Im Oktober 2015 besuchte ich das erste Mal das Unterwasserreich Schrems nach einer kleinen Wanderung durchs benachbarte Hochmoor Schrems. Der abschließende Ausflug bietet sich nicht nur örtlich an, sondern auch thematisch, denn das UnterWasserReich Schrems ist gleichzeitig Zentrum des Naturparks Hochmoor Schrems. Hier werden Themen dieser einzigartigen Naturlandschaft genauer beleuchtet und interessierten Besucher:innen vermittelt. Dabei sind mir vor allem die Fischotter, die ich hier das erste Mal hautnah erleben durfte, in Erinnerung geblieben; die großen Stege zwischen den Teichlandschaften, die Aquarien drinnen und die Seilfloße im Wassergarten.
Dieses Jahr (2021) bin ich wieder gekommen. Wieder mit meinem Mann und wieder nach einer Wanderung durch das Hochmoor Schrems. Dieses Mal aber im Sommer und mit meinen beiden Töchtern und somit einem ganz neuen Zugang zum Naturparkzentrum.
Moor, Teich und Wasser – ein paar Infos zum Unterwasserreich Schrems
Nur kurz so viel vorab: Das Unterwasserreich liegt in Schrems, zwischen Moorbad und Naturpark Hochmoor Schrems. Die Lage ist verständlich, denn das Unterwasserreich ist nicht nur Museum, sondern Naturparkzentrum. Naturgemäß liegt der Schwerpunkt auf der umliegenden Landschaft und dessen Bewohner. Im Waldviertel ist vor allem ein Lebensraum stark vertreten: das Wasser (v.a. in Form von Teichen). 1800 von 1900 künstlich angelegten Teichen Niederösterreichs liegen im Waldviertel. Eine Unterwasserwelt sollte daher auch nirgendwo anders sein als im Waldviertel, versteht sich.
Fischotter-Schauführungen
Beide Male kommen wir zur rechten Zeit. Schon bei der Kassa erfahren wir, dass schon bald die öffentliche Fischotter-Fütterung losgehen würde. Die Aufregung ist groß. 2015 bei mir, die ich noch nie zuvor einen Fischotter in unmittelbarer Nähe gesehen hatte. 2021 bei meiner großen Tochter, der es ebenso geht. So machen wir uns schnurstracks auf den Weg zum Gehege. Passieren den Wassergarten und biegen zu einem kleinen abgelegenen Teich, an dessen Ufer schon ein paar interessierte Besucher stehen. Gebannt verfolgen wir durch den Zaun das Geschehen, beobachten die Fischotter-Dame, wie sie flink durchs Wasser taucht und ihr Essen wieder herausfischt. Fische, Zucchini und Küken (die sie tatsächlich am liebsten hat).
Übrigens gibt's bei unserem dritten Besuch mit der Fischotter-Exklusiv Führung ein ganz besonderes Erlebnis für uns. Denn wir dürfen nicht nur bei der Vorbereitung des Futters helfen, sondern Otto den Fischotter an diesem Tag sogar selbst füttern. Was für ein Erlebnis. (Werbung | im Zuge einer bezahlten Kooperation mit Waldviertel Tourismus)
Ein nachgebauter Otterbau, eine Rutsche, Mikroskope und noch mehr spezielles Angebot für Familien
Später gehen wir wieder rein. 2015, ohne Kinder, widmen wir uns der Ausstellung und lesen und staunen über die vielen kleinen und größeren Wasserbewohner, die es hier zu entdecken gibt. Plankton im Live-Mikrotheater (stark vergrößert, fotografiert und auf die Leinwand gebracht), das sich je nach Jahreszeiten ständig verändert, später dann größere Bewohner, wie Wasserläufer, Krebse oder heimische Fische wie Hecht, Wels oder Karpfen.
Mit Kindern sieht die Sache ein wenig anders aus. War da nicht anfangs von einem Otterbau die Rede? Mit Rutsche? Den müssen wir nach der Fischotterfütterung natürlich gleich suchen und schon bald werden wir fündig. Statt der echten Otter sausen nun zwei kleine Otter („im Spiel“) durch den Otterbau, rutschen ins Wasser und angeln sich später ein paar Stofffische aus dem benachbarten Pool.
Nach einem kurzen Abstecher ins Labor, in dem meine Große das erste Mal durch ein Mikroskop schaut, beobachten wir staunend die vielen Fische, widmen uns den interaktiven Stationen und rasten uns in der gemütlichen Leseecke aus. Nach der Lektüre haben die Kinder wieder Energie, um sich als Moorfrosch beim Tempelhüpfen zu versuchen und den Wassergarten zu erkunden.
Der Wassergarten im Unterwasserreich Schrems
Staunend gehen wir bei unserem ersten Besuch durch den Wassergarten, bevor die Männer eine Runde am Floß drehen. Nicht unähnlich das zweite Mal, bei dem unsere Tochter die gesamte Familie über den Teich ziehen möchte. Mit etwas Unterstützung von Papa gelingt es.
Am Ende stärken wir uns bei Kaffee und Mohnzelten auf der Terrasse im Eingangsbereich. Schauen nochmal aufs Wasser, manche schaukeln in der Hängematte, andere drängen auf den benachbarten Spielplatz. Ein gelungener Ausflug – so und so.
Mein Fazit zum UnterWasserReich Schrems
Ein schönes und vielfältiges Ausflugsziel, das dank interaktiver Stationen und Erlebnisse auch für Familien mit Kindern wirklich spannend ist. Das Café auf der großen Seeterrasse bietet sich auch ideal zur Einkehr an (die Mohnzelten sind ein Traum!)
Weitere Tipps von freets
Parkplätze gibt es ausreichend vor Ort.
Statt Kinderwagen gibt es auch am gesamten Areal Bollerwagen zum Verleih.
Unbedingt die Mohnzelten probieren - die schmecken köstlich.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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