Ende August. Ende des Sommers. Bei uns auch Ende der Geburtstagsfeiern. Die letzten Tage wurden nämlich intensiv genau von diesem Thema bestimmt: der vierte Geburtstag unserer Großen (ehemals kleinen Madame). Der nun erstmals nicht mehr auf das Wochenende fiel und nur im Kreise der Familie gefeiert wurde, sondern auch als Kindergeburtstag mit Freunden. So haben wir die letzten Tage intensiv geplant, gebastelt, gebacken und gefeiert, sodass ich schon denke, der August bestand eigentlich aus nichts anderem mehr. Was natürlich nicht stimmt. Ganz im Gegenteil, wir haben im August viel unternommen und erlebt.
Begonnen hat der Monat wie er aufgehört hat: mit einer Geburtstagsfeier. Ein runder Geburtstag, einer mit ein paar mehr Kerzen auf der Torte. Dieser wurde kreativerweise im Zug gefeiert und markiert somit auch den Anfang unserer intensiven Erkundungstour der südwestlicheren Gegend Niederösterreichs.
Unterwegs rund um Reichenau an der Rax
Nostalgiefahrt mit der Höllentalbahn
Eine wunderschöne Gegend ist das rund um die Rax. Ruhig, naturverbunden, nostalgisch und vielseitig,so jedenfalls haben wir sie erlebt. Angefangen bei besagter Geburtstagsfeier, dessen Highlight (neben dem Geburtstagskind) eine Fahrt mit der 1926 eröffneten Höllentalbahn ist. Ein Nostalgiezug, der heute von einem Verein betrieben und in Schuss gehalten wird und zwischen Payerbach und Hirschwang verkehrt. 1926 übrigens deswegen, weil in diesem Jahr auch die Seilbahn auf die Rax ausgehend von Hirschwang eröffnet wurde. Die Höllentalbahn sollte damals also nicht nur als Materialbahn fungieren, sondern auch die ersten „Touristen“ zur Rax-Seilbahn bringen. Zu erzählen gäbe es natürlich viel über diese besondere Bahn, deren nostalgisches Flair, dessen Geschichte – und das werde ich auch bald. Heute nur so viel: die Fahrt war wirklich einmalig, das Flair ganz besonders und vor allem die Erzählungen spannend.

Der Ausklang der Geburtstagsfeier führt uns ein wenig weg vom Höllental in Richtung Semmering, besser gesagt Schottwien. Zum Althammerhof – einem Lammheurigen mit Top Aussicht auf Semmering und das Südbahnhotel. Mit Lammspezialitäten und anderen Köstlichkeiten, mit vielen Schafen und ein paar Lämmern, die gemütlich im Schatten der Bäumen rasteten.
Naturgenuss Höllental und in Kaiserbrunn

Eine Woche später kommen wir wieder. Dieses Mal fahren wir bei Hirschwang (dem Beginn des Höllentals und Endstation der Höllentalbahn) weiter durchs Höllental bis nach Kaiserbrunn. Ausgangspunkt der 1. Wiener Wasserleitung, die noch heute die Großstadt mit feinstem Wasser versorgt und Endpunkt des Wanderwegs durchs Höllental. Unser Ziel: der Naturlehrpfad Kaiserbrunn, der hier anschließend durch den Wald entlang der Schwarza führt. Der rund 2km lange Weg verschafft uns wie erhofft Abkühlung, Ruhe und Naturgenuss. Wir schauen auf die Schwarza, lernen wer in einem toten Baum lebt und hüpfen mit verschiedenen Waldtieren um die Wette.
Am Ende spazieren wir noch ins Höllental. Ein zwar sehr gut besuchter, aber wunderschöner Ort, den wir als Pausenplatz auserkoren haben. Und so sitzen wir im Schatten auf einer der Schotterbänke am Ufer der Schwarza, essen unsere Jause, waten ins eiskalte (11°) Wasser und genießen die Abkühlung und Natur.
Schlussendlich reißen wir uns los und holen uns am Heimweg noch ein Eis im Kurpark Reichenau. Beobachten die vielen Enten, flanieren zum alten Kurpavillon und füttern die großen Fische im Teich.
Wandern mit Kindern auf der Rax

