Ragnar Axelsson, Tine Poppe, Sanna Kannisto, Erik Johansson, Helena Blomqvist – Zeile für Zeile reihen sich die Namen der international renommierten, nordischen Fotografen im Katalog des heurigen Fotofestivals aneinander. Ähnlich deren Werke, die zusammen mit einigen anderen Fotografien auf einer Länge von 7 Kilometer das größte Outdoor-Fotofestivals Europa bilden. Jederzeit und kostenlos zugänglich. Beeindruckend ist das schon, denke ich, während ich besagten Katalog durchblättere; und freue mich umso mehr auf den Streifzug durch das Fotofestival und die Stadt Baden bei Wien.
La Gacilly in Baden: mehr zum Fotofestival der Stadt
Kurz darauf stehe ich vor dem Besucherzentrum in Baden, dem Ausgangspunkt für die Stadt- und Gartentour des Fotofestivals (dort kommen beide Routen zusammen). Schon beim Herkommen bin ich an einigen großformatigen Bildern vorbeigekommen, die neugierig auf mehr machen. Auf andere Fotografien, aber auch auf die Geschichten und Intentionen dahinter.
Gut, dass ich das Fotofestival gemeinsam mit Elena (creativelena), Sabine und Tom (travelstoriesreiseblog) im Rahmen einer Führung erkunden und somit garantiert mehr zu ausgewählten Werken hören werde. Zuerst erfahre ich aber mehr über Fotofestival La Gacilly-Baden. La Gacilly übrigens deswegen, weil die Ausstellung ursprünglich aus dem gleichnamigen französischen Ort stammt. 2022 wanderten die, in Frankreich ausgestellten, Fotografien bereits zum fünften Mal in einem zweiten Schritt nach Baden. Mit ihnen die französische Kuratorin, die vor Ort festlegt wo und in welchen Dimensionen die Fotografien ausgestellt werden.
Eine Führung durch das Fotofestival La Gacilly–Baden
Auch wenn das Fotofestival jederzeit öffentlich und kostenlos zugänglichist, eine Führung macht den Besuch entspannter, aber trotzdem informativ. Immerhin ist die Gesamtlänge von sieben Kilometer schon beachtlich und würde mich wohl – Fotoliebhaber hin oder her –überfordern. Dass unsere Guide eine fundierte Auswahl für uns trifft, stört mich daher gar nicht (in eineinhalb Stunden können wir uns einfach nicht alles ansehen). Trotz Fokus auf ausgewählte Fotografien hab‘ ich das Gefühl so Vieles mitzunehmen. Immer wieder hören wir interessante Geschichten zu den Fotos, ihrer Entstehung und der Idee dahinter.
Österreichische Fotografinnen & die großen Werke der Skandinavier
Staunend schlendern wir an den Bildern vorbei, die an diversen Häuserfassaden der Stadt angebracht sind. Direkt im Herzen Badens beginnen wir mit drei österreichischen Fotografinnen Inge Morath, Christine de Grancy und Verena Andrea Prenner (eines der beiden Sonderthemen, die das Fotofestival abseits von „NORDWÄRTS!“ bereichern). Schritt für Schritt verfolgen wir die teils vergangene, teils fremde Welt, die hier festgehalten wurde. Hören die Geschichten der Fotografinnen, aber auch ihrer Bilder. Die Blicke schweifen über die beeindruckenden schwarz-weiß Fotografien, oder die großformatigen bunten (und wiederum brandaktuellen) Fotos, die fast wie Murals ganze Häuserfassaden bedecken.
NORDWÄRTS!
Ein wenig später folgen die Werke der Skandinavier. Beispielsweise die Bilder Ragnar Axelssons, die diese (jedenfalls für mich) so unvorstellbare, kalte, unwirtliche Welt des hohen Nordens zeigen und fast ein wenig krass mit der derzeitigen sommerlich hitzebedingten ausgetrockneten Umgebung Badens in Kontrast steht. Oder die fantastischen Fotografien Helena Blomqvists, die mich vor dem ehemaligen Bürgerspital ins Staunen versetzen. Oder die faszinierenden Werke von Erik Johansson, die uns alle ganz genau hinsehen lassen. Um nur einige Beispiele zu nennen.
In die Bilder versunken hören wir deren Geschichte, schlendern dabei in Richtung Doblhoffpark und entdecken immer weitere Werke. Allesamt sind sie sehenswert, rütteln auf, beeindrucken, versetzen uns ins Träumen oder Staunen.
Mein Fazit zum Festival La Gacilly-Baden
Beschreiben könnte ich hier wohl noch ewig, doch so wie auch meine Führung durch das Fotofestival, kann es hier nur punktuell geschehen. Sehenswert sind die Werke jedenfalls, deren Einbettung in den öffentlichen Raum macht das Ganze nochmal spannender; und ja – die Themen mögen teils surreal sein, schrammen aber oft nur einen Bruchteil an der Wirklichkeit vorbei, auf die wir uns zubewegen. Alles in allem eine tolle Veranstaltung, die sich auch ohne Führung lohnt. Wer viel mitnehmen möchte, ist aber mit Guide besser ausgestattet.
Weitere Tipps von freets
Den Katalog zum Festival gibt’s online zum Download oder im Besucherzentrum und Cinema Paradiso zu kaufen
Führungen gibt’s zwei Mal wöchentlich Donnerstag und Samstag (mehr Infos auf dieser Website) zum Preis von 10,00. Um Voranmeldung wird gebeten (info@baden.at | 02252 86800)
Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich und mit Kinderwagen möglich.
Grundsätzlich gibt es zwei Routen: die Garten-Route und Stadt-Route, Ausgangspunkt beider Touren ist das Besucherzentrum Baden.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
Der Beitrag erfolgte im Zuge einer Einladung (Presse- oder Bloggerreise, bzw. individuelle Einladung). Diese hat keinen Einfluss auf die Art und den Inhalt der Berichterstattung, die Berichterstattung erfolgte freiwillig und unbezahlt.
Einladung durch Stadt Baden (Bloggerreise)
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