Eigentlich hab’ ich ja schon zwei Mal von den Sesselbäumen bei Ternitz erzählt. So richtig beschrieben hab’ ich den Weg aber noch nie. Denn wir sind immer querfeldein durch Wald und Wiesen zum Naturdenkmal bei Ternitz gegangen. So, dass es zwar für uns gepasst hat, ich das aber nie wirklich jemanden als Wegbeschreibung mitgeben wollte. Gestern war das anders. Gestern bin ich mit meinen Töchtern ganz bewusst und ordnungsgemäß den richtigen Weg zu den Sesselbäumen gegangen. Auch (und wohl vor allem), weil ich mit Kinderwagen unterwegs war und die üblichen Schleichwege mit vier Rädern samt 10kg schwerem Inhalt kaum zu bewältigen gewesen wären. Grund genug, endlich auch einen dazugehörigen Blogbeitrag zu schreiben.
Von den „Elf Leichen“ zu den Sesselbäumen spazieren
Der Ausgangspunkt bleibt gleich. Ich parke unser Auto beim Parkplatz „Urnenfriedhof“ bzw. „den Elf Leichen“ bei Mahrersdorf. Ein beliebter Ausgangspunkt für Erkundungen und Wanderungen im Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand. Wieder einmal ist uns die Nebelflucht gelungen. Auch wenn die Sonne an diesem Novembertag in Ternitz um 14:00 bereits tiefer steht. Aber noch haben wir haben Zeit für unseren Ausflug bei bestem Wetter. Auch wenn ich noch immer nicht genau weiß, wie lange der Weg zum Naturdenkmal Sesselbäume ist, mehr als 30 Minuten pro Strecke sind wir nicht unterwegs. Selbst mit Kleinkindern, die gerne jeden zweiten Stein ganz genau anschauen und umdrehen. Gemütlich spazieren wir los (dabei biegen wir übrigens vor dem Materl stehend links ab.
Wir genießen die Aussicht über die „Stahlstadt“, die vereinzelten bunten Blätter an den Sträuchern und natürlich das schöne Wetter und die Sonne. Schon bald erreichen wir einen kleinen Hügel mit einem großen Baum. Schon letztes Jahr hab’ ich hier mit unserer Mini Pause gemacht und die Aussicht genossen. Auch diesmal verschläft sie den Blick über die Felder und den Waldrand.
Am Waldrand entlang zum Pausenplatzerl
Beim großen Baum halten wir uns links und spazieren ein wenig bergab, nur um bei der nächsten Möglichkeit wieder bergauf rechts in den Wald einzubiegen. Gegenüber verläuft der Feldweg in der Sonne, den wir sonst immer genommen haben, wir gehen dieses Mal im Schatten. Macht aber nichts, denn ich weiß, dass bei den Sesselbäumen ein Bankerl in der Sonne auf uns wartet.
So schiebe ich den Kinderwagen den Weg am Waldrand bergauf und wir legen zu dritt das letzte Stück zurück. Auch wenn es mit Kinderwagen bergauf etwas anstrengender ist als ohne, schaffen wir es problemlos. Die Beschreibung der netten Dame von vorhin als wir nach dem Weg fragten („das ist aber noch ein ordentliches Stück“) bewahrheitet sich zum Glück nicht.
Die Sesselbäume im Naturpark Sierningtal Flatzer Wand
Direkt am Waldrand vor einer großen Wiese stehen die sogenannten Sesselbäume. Große Nadelbäume, die durch ihre spezielle Wuchsform an Sesseln erinnern und zum Klettern und Entdecken einladen. Bäume, die nicht nur Naturdenkmal, sondern auch beliebtes Ausflugsziel von Familien geworden sind. Denn welches Kind liebt es nicht, auf Bäume zu klettern, darauf zu sitzen, runter zu hüpfen, oder durch Löcher zwischen Baumstämmen durchzuschauen? Auch als ich noch klein war, sind meine Eltern oft mit uns hierher gekommen und noch heute kann ich es selten lassen zumindest einmal rauf zu klettern.
Zuerst suchen wir uns aber eine freie Bank. Das Gehen hat hungrig gemacht und die Abendsonne scheint hier einfach zu schön her. Wir genießen unsere Jause samt Ausblick auf die „Bergwelt“ des Naturparks. Zumindest ich. Die Große ist nach einer Handvoll Keksen schon dabei die Sesselbäume genauer in Augenschein zu nehmen. Auch die Mini, die das letzte Stück des Wegs von ihrem Mittagsschläfchen erwacht ist, nimmt sich ein Beispiel an ihrer Schwester und lässt sich von mir auf diverse Äste setzen und runter heben.
Die Mädels haben ihren Spaß und nach einer ausgiebigen Erkundungstour machen wir uns wieder auf dem Heimweg. Die Sonne steht mittlerweile schon tief und ist hinter einer Wolkenschicht verschwunden. In aller Ruhe und mit vielen Pausen (es gehören eben alle Steine ganz genau angeschaut und auch mitgenommen) erreichen wir nach rund 2 Stunden wieder unseren Ausgangspunkt. Als Belohnung gibt’s kurz vorm Schluss noch ein paar Pferde auf der Koppel zu beobachten und einen Sonnenuntergang, der Gfieder & Co in goldenes Licht taucht.
Mein Fazit zu den Sesselbäumen
Eine kleine Spazierrunde, auf der ich - dank dem Ziel - auch immer von fleißig wandernden Kindern begleitet werde. Die Bäume sind wirklich lustig und ein schöner Pausenplatz, der Weg kurz und ruhig. Wir kommen immer gerne.
Weitere Tipps von freets
Parkplatz gibt's bei den "Elf Leichen" bei Mahrersdorf.
Kinderwagen ist hier ohne Probleme möglich.
Alternativer Ausgangspunkt vom Friedhof Ternitz über den Ortsteil Döppling.
Autorin Claudia Schlager
Reise-, Ausflugs- und Fotoenthusiast, Storyteller, 2fache Mädchenmama, Kunsthistorikerin, Genussmensch und Naturliebhaberin aus dem südlichen Niederösterreich. Mit freets verbinde ich seit 2015 einen Großteil meiner Leidenschaften und gebe regelmäßig Einblick in meine kleinen und großen Entdeckungen.
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