Durch den Winterwald auf die Hutwischwarte spazieren
Beim gut auffindbaren (mit einer Mini-Ausgabe der Hutwischwarte gekennzeichnet) Parkplatz steigen wir aus. Kleine weiße Schneeflocken fallen vom Himmel und der Wald, durch den wir gleich spazieren werden, zeigt sich von seiner schönsten winterlichen Seite. Die hohen Nadelbäume sind mit Schnee bedeckt, die Wege bergauf ebenfalls. Was nicht nur für die Optik und das Winterfeeling einfach traumhaft ist, sondern auch eine ganz neue Fortbewegungsmöglichkeit eröffnet: Rodeln. Schon nach ein paar Schritten kommen uns die ersten Familien entgegen. Warm in Schioveralls und Schneehosen eingepackt, mit Bobs im Schlepptau. Manche Kinder lassen sich noch von ihren Eltern hinauf ziehen, andere sausen schon das Bergab-Stück zum Parkplatz hinunter.
Wir stapfen aber vorbei, noch weiter hinauf. Wissend, dass es am Heimweg schneller und vor allem lustiger zugehen wird. Denn auch wir sind mit zwei Tellerbobs im Rucksack perfekt für einen Winterausflug gerüstet. Zuerst einmal wollen wir aber rauf. Hinauf auf den Hutwisch, auf die höchste Erhebung der Buckligen Welt, auf 896 Meter. Und noch weiter auf die 22 Meter hohe Kernstock- bzw. Hutwischwarte. Der Weg dorthin führt durch den wunderschönen Winterwald. Die Mini stapft an Papas Hand vergnügt durch den Schnee, die Große freut sich auf die Aussichtswarte – ein bei ihr besonders beliebtes Ziel bei Spaziergängen – und auch wir sind wie verzaubert. Mit so viel Schnee hätten wir gar nicht gerechnet. Stetig fallen die kleinen Flocken vom Himmel und der Schnee knirscht unter unseren Sohlen.
Der Rundwanderweg 1 und weitere Wandermöglichkeiten am Hutwisch
Wir nehmen für unseren kleinen Spaziergang übrigens den Rundwanderweg 1. Nur eine, von mehreren Möglichkeiten auf den Gipfel zu gelangen. Da gäbe es auch direktere Wege, von denen ich aber bei Schnee abraten würde. Oder längere, wie den neu errichteten Bakabu Erlebniswanderweg, ausgehend von Hochneukirchen (den wir unbedingt im Sommer ausprobieren möchten).

Der Vorteil des Rundwanderwegs 1: Er ist nicht allzu lange (mit 50 Minuten beschildert), er ist trotz leichter Steigung gut für Kinder zu schaffen und es ist eine Forststraße, zumindest im ersten Teil bis zur Aussichtswarte. Daher kann man hier auch bei Schneelage einfach gehen und wieder mit der Rodel hinunter fahren. Im Sommer ist dieser Weg bis zur Warte auch für Kinderwägen geeignet.
Schöne Winterwanderungen in den Wiener Alpen (1)
Aussichtsreicher Winterspaziergang auf der Hohen Wand
Eislaufen am Neusiedler See
Die Hutwischwarte im Sommer
Die Hutwischwarte – Aussichten über die Bucklige Welt
Nach rund 30 Minuten sind wir auch schon am Ziel angelangt. Zugegeben, wir haben einen Teil abgekürzt und sind recht bergauf und querfeldein durch den Wald gekraxelt. Was aber bei dem rutschigen Untergrund keine so gute Idee und mehr mühsam als hilfreich war. Ich weiß also aus eigener Erfahrung, warum die direkten Wege im Winter eher nicht empfehlenswert sind.
Angekommen, müssen wir zuerst natürlich gleich mal rauf auf die Warte. 22 Meter ist die (mittlerweile 100 Jahre alte) Aussichtswarte hoch. Schon nach ein paar Stufen schauen wir aufs benachbarte Gipfelkreuz runter (896m), oben angelangt auf die Bucklige Welt. Der Blick ist trotz fehlender Weitsicht wunderschön. Die sanften Hügel der Buckligen Welt liegen vor uns, bedeckt mit Wäldern und Schnee. Es ist ruhig, friedlich, rund um uns fast nur Natur zu sehen.
Auch unsere Große kann dieses Mal ungestört hinunter schauen, denn Teile der Aussichtswarte wurden verglast und geben so nun auch für kleinere Besucher den Blick nach unten frei. In Windfang, dessen Ecke auch verglast wurde, setzen wir uns auf die Holzbänke und genießen die Aussicht. Wärmen uns mit einem heißen Tee aus der Thermoskanne und schauen den Schneeflocken zu, wie sie nach unten tanzen.
Winterfreuden für Groß und Klein

Wieder unten angelangt wird dann erst einmal der Hang auf dessen Eignung als Rodelhügel getestet. Immer wieder sausen die Kinder den kleinen Hügel hinunter bis wir wieder aufbrechen. Denn minus vier Grad sind dann für jene von uns, die nicht permanent den Hügel rauf laufen, auf Dauer doch etwas frisch. So marschieren wir mit flottem Schritt in Richtung Auto. Übrigens am selben Weg zurück. Denn, wie schon erwähnt, ein Forstweg eignet sich perfekt als Rodelbahn; und wo es geht wird der Weg dann am Bob rodelnd zurückgelegt.
Alles in allem ein wirklich traumhafter Winterausflug, der für alle etwas zu bieten hatte. Rauf spazieren durch den Winterwald, runter schauen auf die verschneite Region und dann den Heimweg per Bob zurücklegen. Besser geht’s wohl kaum. Wie das alles hier im Sommer aussieht, kannst du übrigens in meinem ersten Blogbeitrag zur Hutwischwarte anschauen (Stand 2016).
Parkplatz Richtung Hochneukirchen – Rundwanderweg 1 – Hutwischwarte – retour

Tipps für deinen Spaziergang am Hutwisch
- Der Parkplatz bzw. Ausgangspunkt liegt von Krumbach kommend auf der linken Straßenseite. Er ist aber dank Mini-Ausgabe der Hutwisch Warte kaum zu übersehen.
- Vom Parkplatz selbst oder aber von Hochneukirchen (Genuss-Tankstelle) führen verschiedene Rundwege auf den Hutwisch)
- Für den Bakabu Erlebnisweg gibt’s auch ein Hörspiel, gelesen von Christian Tramitz. Alle Infos dazu findest du im Internet (dachderwelt.at) bzw. vor Ort.
- Hunde: erlaubt
- Kinderwägen: am Rundweg 1 bis zur Warte möglich (es geht aber bergauf, bei Schnee ist eine Rodel wohl besser)
Zuletzt besucht: Jänner 2021 (bzw. Sommer 2021)