Zugegeben, hätte uns nicht eine Freundin zu einem Wochenende nach Rottenmann eingeladen, so schnell wär ich wahrscheinlich nicht in dieses Eck der Steiermark gekommen. Oder hätte dort eine Wanderung unternommen. Und so muss ich eigentlich gleich zu Beginn danke sagen; nicht nur für die Einladung, sondern, dass ich so in diese unglaubliche Gegend gekommen bin. Denn, und das auch gleich zu Beginn, landschaftlich war die Wanderung zum Globuckensee und zur Rottenmanner Hütte so was von großartig. Dass die Anstrengung fast nicht gestört hat. Zumindest im Nachhinein gesehen.
Pilgern zur Rottenmanner Hütte
Los ging’s bei der Talstation der Materialseilbahn, wo wir auch unser Auto gleich parken konnten. Immer der rot-weiß-roten Beschilderung nach, immer bergauf und immer am Pilgerweg entlang. Wobei in der Wandergruppe schon ganz zu Recht gleich bemerkt wurde: „Uje, ein Pilgerweg. Da muss man immer büßen, da geht’s sicher ganz schön rauf.“ Ja, besagter Jemand ist mit mir hald auch schon den Pilgerweg bei St. Wolfgang gegangen; und ja, besagter Jemand hatte Recht. Aber während sich in St. Wolfgang die Steigung dann nach einer Zeit wieder etwas legte, blieb sie hier. Konsequent, ausdauernd, kräftezehrend.
Bergauf ging es, vorbei an kniehohen Farnen, rauschenden Bächen (OK, es war nur einer) und Pilgerstationen. Ganz den Weltreligionen gewidmet übrigens, immer mit einer Beschilderung. Die aber, ganz unüblich für mich, ignoriert wurde. Zu sehr musste ich mich konzentrieren, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Hätte ich das nicht gemacht, ich wär wieder umgedreht. Und da hätt ich mich heute noch geärgert.
Eigentlich war das nämlich schon kurz vor der Rottenmanner Hütte klar, dass sich die Anstrengung schon lohnt. Wo die Steigung kurz nachließ und der Weg durch satte Wiesen führte. Vorbei an einer kleinen Holzhütte, immer mit Blick aufs Gebirge (siehe Titelfoto). Richtig schön. Und vielleicht lag es auch daran, dass es mal ein wenig flacher zuging, richtig genossen hab’ ich diese Natur um mich. So sehr, dass ich in Anbetracht der Hütte gleich auch dafür war, noch zum See zu gehen. Weil, jetzt war man ja immerhin schon drin und ein warmes Essen bringt einen doch wieder aus dem Rhythmus.
Noch ein wenig weiter zum Globuckensee
Wobei, der Name klingt ja eigentlich nicht sehr vielversprechend. Aber, so viel sei gesagt, der See macht seinem Namen keine Ehre. Erstens, weil es eher Teich als See ist (das aber nicht minder schön ist) und zweitens, weil beim Anblick des Gewässers da die vorab aufkeimende Assoziation mit dem stillen Örtchen zur Verrichtung der Notdurft schnell wieder abflaut. Viel mehr vergessen wird angesichts des friedlich eingebetteten grünen Bergsees.
Auch nicht der Weg dorthin. War nämlich schon der Aufstieg zur Hütte eigentlich inmitten üppiger Vegetation, so wird das hier nochmal um ein Vielfaches getoppt. So grün war es hier, dass ich schon fast glaubte ich bin wieder in Schottland gelandet. Da kommt man natürlich nicht aus dem Staunen raus.
Weitere Tipps für deine Wanderung zur Rottenmanner Hütte
Parkplatz ist bei der Talstation der Materialseilbahn vorhanden
Festes Schuhwerk ist zu empfehlen. Meistens gehst du auf Schotterpisten / Forstwegen
Auf der Website der Rottenmanner Hütte findest du eine Beschreibung von dort zum See und andere Touren.
Die Wege führen nur zum Teil durch den Wald und sind manchmal in der Sonne. Also gut ausrüsten in Sachen Sonnenschutz.
Auf der Rottenmanner Hütte gibt es warme Mahlzeiten und die Möglichkeit zu Übernachten. Mehr Infos auf der Website der Hütte.
Der Weg kann auch ausgedehnt werden. Kurz vor der Rottenmanner Hütte geht’s zum Panoramaweg (+2 Stunden) und auch von der Hütte gibt’s einige weitere Wanderwege.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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