Schon bei diesen beiden Ausflügen zeigen wir unserer Tochter die Rax. Bestimmender Berg rund um Reichenau (das ja auch den Beinamen „an der Rax trägt“) und unser nächstes Ausflugsziel zwei Tage später. Montag morgens stehen wir also wieder in Hirschwang, diesmal mit Kraxe und Wanderrucksack, statt Badesandalen und mit Oma und Opa, statt Papa. Mit der Rax-Seilbahn fahren wir zur Bergstation und wandern dort rund 1 Stunde zur nächsten Schutzhütte – dem Otto Haus. Wir genießen das Bergflair, die unglaublichen Aussichten auf Rax und Schneeberg, wir entdecken seltene Pflanzen und verbringen einen wirklich schönen Vormittag am Berg.
Kultursommer.Semmering im Südbahnhotel
Abschluss der Erkundungstour könnte man sagen. Fast. Immerhin zieht es uns am Wochenende darauf wieder in Richtung Gloggnitz und Reichenau. Nur, dass wir dieses Mal weiter fahren, hinauf nach Semmering. Dort gönnen mein Mann und ich uns einen besonderen Abend zu zweit. Einen Abend in einem der schönsten Gebäude der Gegend: dem Südbahnhotel. Ein Jahrhundertwende-Bau und ehemaliges Grand-Hotel, das die große Zeit des Semmerings erahnen lässt. Ein unglaubliches Haus, das ich schon aus meiner Schulzeit am Semmering kenne und das mich schon immer fasziniert hat. Hier besuchen wir eine Veranstaltung im Rahmen des Kultursommers Semmering, die ich ebenfalls sehr genieße (endlich wieder Kultur!).
Altbekannte, neue & lieb gewonnene Orte besuchen




Der Rest des Monats geht im Vergleich dessen etwas beschaulicher (aber nicht minder schön) weiter. Wir besuchen bekannte Orte, wir lassen uns in der Johannesbachklamm abregnen, trotzen dem eher lauen Sommertag im Schlossbad Pitten und erkunden neuen Spazierwege im Akademiepark Wiener Neustadt (Stadtpark Besuch muss natürlich auch sein). Die heißen Tagen verbringen wir im schattigen Garten oder in Pools von Verwandten. Wir besuchen seit langem wieder das Naturparkzentrum in Sieding, das wir anfangs ganz für uns alleine haben. Die Mädels klettern durch die Holzröhre am Kletterturm, rutschen, schaukeln, wir besuchen Enten und Ziegen und spazieren am schattigen Waldweg entlang der Sierning.
Geburtstagsausflug und: Wir feiern unsere kleine Große

Und dann ist natürlich der Geburtstag der großen Madame, für den schon Tage zuvor immer wieder gebastelt wird. Am Geburtstag selbst machen wir einen Ausflug ins Aqua Nova und genießen einen ausgelassenen Badetag im neuen Freibereich. Wir erkunden das frisch eingerichtete Stelzenhaus, das ich und mein Mann die letzten Tage hergerichtet haben, die Mädels testen die neue Doppelschaukel im Garten und schlussendlich gibt’s da ja noch ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk (ein rotes Rad, der einzige Wunsch, der mit einigen Hindernissen nun doch erfüllt werden konnte), das augenblicklich und täglich ausprobiert werden muss.
Ausflug zu den Kängurus


Vor dem Kindergeburtstag und der Familiengeburtstagsfeier (die das Monat dann quasi beenden) machen wir noch einen Ausflug, auf den wir uns den ganzen Sommer gefreut haben und für den unsere Große fleißig in Sachen Wandern trainiert hat: ein Ausflug zu den Kängurus in Bad Vöslau. Das Trainieren war zwar gar nicht nötig (ging ganz problemlos die 1,5km auf den Harzberg), aber die Vorfreude berechtigt. Wir machen einen schönen Spaziergang durch den Wald, genießen am Harzberg den Ausblick von der Jubiläumswarte, beobachten die Kängurus und essen im netten Schutzhaus gemütlich zu Mittag.
Nun rückt der Herbst immer näher und ich freue mich schon darauf. Auf die warmen Spätsommertage, das Blätter Sammeln, die gemütlichen Nachmittage drinnen. Noch steht aber eine Woche Ferien (und eine recht kurze Kindergarten-Eingewöhnungs-Zeit) bevor, die wir ausgiebig genießen werden. Ich bin gespannt, wo es mich und uns im September hin verschlagen wird. Ideen hätt’ ich da schon noch ein paar…
Mit Kleinkind auf die Rax – unsere Wanderung zum Otto Haus
Der Naturlehrpfad Kaiserbrunn
Abkühlung deluxe im Höllental
Spaziergang durch die Johannesbachklamm in Würflach
Das Naturparkzentrum Sieding – ein Ausflug für die ganze Familie