Fast ein Klassiker ist es, fast zu aufgelegt, fast zu wenig kreativ oder einfallsreich. Aber trotzdem ein Muss im Advent. Ein Spaziergang durch die beleuchtete und dekorierte vorweihnachtliche Wiener Innenstadt gehört eben einfach zu Weihnachten dazu, genau wie der Christbaum und die Geschenke, die Kekse und die Weihnachtslieder. Jedes Jahr also im Dezember mache ich mich auf den Weg, gut eingepackt in mehre Kleidungsschichten zwecks Kälteresistenz, weil man will ja länger durchhalten und schlendern. Da darf einem nicht so schnell kalt werden, sonst wird’s ungemütlich.
Durchs adventliche Wien spazieren
Die Freyung
Bedingt durch meinen Wohnort starte ich am mir nächsten Ort der Innenstadt: dem Schottentor (U2). Das kann natürlich jeder halten wie er mag, ganz klar. Folgst du meiner Tour, dann schlängel dich nach dem U2 Ausgang Schottengasse durch ebendiese bis zur Freyung: Station Nummer eins. Gerahmt durch das beleuchtete, barocke Schottenkloster und belebt durch den „Alt Wiener Christkindlmarkt Freyung“. Ein kleiner, beschaulicher Christkindlmarkt an beiden Seiten der Straße, durch den es sich auch zu schlendern lohnt. Links üblicherweise weniger Kulinarik und mehr Kunsthandwerk, rechts üblicherweise umgekehrt, mit Fokus auf Bioprodukten. Neben den wunderbaren Fassaden, wie der des Palais Ferstls, ist hier schon weihnachtlicher Schmuck zu bewundern, in röhrenförmigen Gebilden leuchtet und funkelt es.
Am Hof
Dieser Dekoration kannst du folgen wie einem Wegweiser bis zum nächsten Christkindlmarkt am Hof, wo du dich, bei etwaigen ersten Kälteerscheinungen schon bei einem Punsch aufwärmen kannst. Mir sind da aber meistens zu viele Leute. Zu gedrängt ist es da irgendwie, daher ziehe ich immer rasch weiter.
Station 3: der Graben
Geradeaus geht’s, bis zum Meinl am Graben. Wo du dann die jedes Jahr gleiche Dekoration sehen kannst: Die großen beleuchteten Luster, die den gesamten Graben zum Ballsaal machen und ihm eine schlichte Eleganz verleihen. Die von mir aus auch jedes Jahr gleich bleiben können. Enttäuscht wäre ich wenn sie nicht mehr da wären! Natürlich kannst du hier ausbrechen, nach rechts ausscheren in Richtung Michaelerplatz und durch den Goldregen, wie ich das dortige Lichterarrangement nenne, bis zur Hofburg und Michaelerkirche und übers Eck, über die Kärntnerstraße beispielsweise zurück zum Stephansplatz gehen. Ich persönlich gehe den Graben entlang. Weil der vordere Abschnitt dank des Christbaumverkaufs in einen feinen Nadelgeruch gehüllt ist. Geht’s noch weihnachtlicher?
Stephansplatz
Bis du schließlich im Herzen Wiens ankommst: Dem Stephansplatz. Der Dom in dessen Zentrum, davor ein riesiger beleuchteter Christbaum, der neben dem Steffl in die Höhe strebt; ja und seit neusten auch ein Christkindlmarkt. Der nach dem doch schon ausgedehnteren Adventspaziergang zum Verweilen einlädt, zum Durchschlendern, zum Aufwärmen. Mit Punschhäferl geht’s also um den Stephansdom mit verstohlenen Seitenblicken in die Stände und auf dessen Sortiment, aber auch auf die Fassaden, der umgebenden Häuser.
Station 5: Rotenturmstraße
Als letzten Abstecher geht’s bei mir von hier aus weiter in die Rotenturmstraße – die beleuchtungstechnisch ihren Namen alle Ehre macht. Stichwort rot. Rote große Kugeln, an dessen Seiten rahmende Rechtecke in Rot und Gold. All das taucht den Straßenzug in eine ganz eigene Atmosphäre. Am Ende der Straße bist du gleichzeitig am Ende der klassisch dekorierten Wiener Innenstadt angelangt. Der Schwedenplatz hat da eher weniger zu bieten. Was aber bleibt: die Vorfreude auf Weihnachten, die sich spätestens jetzt eingestellt hat. Versprochen!
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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