Der Grafenbergsteig zur Wilhelm-Eichert Hütte
Der Aufstieg beginnt sofort nach dem Parkplatz und führt, wie erwartet, steil nach oben. Schritt für Schritt wandere ich langsam durch den Wald. Steige über Wurzeln, Steine, lasse den Blick über die hohen Waldbäume schweifen und erhasche schon bald die ersten Aussichten über die Gegend. Den Gösing, den Wechsel und die Ortschaften im Tal, die mit jedem Schritt immer kleiner werden. Rund eine Stunde wandern wir so durch den Wald. Ich genieße die Ruhe (bis auf einen Wanderer treffen wir auf niemanden), die immer wärmer werdende Luft, das Zwitschern der Vögel und das Knirschen der Kiefernnadeln unter den Schuhen.
Beim Grafenberg kann ich nicht anders, als auf der einladenden Sonnenbank Platz zu nehmen. Nach 45 Minuten steilen Aufstiegs haben wir uns die erste Pause auch redlich verdient. Der Blick von hier ist großartig, die Sonne scheint mir ins Gesicht und über meinem Kopf fliegt aufgeregt ein Kolkrabe hin und her. Nur schwer reiße ich mich los und folge meinen Eltern weiter nach oben. Ja, richtig, es ist noch nicht geschafft. Noch ein kleines Stück wandern wir bergauf, bis wir durch die hohen Waldbäume die Wilhelm-Eichert Hütte entdecken. Der erste Aufstieg zur höchst gelegenen Hütte auf 1052 Höhenmeter ist geschafft.
Weite Blicke, Sonnenplätze und die höchst gelegene Hütte auf der Hohen Wand
Die Lage der Wilhelm-Eichert Hütte auf der Großen Kanzel ist wirklich idyllisch. Vor der Hütte erstreckt sich bis hin zum Felsabbruch eine grüne Wiese, die heute mit kleinen gelben Blümchen durchzogen ist. Überall verteilt befinden sich diverse Sitzmöglichkeiten – Hollywood Schaukeln, Jausenbänke oder die schöne Sonnenterrasse der Hütte selbst. Auf letzterer nehmen auch wir Platz, genießen ein kühles Getränk (und später einen süßen Topfenstrudel) und die fantastische Aussicht. Vom blauen Himmel zeichnet sich markant die weiße Silhouette des Schneebergs ab, der gleich einmal alle Blicke auf sich zieht.



Wanderung auf die Geländehütte bei Grünbach
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Über das Rastkreuz retour nach Höflein
Von den vielen Wandermöglichkeiten, die von der Wilhelm-Eichert Hütte ausgehen, entscheiden wir uns für den Rückweg über das Rastkreuz. Bevor es aber wieder (fast ebenso steil) bergab geht, wandern wir noch einmal nach oben. Denn auf unserem Weg liegt auch der höchste Punkt der Hohen Wand, das sogenannten Plackles auf 1135 Höhenmeter. Zugegeben, es ist schon ein wenig mühsam, nach dem Aufstieg und so einer schönen Pause durch die immer wärmer werdende Sonne wieder weiter nach oben zu wandern. Aber die 15minütige Strecke ist zum Glück nicht sehr lange und schon bald erreichen wir den höchsten Punkt (durch einen Sendemasten markiert) und den dahinter anschließenden Wald.
Von nun wandern wir relativ steil bergab in Richtung Scheimhütte und Rastkreuz. Der Weg bietet vor allem Ruhe (auch hier keine Wanderer außer uns), kleine Entdeckungen (Seidelbast und ein paar letzte Schneerosen), Eidechsenbeobachtungen und viele vorsichtige Schritte auf Schotter. Nachdem wir die (ebenfalls äußerst idyllisch gelegene) Scheimhütte passiert haben, folgen wir der Beschilderung nach Grünbach und erreichen nach rund 40 Minuten und einem erneuten fantastischen Ausblick auf den Schneeberg unseren Ausgangspunkt (nach ein paar Schritten steil bergauf am Ende).
Ausgangspunkt: Parkplatz vor dem Berghof Seiser Toni (Anfahrt über Grünbach | Theresiastollen 1, 2733 Höflein); blaue Markierung folgen – Grafenberg – Wilhelm Eichert Hütte – rote Markierung in Richtung Plackles – Scheimhütte / Rastkreuz – Richtung Speicher – an der Straße die letzten Meter links nach oben zum Ausgangspunkt zurück

Tipps von freets für deine Wanderung
- Am Ausgangspunkt sind ein paar kostenlose Parkplätze vorhanden (gut beschildert), ein Stück weiter beim „Seiser Toni“ gibt’s weitere Parkplätze, die sind allerdings kostenpflichtig
- Die Wilhelm-Eicherthütte ist ab März von Di-So ab 09:00 geöffnet. Auf der Website der Hütte gibt’s aktuelle Öffnungszeiten und sogar eine Webcam
- Du kommst von weiter? Im Berghof Seiser Toni gibt’s auch Appartements zu mieten.
- Lust auf mehr? Die Tour kann noch mit einem „Abstecher“ auf die Geländehütte kombiniert werden. Direkt bei der Scheimhütte führt der Weg zur Hütte.
- Die Route ist ein Teil des Erlebniswegs von Grünbach, der mehr über die urzeitliche Besiedlung verrät.
Besucherinfos
Ausgangspunkt Höflein / Hohen WandÖffnungszeiten: jederzeit, Wilhelm-Eichert Hütte Di-So ab 09:00 bis Einbruch der Dämmerung
Preis: kostenlos
Dauer: mit Pause 3,5 bis 4 Stunden
Länge: 7,38km | rund 450hm
Schwierigkeitsgrad: mittel
Aktualisiert: April 2022
Zuletzt besucht: April 2022