Hunderte Rosensorten, tausende Rosenstöcke und unzählige Blüten verwandeln den Doblhoffpark vor meinen Füßen in ein Blütenmeer. Pink, unscheinbar weiß, zart rosa oder blutrot blühen die edlen Blumen hier im Juni und Anfang September um die Wette. Ihre Schönheit konkurriert mit den barocken Fassade der Orangerie, mit den saftig grünen Blätter der alten Platane und den großformatigen Bildern des Fotofestivals. Ein beeindruckender Kontrast, der sich mir bei meiner morgendlichen Spazierrunde durch das größte Rosarium Österreichs bietet.
Rosen, Rosen und nochmal Rosen
25.000 Rosenstöcke und mehr als 900 Sorten verzaubern Besucher:innen in Baden bei Wien. Zugegeben auch mich, selbst wenn ich nicht der größte Rosenliebhaber bin. Die zarten Blüten, die teils über meinen Kopf ranken und von der Morgensonne in gleißendes Licht getaucht werden, begeistern auch mich.
Weitere Highlights im Doblhoffpark
Langsam durchquere ich das Areal. Folge den verschlungenen, kleinen Wegen, entdecke immer mehr Blüher und Facetten des Parks. Denn natürlich gibt es hier nicht nur Rosen zu sehen. Die alte knorrige Platane versteckte Blumen und Wasserläufe, das hübsche Gebäude der Orangerie, das beeindruckende Schloss Weikersdorf, dessen Terrasse gerade für die ersten Frühstücksgäste hergerichtet wird. Knallgelber Sonnenhut, sanfte Gräser, Anemonen, all das sind für mich ebenso Highlights, die es zu entdecken gibt.
Natürlich auch der Teich, den ich recht bald erreiche. Die schlanken Äste der Trauerweide tauchen in dessen Wasseroberfläche, am Ufer rasten Enten und schaukeln weiß lackierte Boote. Das schicke Café am gegenüberliegenden Ufer hat noch geschlossen, das köstliche Essen vom Vortrag ist mir aber noch lebhaft in Erinnerung (absolute Empfehlung an dieser Stelle).
Ich bin bei meinem Baden Aufenthalt mehrmals durch den Doblhoffpark spaziert und habe die Ruhe genossen. Die Blütenpracht, die Langsamkeit und die gemütlichen Sitzplätze ausprobiert. Jedes Mal ging es ruhig und entspannt zu, fast als wolle man die tausend Rosen nicht aus ihrem Dornröschenschlaf wecken.
Geschichtliches zum Rosarium & Doblhoffpark
Das war übrigens nicht immer so. Früher ging’s im Doblhoffpark richtig zu. Als der ehemalige Schlosspark (des Schloss Weikersdorfs) in den Besitz der Stadt Baden bei Wien kam wurde das Areal für alle geöffnet und war damals schon beliebtes Naherholungsgebiet. Bis 1831 wurde im Teich gebadet, bis vor wenigen Jahren eisgelaufen. In der Zwischenkriegszeit gab’s auf dem über 9ha großen Areal auch Ringelspiele, Schießbuden, Marionettentheater, eine Rutschbahn und ein Autodrom. Unter anderem.
Alles passé. Aber das macht nichts. Ein kleiner Kinderspielplatz sorgt noch für ein bisschen Action bei den jüngsten Besuchern. Die älteren verwöhnen sich lieber mit einem Eisbecher am Teich oder Café und Kuchen (oder Drinks) beim Schloss Weikersdorf. Auch ich schließe meinen Rundgang auf der Terrasse des Schlosshotels bei einem Kaffee, währen dich noch einmal über die blühenden Rosen schaue.
Mein Fazit zum Rosengarten in Baden bei Wien
Ein schöner Ort, der zu kleinen Spaziergängen einlädt. Besonders während des Fotofestivals gibt's hier natürlich viel zu sehen, die Sitzgelegenheiten (u.a. auch Liegestühle samt Food Truck) beim Schloss Weikersdorf laden zu gemütlichen Pausen.
Weitere Tipps von freets
Ein Besuch im Rosarium ist natürlich am schönsten, wenn die Rosen in voller Blüte stehen. Das kannst du im Juni (1. Rosenblüte) und September (2. Rosenblüte) erleben. Wobei mein Tipp natürlich der September ist. Denn dann gibt es (die ersten beiden Wochenenden) in Baden auch noch die Genussmeile. Ebenfalls gemütlich, ebenfalls in der Natur, aber eher mit Schwerpunkt Wein als Rosen.
Unbedingt auch ins Schloss Weikersdorf schauen. Dort auf der Terrasse zu sitzen und runter zu schauen, ist einfach herrlich.
Im Juni gibt’s immer ein Rosenfest, mehr Infos dazu auf der Website der Tourismus Information Baden.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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