Ein Badetag im Moorbad Schrems bringt für mich als südliche Niederösterreicherin ein eher ungewöhnliches Badeerlebnis. Denn das Wasser des naturnahen Badeteichs stammt aus dem benachbarten Hochmoor Schrems. Wer trotzdem ein paar Schritte ins Wasser wagt, verbringt hier einen wunderbaren, naturnahen und vor allem einzigartigen Badetag.
Eine spontane Abkühlung nach dem Wandern
Nur schnell die Füße ins Wasser halten und kurz im Moorteich abkühlen. Das war der Plan, und der wurde umgesetzt. Zu viert waren wir vorhin am Naturparkweg durchs Hochmoor Schrems unterwegs, zu dritt gehen wir noch ein paar Meter weiter zum benachbarten Moorbad. Mein Mann parkt einstweilen das Auto direkt vor dem Bad, während wir schon mal schauen, wie kalt das Wasser ist.
Das Moorbad Schrems liegt nur ein paar Meter vom UnterWasserReich Schrems und den Ausgangspunkt der Wanderungen durchs Hochmoor entfernt. Der dunkle Moorteich, der hier zum Baden genützt wird, enthält auch moorhaltiges Wasser vom Nachbarn (Hochmoor). Bald schon haben wir das Gelände des Bades erreicht und steuern die kleine Insel und die flache Bucht samt Sandstrand an. Dass das Bad überall und gratis zugänglich ist, ist für unseren Plan, uns nur mal kurz abzukühlen, perfekt.
Im Moorbad mit Kleinkind und Nichtschwimmer
Wir steuern direkt den kleinen Badestrand an, der sich für unsere Kinder eigentlich optimal zum Baden eignet. Das Ufer fällt seicht ab, der Untergrund ist Sand. Auch unsere Minimaus will ihre Schuhe ausziehen und ein paar Schritte ins Wasser. Doch beim ersten Schritt will sie sofort wieder raus. „Das rote Wasser mag ich nicht“, schluchzt sie und fordert ihre Schuhe zurück. Gut, keine große Überraschung für uns, da unsere jüngste Tochter ohnehin jegliches Wasser lieber meidet, sei es glasklar, rot oder grün. Anders unsere größere Tochter, die begeistert Schritt für Schritt in den Moorteich geht. Das Wasser schreckt sie überhaupt nicht, sie ist sogar ein wenig fasziniert davon.
So bleibt unsere Jüngste gemeinsam mit ihrem Papa am Ufer und zeichnet Gesichter in den Sand (auch gut), während der Rest der Familie bis zu den großen Steinen im Wasser marschiert. Selbst hier, ein paar Meter abseits, reicht mir das Wasser nur ein bisschen über die Knie, meiner Tochter bis zum Bauch. Wir setzen uns auf die aufgeheizten Steine und schauen zurück ans Ufer.
Am nächsten Tag werden wir hier in der seichten Bucht ein paar Runden schwimmen, auf den anderen Steinen zur Insel balancieren (was dann auch der Jüngsten, vor allem wegen der schlafenden Enten auf der Insel gefällt) und den Sommertag genießen.
Das übrige Angebot für Badegäste
Lange bleiben wir zwar am nächsten Tag auch nicht (das Programm ist einfach zu voll), aber ein wenig können wir uns noch umschauen. Weiter vorne in Richtung Restaurant entdecken wir eine Rutsche für die kleinen Badegäste und viel Liegeplatz für die größeren. Dahinter liegt vor allem viel Grün, im Gras schlafen ein paar Enten, in Richtung Hochmoor säumen Birken und andere Bäume das Ufer. Viel los ist trotz dem doch recht warmen Sonntag nicht, vielleicht liegt es auch an der Mittagszeit.
Das Restaurant bildet übrigens den Abschluss und ist im Sommer bis 22:00 geöffnet. Schön ist das sicher, hier quasi mitten in der Natur auf der Terrasse zu sitzen und auf den Teich bzw. den Abend- oder Nachthimmel zu schauen. Vielleicht ja in ein paar Jahren, beim nächsten Urlaub in Schrems.
Mein Fazit zum Moorbad Schrems
Das trübe und dunkle Wasser des Moorteichs ist natürlich gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Das (kostenlos zugängliche) Bad drumherum ist stimmig naturnah und unaufgeregt gestaltet, was mir gut gefallen hat. Auch die kleine Insel und die Granitsteine, die dorthin führen bzw. der seichte Sandstrand waren Highlights.
Weitere Tipps von freets
Parkplätze sind direkt vor Ort und auch etwas abseits beim UnterWasserReich vorhanden.
Das Bad eignet sich auch perfekt für Kleinkinder und Babys. Auch wegen dem kleinen Sandstrand, an dem das Wasser sehr seicht abfällt.
Kinderwägen können problemlos mitgebracht werden.
Im Winter kann man hier bei ausreichend Kälte auch eislaufen.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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