Knirschen des Schnees unter den Sohlen und die vereinzelten Aussichten auf den gegenüberliegenden (beschneiten) Hirschenkogel sorgen für etwas Winterstimmung während wir dem schmalen Serpentinenweg nach oben in Richtung Gipfel folgen.

Weg durch den Wald auf den Pinkenkogel

In Schlangenlinien dem Gipfel entgegen: der Weg auf den Pinkenkogel 

Rund 300 Höhenmeter legen wir auf diese Weise zurück. Zugegeben, dieses erste Stück der Wanderung gefällt mir zwar, ist aber rückblickend nicht das schönste Stück der Wanderung. Überhaupt bin ich überzeugt, dass das Wegstück an Frühsommertagen bestimmt reizvoller wäre. An diesem Februartag ist noch keine Spur von Frühling zu entdecken, noch bestimmen die kahlen Äste und das Laub des Vorjahres unsere Umgebung.

Doch Schritt für Schritt kommen wir auch ein höher hinauf. Die Laubbäume werden nun von Nadelbäumen abgelöst, Moospolster am Wegesrand bringen Farbtupfer in die Winterlandschaft. Auch die Blicke schweifen nun weiter. Zur leicht verschneiten Rax und dem wolkenverhangenen Schneeberg und über die Landschaft des Semmerings. Wir entdecken die Schienen der Semmeringbahn, das Kur- und Südbahnhotel und die Weinzettelwand, die wir schon so oft von der Doppelreiter-Aussichtswarte bewundert haben. Ganz hinten schauen wir auch auf die dicke Wolkenschicht, die unsere Heimatregion bedeckt.

Grandiose Aussichten und ein kleiner Hauch von Frühling

Der 2. Teil der Wanderung am Pinkenkogel überzeugt uns nun restlos. Während wir die letzten Meter zum Gipfel von herabrieselndem Schnee der hohen Nadelbäume begleitet werden, kämpft sich langsam die Sonne durch die Wolken und bereitet uns so einen wunderbaren Empfang. Kurz rasten wir bei der Hütte (nicht geöffnet, wie’s aussieht schon lange nicht mehr), genießen den ganz eigenen Anblick der hohen schneebedeckten Nadelbäume und die Aussicht, bevor wir wieder aufbrechen und dem breiten Forstweg nach unten folgen.

Der verschneite Weg ist nicht das einzige Highlight, vielmehr sind es die tollen Aussichten auf Rax und Schneeberg, die sich immer wieder in unser Blickfeld schieben. Begeistert marschieren wir bergab in Richtung Semmering, genießen die eigentümliche Wetterstimmung, die hier heute herrscht und jausnen auf eine der zahlreichen Bänke. Als wir den Pinkenkogel schon fast wieder verlassen entdecken wir endlich auch erste Frühlingsboten. Eine zarte Knospe einer Schneerose erzählt von kommenden warmen Tagen, während am mit Heide bedeckten Waldhang bereits die ersten kleinen lila Blüten zu entdecken sind. Genau hier siegt die Sonne übrigens endgültig über die Wolken und verstärkt mit ihrer Wärme die aufkommenden Frühlingsstimmung. 

Jahrhundertwende-Villen auf der Höhenstraße retour

Als wir den Wald auf Höhe des Südbahnhotels verlassen werden wir von blauem Himmel begrüßt. Der Blick auf das imposante Jahrhundertwende-Hotel, die verschneiten Bergspitzen von Rax und Schneeberg und den strahlend blauen Himmel ist einfach nur gigantisch. Kurz halten wir inne und genießen dieses einzigartige Bild, das einfach nie langweilig wird. Danach schlendern wir langsam auf der Höhenstraße weiter. Wir passieren weitere Jahrhundertwende Villen, werfen ab und an einen Blick in das kleine Höhenstraßen-Museum und stellen uns vor, wie anders die Welt wohl vor rund 150 Jahren ausgesehen hat. In aller Ruhe legen wir die letzten Meter unserer Wanderung zurück und genießen das „große Finale“ in vollen Zügen. Vogelgezwitscher, Schneerosen am benachbarten Hang, die strahlende Frühlingsonne und die warmen Temperaturen lassen uns nun schon wirklich vom Frühling träumen. Noch ein paar Wochen, denke ich, dann wird hier die Natur wieder aufblühen und die Welt in einen bunteren Ort verwandeln. 

Mein Fazit zur Wanderung auf den Pinkenkogel

Eine abwechslungsreiche Wanderung, die vor allem ab dem Gipfel bis zum Südbahnhotel wirklich traumhaft schön ist. Das erste Stück war im Winter zugegeben etwas eintönig, das mag aber wohl auch an der fehlenden Vegetation Mitte Februar liegen. Dafür waren die Aussichten wirklich toll, die wieder im Sommer durch die belaubten Bäume etwas eingeschränkt sind. Alles in allem aber sehr empfehlenswert.

 

Weitere Tipps von freets

  • Parkplätze gibt es rund ums Panhans bzw. Südbahnhotel ausreichend.

  • Die Wanderung ist auch öffentliche erreichbar, entweder du gehst vom Bahnhof Semmering das Stück zu Fuß zum Hotel Panhans, oder nimmst den Bus: Bushaltestelle Semmering, Hotel Panhans (Linie 343).

  • Festes Schuhwerk erforderlich

  • Keine Einkehrmöglichkeit am Weg

  • Mein Komoot-Track besagt für die Tour 280hm, während die Bergfex-Aufzeichnung von meinem Papa 368hm anzeigt. Ich meine seine hat Recht, genau kann ich es aber nicht sagen.

Besucherinfos
Ausgangspunkt:Hochstraße 32b, 2680 Semmering (Kultur.Sommer.Semmering bzw. Hotel Panhans)
Länge :6,8km | rd. 300hm
Dauer:3 Stunden
Schwierigkeitsgrad:mittel
Zuletzt gewandert:Februar 2025
Claudia Schlager

Autorin Claudia Schlager

Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.