Zwei Mal bin ich nun schon im Winter zur Gfiederwarte gewandert. Einmal vor Jahren die ausgedehnte Runde über Vöstenhof zur Gfiederwarte. Damals noch ohne Kinder, um nach Tagen voller Keksen und Weihnachtstrubel endlich wieder mal die frische Luft und Bewegung zu genießen. Das zweite Mal gestern, im 2021er Jahr, den kürzeren direkten Weg mit meinem Mann und beiden Töchtern. Schön wars da und dort. Auch wenn natürlich die kleine Route noch lebhabfer in meiner Erinnerung liegt. Die Stimmung im frisch angezuckerten Wald, die Sonne, die durch die hohen Bäume scheint, der Schnee, der über unseren Köpfen schmilzt und immer wieder in Form von Schneebatzen auf uns runter fällt. Das war schon ganz speziell, aber dazu später mehr.
Was die Touren gemeinsam haben? Sie führen durch einen wirklich schönen Winterwald hinauf zur Gfiederwarte, eröffnen großartige Aussichten über die Region und sind (noch) ein absoluter Insidertipp für Kurzwanderungen in den Wiener Alpen. Ausgangspunkt ist bei beiden Wegen übrigens der Ternitzer Ortsteil St. Johann. Wir starten unsere Wanderung also direkt am Fuße des Gfieders in St. Johann. Von hier führen zwei Wege zum Ziel: die blau-weiß-markierte Route durch den Wald, steiler aber direkt und daher kürzer. Oder die Route in Richtung Vöstenhof, die dich dann über den sog. Vierbrüderbaum zur Gfiederwarte führt.
Zwei Wander- & Spazierwege auf die Gfiederwarte
Winterwanderung über Vöstenhof zum Vierbrüderbaum und der Gfiederwarte
Vom Parkplatz nehmen wir den Weg gerade aus, marschieren ein winzige Stück auf der Straße und biegen dann leicht bergauf in den Wald in Richtung Gfieder. Denn gleich am Anfang teilt sich der Weg drei Mal: die Straße, die nach Sieding führt, der Weg nach Vöstenhof und der direkte Weg zum Gfieder, der schon vorab links hinauf führt. Wir gehen quasi den mittleren, den längeren, aber einfacheren Weg zur Gfiederwarte nach Vöstenhof und zum Vierbrüderbaum.
Genau hier wendest du dich scharf nach links, weiter bergauf. Vorbei am Vierbrüderbaum – einer 900 Jahre alten Schwarzföhre. Die ihren Namen und Status als Naturdenkmal der Tatsache verdankt, dass sie aus vier Stämmen bestand. Die leider jedoch ihrem Namen nicht mehr alle Ehre macht, da ein Blitz in den Baum einschlug und den Baum auf zwei Stämme reduzierte. Sehenswert aber auf alle Fälle noch immer.
Von hier folgst du der roten Markierung, zuerst am Waldrand und dann auch durch den Wald bis zu einer großen Wegkreuzung. Hier kannst du entweder weiter hinauf zur Gfiederwarte wandern und die Aussicht von der Warte genießen (würd ich schon, aber wer schon müde ist, der hat hier die Chance den Weg noch schön abzukürzen), oder auf der blau-weißen Markierung wieder zurück zum Ausgangspunkt wandern.
Winterlicher Spaziergang zur Gfiederwarte – der direkte Weg
Das zweite Mal sind wir den oberen Weg gegangen. Gleich links hinauf zum Wald gegangen und gleich von Anfang an der blau-weißen Markierung gefolgt. Stetig bergauf sind wir zu viert durch den wunderschönen Winterwald gewandert und haben die Natur genossen. Die einzigartige Stimmung, die hier dank Kampf zwischen Schnee und Sonne entstand. Sind auf leicht angetauten Waldboden und dann wieder auf Schnee spaziert, haben die weißen Äste der Bäume und Sträucher bewundern und haben versucht den dicken Schneebatzen, die von den Bäumen fielen auszuweichen (nicht immer mit Erfolg).
Der blaue Himmel, das grüne Moos, der weiße Schnee und dann noch die Sonnenstrahlen, die immer wieder zwischen den hohen Stämmen haben den ganzen Wald eine besondere Stimmung verliehen. Rund 40 Minuten später (Tempo mit 4,5jährigem Wandermädchen) haben wir unser Ziel erreicht: die Gfiederwarte.
Aussichten von der Gfiederwarte genießen
Auf 609 Höhenmeter, am Gipfel des Gfieders, steht die Aussichtswarte. 82 Stufen führen 14 Meter weiter hinauf und bieten eine schöne Aussichtsplattform und eine noch schönere Aussicht. Ganz klar, dass wir auf direktem Weg hinauf mussten (auch wenn unsere Große ein wenig Respekt von der offenen Stiege hatte, aber die Neugierde hat doch gesiegt). Oben angelangt haben wir die letzten Sonnenstrahlen genossen, bevor sie ganz hinter der Wolkendecke verschwand. Wir haben den verschneiten Schneeberg bestaunt, den Sonnwendstein, das Ternitzer Umland; die gesamte Region (inklusive unserem Haus) lag uns zu Füßen. Bis hin zum Burgenland auf der gegenüberliegenden Seite.
Retour geht es bei beiden Wegen wieder zurück, auf direktem Weg in Richtung Parkplatz.
Mein Fazit zur Wanderung auf die Gfiederwarte
Besonders der direkte Weg eignet sich ideal für eine kurze Wanderung oder Familienwanderung. Am Ende wird es zwar etwas steil, alles in allem ist die Strecke aber gut für Kinder ab 5 machbar. Die Warte samt Aussicht ist ein extra Anreiz für den Aufsteig.
Das rät dir freets für deine Wanderung auf die Gliederwarte
Vor Ort gibt es einen kleinen Parkplatz, oder vielmehr eine Parkmöglichkeit (am Fuße des Gfieders)
In Summe führen drei Wege auf den Gfieder: im Tal am Fuße entlang nach Sieding, leicht bergauf Richtung Vöstenhof oder stärker bergauf in Richtung Gfiederwarte.
Kinderwagen: Waldweg, aber beim direkten Weg möglich. Es ist nur schwierig, weil es bergauf geht.
Auf gehlebt findest du einen größeren Rundwanderweg von Sieding über die Gfiederwarte & retour (13km).
Winter: Bei genug Schnee eignet sich der Rückweg perfekt als Rodelbahn.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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