Bei allen großen Ereignissen, bei Festen und Feiern, freudigen Momenten ist "er" dabei. Im Becher, Plastikflöten, edlen Kristallgläsern, mit Hollundersaft, Pfirsichnektar oder pur. Die Rede ist vom Sekt. Aber seit wann gibt es Sekt eigentlich in Österreich? Und was ist nun genau anders bei der Herstellung von Sekt im Vergleich zu Wein? Und warum wird Sekt das Getränk des Teufels genannt? All diesen Fragen werden bei einem Ausflug zu den Schlumberger Kellerwelten beantwortet. Besucher erfahren hier nicht nur alles über die Firma Schlumberger und dessen Gründung, sondern auch über die „methode traditionelle“ (Champagner Methode), und über die Besonderheiten der Herstellung. Das Gläschen Sekt am Ende macht die Tour durch die Schlumberger Kellerwelten perfekt.
Von Schlumberger, alten Mauern und vom Flaschenrütteln
Nach dem Imagefilm über die Firma Schlumberger, wo du aufgeklärt wirst, warum denn nun vor allem der Schlumberger Sekt allen anderen Sorten vorzuziehen ist, aus welchen feinen und edlen Tropfen er bestehen und warum gerade Schlumberger so köstlich ist, geht es auch schon mitten ins Geschehen und in den Keller.
Der erste Sekt in Österreich – oder: die Gründung von Schlumberger
Im stimmungsvollen Verkostungsraum, dem ersten Teil der Schlumberger Kellerwelten, erfährst du dann alles über die Geschichte der Firma. Über einen gewissen Robert Alwin Schlumberger, der in die große Welt hinausging. Genauer gesagt nach Frankreich, noch genauer gesagt nach Reims. Wo er natürlich, Reims ist ja in diesem Sinne auch nicht unbekannt, in einer Champagnerkellerei arbeitete. Der Liebe wegen ist er dann – zum Glück seiner zukünftigen Frau Sophie und zum Glück aller Sektliebhaber – zurück nach Österreich gekommen. Und hat seine Tätigkeit einfach in Bad Vöslau weitergeführt. Seit 1842 also besteht die Firma Schlumberger und der dazugehörige Sekt. Der erste, der in Österreich produziert wurde. Übrigens trug der neue Schaumwein Österreichs den Namen Vöslauer Sparkling und schaffte es bereits im 19. Jahrhundert auf die Speisekarten einiger Königshäuser.
300 Jahre alte Sektkeller entdecken
Neben all diesem Wissen über Sekt und Schlumberger ist natürlich eins nichts zu vergessen: die Räumlichkeiten der Schlumberger Kellerwelten – sprich die Sektkeller von Schlumberger. Rund 300 Jahre alte Räumlichkeiten. Eindrucksvolle Räumlichkeiten, gekonnt beleuchtet und in Szene gesetzt. Da spazierst du durch runde, hohe Ziegelgemäuer, vorbei an schimmernden Sektflaschen und kannst immer wieder verstohlene Blicke in einen weiteren Kellergang werfen, den du passierst. Einige Kilometer ist das Kellersystem lang und einige Meter bist du hier unter der Erdoberfläche.
Ein Highlight der Kellerwelten ist der sogenannte Domkeller, der bei einer Besichtigung nicht fehlen darf. Von keinem geringeren errichtet als von Carl (Ritter) von Ghega. Genau, dem Errichter der Semmeringbahn, der hier auch einen Kellerabschnitt errichtete und herausragend gestaltete.
Von der Traube bis zum Schaumwein: Der Schauraum der Schlumberger Kellerwelten
Nachdem du also schon einen kleinen Eindruck bekommen hast, bei etlichen Kellerräume und gefühlten hunderten lagernde Sektflaschen vorbei gekommen bist, geht’s also nun zur Sache: zur Sektproduktion. Welcher Wein wird denn nun als Grundwein verwendet, wie lange dauert die Lagerung, was ist eine Dosage? Von Station zu Station wirst du durch die Herstellung von Schlumberger geführt. Vorbei an den Weinfässern, stellvertretend für den Grundwein, den Flaschengrößen, hin zur Lagerung und den Rüttelpulten, wo du dich sogar selbst als Rüttelmeister versuchen kannst. Hier wird einfach jeder einzelne Schritt gut und anschaulich erklärt.
Am Ende geht’s noch durch weitere Keller, vorbei an weiteren Besonderheiten und mit weiteren Geschichten. Bis du wieder zurück aus den Schlumberger Kellerwelten an die Oberfläche kommst. Und hier wartet zur Feier des Tages ein Gläschen Schlumberger zur Verkostung auf dich! Ein perfekter Abschluss für einen kulinarischen Ausflug!
Weitere Tipps von freets für deinen Besuch in den Schlumberger Kellerwelten
Eine öffentliche Führung findet um 16:00 von Mittwoch–Samstag. Voranmeldung ist nicht nötig. Wenn du lieber zu einer anderen Uhrzeit kommen möchtest, gibt es einen Audioguide (via App) in 6 Sprachen.
Jeder Besuch inkludiert die Verkostung einer Schlumberger Sorte.
Die Schlumberger Kellerwelten sind optimal öffentlich zu erreichen! Einfach mit der U4 zur U-Bahn Station Spittelau. Von dort sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß zu den Kellerwelten
Jacke mitnehmen! Die Führung findet 50min unter der Erde statt, es kann frisch werden.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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